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Augenschutz beim Fahrradfahren Experte rät zu Brille mit Seitenschutz und UV-Filter

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Schätzungsweise 40 Prozent aller Bundesdeutschen fahren regelmäßig Rad.
Steigen die Temperaturen im Frühling, wächst auch wieder die Lust auf
längere Touren mit Citybike & Co. Doch nicht nur Sonne und Wind, sondern
vor allem Insekten und Stürze können den Augen gefährlich werden.
Professor Dr. med. Gerd Geerling, Past-Präsident der Deutschen
Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG), gibt Tipps, wie man die Augen beim
Fahrradfahren am besten schützt.

Sonne und Wind sind zwei Faktoren, die alle Radfahrenden kennen – und auf
die manche empfindlich reagieren. „Die größte Gefahr für die Augen beim
Radfahren ist jedoch, dass im Sommer ein Insekt ins Auge fliegt“, sagt
DOG-Experte Geerling. Die meisten Menschen reagieren mit einem Schreck und
unwillkürlichen Wischbewegungen am Auge, um den Fremdkörper wieder
loszuwerden. „Dann läuft man Gefahr, vom Rad zu stürzen. Und wir sehen in
der Praxis, dass ein Sturz dann zu schweren Verletzungen auch des Auges
führen kann“, betont Geerling.

Auge mit sauberem Trinkwasser spülen

Der Direktor der Universitäts-Augenklinik Düsseldorf rät daher bei einer
Insekten-Kollision zur Besonnenheit. „Nicht weiter ins Auge fassen und
sofort anhalten, wenn möglich“, empfiehlt Geerling. „Hilfreich ist in
einer solchen Situation auch, das Auge beispielsweise mit sauberem
Trinkwasser zu spülen.“ In der Regel sollte der Kontakt mit dem Insekt am
nächsten Tag kein Problem mehr für das Auge darstellen.

Besser noch, man lässt es erst gar nicht so weit kommen und verhindert das
Eindringen eines Fremdkörpers mit einer Brille, etwa einer Sonnenbrille.
Wer viel mit dem Drahtesel unterwegs ist, kann sich eine besonders
angepasste Fahrradschutzbrille aus splitterfreiem Kunststoff anschaffen,
die mit einem UV-Filter und speziellem Seitenschutz ausgestattet ist. „So
schützt man sich nicht nur vor Fliegen, sondern auch vor unfallbedingten
Schäden am Auge, vor Zugluft und vor UV-Strahlung, die über sehr lange
Zeit auch den grauen Star fördert“, so Geerling.

Giftige Brennhaare können sich in der Hornhaut festsetzen

Darüber hinaus ist man vor unangenehmen Begegnungen etwa mit
Eichenprozessionsspinnern sicher. Die kleinen Schmetterlingsraupen, die
sich aufgrund des Klimawandels auch in Norddeutschland immer stärker
verbreiten, halten sich an Eichenstämmen auf und entwickeln ab Mai
Brennhaare, die das Nesselgift Thaumetopoein enthalten. Jedes Tier trägt
etwa 600.000 dieser feinen Härchen – ein kleiner Windstoß genügt, um sie
abzubrechen und bis zu hundert Meter durch die Luft zu wirbeln. „Die fast
unsichtbaren Härchen können so unter anderem in die Bindehaut oder
Hornhaut des menschlichen Auges eindringen“, sagt Geerling.

Ihr Gift kann dort schmerzhafte Bindehautentzündungen auslösen. Betroffene
sollten sich deshalb auf keinen Fall die Augen reiben. Auch hier gilt: Die
Augen am besten mit sauberem Wasser spülen. Und: „Bei anhaltenden
Symptomen wie Rötung eines Auges, bei Fremdkörpergefühl, Tränen, Jucken
und starken Schmerzen den Augenarzt oder die Augenärztin aufsuchen“, rät
der DOG-Experte.

Notfalldosis an Tränenersatzmittel oder antiallergischen Tropfen

Deshalb: Radbrille aufsetzen! Sie hilft auch allen, die schnell unter
tränenden Augen oder einem instabilen Tränenfilm leiden, unter sogenannten
trockenen Augen – letzteres ist bei etwa zehn Millionen Menschen in
Deutschland der Fall. „Wer sich mit trockenen Augen in warmer Luft mit
viel Wind bewegt, dessen Augen können gereizt reagieren“, erläutert
Geerling. Radfahrende mit Office-Eye-Syndrom sollten daher eine Ration an
Tränenersatzmittel mitführen.

Ähnliches gilt für Pollenallergiker und Pollenallergikerinnen, die mit
verklebten Augen am Morgen aufwachen. „Unbedingt eine Notfalldosis
antiallergische Augentropfen auf die Radtour mitnehmen“, so Geerling.
Kontaktlinsenträgerinnen und Kontaktlinsenträger wiederum sind gut
beraten, zusätzlich Nachbenetzungsmittel zu verwenden. Und für alle gilt:
„Sollten sich beim Radfahren Schmerzen, Augenrötung oder
Sehverschlechterung einstellen: die Beschwerden unbedingt ernst nehmen und
zum Augenarzt oder zur Augenärztin gehen“, betont der Vize-Präsident der
DOG.

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