Europäische Arbeitnehmer schlagen wegen des Einflusses von US-Unternehmen Alarm: 83 % befürchten negative Auswirkungen auf die Arbeitsplatzkultur
Eine neue Umfrage unter 1.000 europäischen Arbeitnehmern in Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland und Großbritannien zeigt eine wachsende Besorgnis über die Ausbreitung der US-amerikanischen Unternehmenskultur in Europa. Mehr als acht von zehn Arbeitnehmern (83 %) sind besorgt, dass hochrangige US-Führungspersönlichkeiten wie Elon Musk – insbesondere während seiner Zeit in der Trump-Administration – eine schädliche Veränderung der Normen am Arbeitsplatz vorantreiben könnten. 34 % würden sich sofort nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, wenn ihr Unternehmen Richtlinien nach US-amerikanischem Vorbild einführen würde (z. B. Rückkehrverpflichtungen oder wöchentliche Rechenschaftsberichte).
Die von Zety®, einer auf Lebensläufe und Anschreiben spezialisierten Plattform für Karrieredienstleistungen, durchgeführte Studie zeigt, welche Sorgen europäische Arbeitnehmer wegen des wachsenden Einflusses der US-Unternehmenskultur haben. In dem Maße, in dem sich amerikanische Geschäftspraktiken in Europa durchsetzen, fürchten die Arbeitnehmer den Verlust jener wichtigen Arbeitsrechte, die ihr berufliches Umfeld lange Zeit bestimmt haben.
Die wichtigsten Ergebnisse
- Angst vor wachsendem US-Einfluss: 86 % der Europäer glauben, dass die Unternehmenskultur der USA die europäischen Unternehmen stärker beeinflusst als in den vergangenen Jahren.
- Bedrohung des Wohlbefindens: 78 % befürchten, dass die Praktiken amerikanischer Unternehmen das strenge Arbeitsrecht bedrohen und sich auf die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und den Urlaub auswirken könnten. 76 % glauben, dass die Übernahme der amerikanischen „Always-on“-Arbeitskultur ihre psychische Gesundheit verschlechtern würde.
- Aufruf zur Verschärfung der europäischen Arbeitsgesetze: 68 % befürworten einen stärkeren Arbeitsschutz als Reaktion auf die zunehmende Übernahme der Arbeitsplatzpolitik nach amerikanischem Vorbild.
- Besorgnis über amerikanische Trends am Arbeitsplatz: Ein Drittel (34 %) ist besorgt über die zunehmende Überwachung am Arbeitsplatz und die Verfolgung der Produktivität, während jeder Fünfte (20 %) über die Rückkehr ins Büro und die Verringerung der Fernarbeit besorgt ist.
- Große Rezessionsängste: 71 % sind besorgt über die Auswirkungen einer möglichen US-Rezession auf ihren eigenen Arbeitsplatz, was das allgemeine finanzielle Unbehagen widerspiegelt, das die wirtschaftlichen Trends in den USA bei den europäischen Arbeitnehmern hervorrufen.
Einfluss von US-Unternehmen: Wachsende Besorgnis in Europa
Die zunehmende Präsenz US-amerikanischer Unternehmens- und Wirtschaftspraktiken weckt Besorgnis über potenzielle Bedrohungen für die europäischen Arbeitnehmerrechte, die finanzielle Stabilität und die allgemeine Vereinbarkeit von Beruf und Familie.
- 86 % glauben, dass die US-amerikanische Arbeitsplatzkultur die europäischen Unternehmen stärker beeinflusst als in den vergangenen Jahren, wobei 37 % sagen, dass der Einfluss deutlich stärker ist.
- 83 % sind besorgt, dass hochrangige Führungspersönlichkeiten der Trump-Regierung, wie Elon Musk, die Arbeitsplatzkultur in ihrem Land negativ beeinflussen werden.
- 78 % befürchten, dass die Praktiken der US-Unternehmen strenge Arbeitsgesetze, die Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben und die Urlaubszeit gefährden könnten.
- 71 % machen sich Sorgen über die Auswirkungen einer möglichen Rezession in den USA auf ihren eigenen Arbeitsplatz.
Europäische Arbeitnehmer wehren sich gegen amerikanische Praktiken am Arbeitsplatz
Viele europäische Arbeitnehmer wehren sich gegen die Übernahme von Arbeitsplatznormen nach amerikanischem Vorbild und geben dem Arbeitsschutz und der psychischen Gesundheit den Vorrang.
- 95 % betonen, wie wichtig es ist, dass die europäischen Arbeitsgesetze unabhängig vom Einfluss amerikanischer Unternehmen bleiben.
- 59 % betrachten den Schutz der Arbeitsgesetze vor amerikanischem Einfluss als oberste Priorität.
- 68 % befürworten eine Verschärfung des Arbeitsrechts als Reaktion auf die zunehmende Übernahme der Arbeitsplatzpolitik nach amerikanischem Vorbild.
- 34 % würden sich sofort nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen, wenn ihr Unternehmen US-Arbeitsplatzrichtlinien wie längere Arbeitszeiten, Rückkehrverpflichtungen, wöchentliche Rechenschaftsberichte oder weniger Urlaubstage einführen würde.
Top-Trends am Arbeitsplatz in den USA, die Europäer beunruhigen
Mehrere Trends in der amerikanischen Arbeitsplatzkultur geben europäischen Arbeitnehmern Anlass zur Sorge.
- 43 % sind am meisten besorgt über die Überbetonung der „Hustle Culture“ und die langen Arbeitszeiten.
- 34 % sind besorgt über die zunehmende Überwachung am Arbeitsplatz und die Überwachung der Produktivität.
- 33 % befürchten Entlassungen und unsichere Arbeitsplätze in der Technologiebranche und in Unternehmen.
- 30 % sind besorgt, dass KI und Automatisierung Arbeitsplätze ersetzen könnten.
- 20 % sind beunruhigt über den Druck, ins Büro zurückzukehren und die Fernarbeit zu reduzieren.
Psychische Gesundheit und Work-Life-Balance in Gefahr
Arbeitnehmer befürchten, dass die Übernahme von Arbeitsplatzpraktiken nach amerikanischem Vorbild zu mehr Stress und Burnout führen könnte.
- 76 % glauben, dass die Übernahme einer „Always-on“-Arbeitskultur nach amerikanischem Vorbild ihre psychische Gesundheit verschlechtern würde.
- 48 % würden erwägen, ihren Arbeitsplatz zu verlassen, wenn ihre Work-Life-Balance durch eine Arbeitsplatzpolitik nach amerikanischem Vorbild erheblich beeinträchtigt würde.
Europäische Arbeitnehmer haben wenig Interesse an der Arbeitskultur in den USA
Auf die Frage, was sie an der amerikanischen Arbeitskultur am meisten reizt, zeigten sich die europäischen Arbeitnehmer wenig begeistert:
- 42 % nannten höhere Gehälter und eine leistungsabhängige Vergütung als wichtigsten Anreiz.
- 27 % waren an Arbeitsmöglichkeiten in innovativen Branchen interessiert.
- 24 % schätzten das amerikanische Unternehmertum und die berufliche Mobilität.
- Nur 22 % fanden den Fokus auf die individuelle Leistung in den USA attraktiv.
Während finanzielle Anreize für einige attraktiv sind, üben die allgemeineren Aspekte der amerikanischen Arbeitskultur – wie der Wettbewerb und die Betonung des individuellen Erfolgs – auf die meisten europäischen Arbeitnehmer wenig Reiz aus.
„Der schleichende Einfluss amerikanischer Unternehmen auf europäische Arbeitsplätze gefällt den Arbeitnehmern nicht“, sagt Jasmine Escalera, Karriereexpertin bei Zety. „Sie wehren sich gegen Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, die Arbeitsplatzsicherheit und die psychische Gesundheit gefährden. Da immer mehr Arbeitnehmer einen stärkeren Schutz fordern, könnten europäische Führungskräfte bald unter Druck geraten, die härtere Seite der amerikanischen Unternehmenskultur in Schach zu halten.“
Methode
Die vorgestellten Ergebnisse wurden durch die Befragung von 1.000 Arbeitnehmern in Italien, Frankreich, Spanien, Deutschland und dem Vereinigten Königreich gewonnen, wobei in jedem Land 200 Personen befragt wurden. Die Umfrage wurde am 21. März 2025 mit Pollfish durchgeführt. Die Teilnehmer wurden über den Einfluss amerikanischer Arbeitsplatztrends in Europa befragt und beantworteten verschiedene Fragetypen, darunter Ja/Nein-Fragen, skalenbasierte Fragen zur Messung des Zustimmungsgrads und Fragen, die die Auswahl mehrerer Optionen aus einer Liste von Antworten ermöglichten.