BZgA: Für immer mehr Menschen sind Impfungen grundsätzlich wichtig
Immer mehr Menschen in Deutschland haben eine positive Einstellung zum
Impfen: Hielten vor zehn Jahren nur 61 Prozent der Bevölkerung Impfungen
für wichtig oder sehr wichtig, sind es heute 81 Prozent. Das zeigen die
aktuellen Studiendaten zu „Einstellungen, Wissen und Verhalten von
Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen“ der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA) von 2021 im Vergleich zum Jahr 2012. Die
Ergebnisse belegen ebenfalls, dass in der Corona-Pandemie das Wissen über
grundlegende Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Lüften, richtiges Husten
und Niesen deutlich zugenommen hat.
Prof. Dr. Martin Dietrich, Kommissarischer Direktor der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung (BZgA), betont: „Die positive Entwicklung in
der Einstellung zum Impfen ist erfreulich: Denn Impfen ist nach wie vor
der bestmögliche Schutz vor einigen ansteckenden und schwer verlaufenden
Infektionskrankheiten. Auch die positiven Veränderungen im
Hygieneverhalten der Menschen sind zu begrüßen. Dies kann im Zusammenhang
mit der Corona-Pandemie als wichtiges Ergebnis der gemeinsamen
Gesundheitskommunikation verstanden werden. Impfaufklärung und Information
über gutes und angemessenes Hygieneverhalten bleiben auch weiterhin ein
thematischer Schwerpunkt der Arbeit der BZgA.“
Schutzimpfungen
Schutzimpfungen für Erwachsene werden von der großen Mehrheit der
Befragten als wichtig eingestuft. Dies gilt sowohl für die von der
Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlenen Standardimpfungen als auch
für die seit Ende 2020 verfügbare Corona-Schutzimpfung: 87 Prozent der
Befragten bezeichnen diese als (sehr) wichtig.
Bei den Standardimpfungen steht die Impfung gegen Tetanus
(Wundstarrkrampf) mit 96 Prozent Zustimmung an erster Stelle, gefolgt von
den Impfungen gegen Polio (Kinderlähmung) (93 Prozent), Masern (88
Prozent), Röteln (82 Prozent) und Diphtherie (80 Prozent).
Informiertheit bezüglich Erwachsenenimpfungen
Fast drei Viertel der Befragten (72 Prozent) fühlten sich in 2021 (sehr)
gut über Impfungen im Erwachsenenalter informiert. Dieser Anteil ist seit
2014 (53 Prozent) kontinuierlich angestiegen.
Hygieneverhalten
Auch das Hygieneverhalten der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahren
teilweise deutlich verändert:
90 Prozent der Befragten halten regelmäßiges Lüften für hilfreich, um
Infektionen zu verhindern (2019: 71 Prozent).
Rund 87 Prozent der Befragten wissen, dass man sich oder andere vor einer
Ansteckung schützt, wenn man bei Begrüßungen auf Berührungen,
beispielsweise Händeschütteln, Umarmungen und Küsse, verzichtet (2012: 67
Prozent).
Die Empfehlung, in die Ellenbeuge oder den Ärmel zu husten oder zu niesen,
wird häufiger als in den Vorjahren beachtet (2021: 45 Prozent, 2014: 27
Prozent).
Die aktuelle repräsentative Befragung zum Infektionsschutz von 5.007
Bürgerinnen und Bürgern im Alter von 16 bis 85 Jahren erfolgte zwischen
Juli und September 2021. Die Daten werden seit 2012 regelmäßig bundesweit
erhoben.
Der BZgA-Forschungsbericht „Einstellungen, Wissen und Verhalten von
Erwachsenen und Eltern gegenüber Impfungen – Ergebnisse der
Repräsentativbefragung 2021 zum Infektionsschutz“ steht online zur
Verfügung unter:
https://www.bzga.de/forschung/
ab-1997/impfen-und-hygiene/
Zeitgleich mit dem Forschungsbericht erscheint im Deutschen Ärzteblatt als
Zusammenfassung der Ergebnisse der Artikel „Einstellungen der
Allgemeinbevölkerung (16–85 Jahre) zum Impfen vor und während der
COVID-19-Pandemie: Trends aus den repräsentativen Bevölkerungsbefragungen
der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Thema Impfen
(2012-2021)“ unter:
https://www.aerzteblatt.de/arc
Weiterführende Informationen der BZgA zu Impfungen und aktuellen
Impfempfehlungen unter: https://www.impfen-info.de
Kostenlose Bestellung von BZgA-Materialien unter:
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 50819 Köln
Online-Bestellsystem: https://shop.bzga.de/
Fax: 0221/8992257
E-Mail: bestellung(at)bzga.de