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Der am Dresdner Flughafen stationierte Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) fliegt regelmäßig Patienten zur Notfallbehandlung ins Dresdner Uniklinikum. Der Landeplatz befindet sich auf dem Dach von Haus 59.  Thomas Albrecht  Foto (M): Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
Der am Dresdner Flughafen stationierte Hubschrauber der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) fliegt regelmäßig Patienten zur Notfallbehandlung ins Dresdner Uniklinikum. Der Landeplatz befindet sich auf dem Dach von Haus 59. Thomas Albrecht Foto (M): Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden

Am Freitag (11. September) fand nach knapp einem halben Jahr wieder eine
wissenschaftliche Tagung im Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden
statt: Im Mittelpunkt des 3. Dresdner Notfalltags (DNT) stehen Fragen, wie
Notfallmedizin und Rettungsdienst in Dresden und der Region optimal
organisiert und auskömmlich finanziert sein sollten. Die Initiative geht
von Ärztinnen und Ärzten des Dresdner Uniklinikums sowie der Chirurgischen
Arbeitsgemeinschaft für Intensiv- und Notfallmedizin der Deutschen
Gesellschaft für Chirurgie aus, wobei alle Beteiligte an der
notfallmedizinischen Versorgung von Patienten in Ostsachsen eingeladen und
beteiligt sind.

Auch wenn durch die Auflagen des Infektionsschutzes lediglich knapp die
Hälfte der Interessenten persönlich zur Veranstaltung kommen können, sind
auf dem DNT Repräsentanten aller medizinischen Fachgebiete sowie alle ins
Rettungswesen eingebundenen Berufsgruppen vertreten. Weiterhin wird der
Kongress nach vorheriger Anmeldung im Internet als Livestream zu verfolgen
sein. Die Bandbreite reicht von Angehörigen der Feuerwehren und
Rettungsdiensten bis zu Teammitgliedern von Krankenhaus-Notaufnahmen, die
auf dem DNT als Vortragende und Zuhörer vertreten sind. Hinzu kommen
Repräsentanten der Krankenhausgesellschaft Sachsen, des sächsischen
Innenministeriums und der Kostenträger – unter anderem der AOK Plus
Vorstand Rainer Striebel.

Die Notfall- und Intensivmedizin hat in den letzten Jahren enorme
Fortschritte sowie einen ebensolchen Wandel erlebt. Durch die
COVID-19-Pandemie kamen weitere Herausforderungen hinzu. – Etwa die Frage,
wie sich in dieser Situation das Wohl der Patienten ebenso auf dem
höchstmöglichen Level gewährleisten lässt wie die Sicherheit aller
Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Hier hat die vom Dresdner Uniklinikum
maßgeblich initiierte und im Auftrag des Freistaats Sachsen betriebene
Krankenhausleitstelle Dresden/Ostsachsen einen wichtigen Beitrag
geleistet. Diskussionsbedarf gibt es auch in der Frage der sich ändernden
Rahmenbedingungen bei der Organisation und Finanzierung der stationären
Notfallversorgung in den Krankenhäusern. Die entsprechenden Vorgaben des
Gemeinsamen Bundesausschusses (G BA) eröffnen Spielräume für
Veränderungen. Welcher Wandel hier Vorteile bringt und gleichermaßen in
Ballungsgebieten wie auch in ländlichen Gebieten im Sinne der Bevölkerung
ist, gehört zu den Themen, die auf dem dritten Dresdner Notfalltag offen
und kollegial erörtert werden sollen.

Im Anschluss an die Impulsvorträge von Wladimir Haake, leitender Arzt der
Berufsfeuerwehr Dresden und PD Dr. Christian Kleber Ärztlicher Leiter der
Chirurgischen Notaufnahme des Dresdner Uniklinikums, folgt die
Diskussionsrunde „Quo vadis Notfallversorgung in Ostsachsen – Durch COVID
alles anders?“ Podiumsteilnehmer sind Thomas Rechentin aus dem Sächsischen
Innenministerium; Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer der
Krankenhausgesellschaft Sachsen; AOK-PLUS-Vorstand Rainer Striebel; Klaus-
Dieter Schaser, Ärztlicher Direktor des UniversitätsCentrums für
Orthopädie, Unfall- und Plastische Chirurgie am Dresdner Uniklinikum;
Andreas Rümpel Leiter des Brand- und Katastrophenschutzamts Dresden;
Wladimir Haacke Leitender Arzt der Berufsfeuerwehr Dresden; Simone von
Bonin, Leiterin der internistischen Notaufnahme des Dresdner Uniklinikums;
Dominik Höhne, Pflegerischer Leiter der Chirurgischen Notaufnahme des
Dresdner Uniklinikums; sowie Katja Mühle, Pflegedienstleiterin des
Notfallzentrums Neustadt/Trachau am Städtischen Klinikum Dresden.

Im zweiten Teil des Dresdner Notfall Tages steht die
berufsgruppenübergreifende Weiterbildung auf dem Programm. In den
Vorträgen werden einzelne Aspekte der alltäglichen Arbeit im
Rettungsdienst behandelt. Hierzu gehören Themen wie „Notfallmedizin am
Lebensende“, Schwierigkeiten in der Notfallbehandlung bei
Verwirrtheitszuständen, die Psychosoziale Notfallversorgung oder die
Akutversorgung bei Vergiftungen beziehungsweise bei Verschlüssen großer
Blutgefäße. Aufgrund der pandemiebedingten Begrenzung der Teilnehmerzahl
bieten die Organisatoren des 3. DNT für das Fachpublikum einen online-
Stream, der kompletten Tagung nach vorheriger Anmeldung an.