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Zusammenfassung der Vorträge im Rahmen der Pressekonferenzen zur 90.
Jahrestagung der DGK. Die vollständigen Pressestatements sowie die
Aufzeichnung der Konferenz unter den Links am Ende der Mitteilung.

Düsseldorf/Mannheim, 8. April 2024 – Die 90. Jahrestagung der Deutschen
Gesellschaft für Kardiologie lockte mehr 7.800 Besucherinnen und Besucher
ins Congress Center Rosengarten in Mannheim. An den vier Kongresstagen vom
3. bis 6. April fanden insgesamt 339 wissenschaftliche, teils
internationale Sitzungen statt. Im Rahmen von zwei Pressekonferenzen
gingen namhafte Referentinnen und Referenten auf die aktuellen Themen in
der Kardiologie ein.

Am Mittwoch startete der Kongress mit der Eröffnungs-Pressekonferenz.
Tagungspräsident Prof. Christoph Maack referierte zum Thema
„Schnittstellen der kardiovaskulären Medizin“. Viele Forschungsbereiche
der kardiovaskulären Medizinbeschäftigen sich aktuell mit der
„Kommunikation“ zwischen Herz und anderen Organen, da Herzerkrankungen mit
zahlrechen Gesundheitsstörungen anderer Organe zusammen auftreten. Aber
auch Umweltenflüsse, wie klimatische Veränderungen haben einen starken
Einfluss auf die Herzgesundheit, weswegen zukünftig noch stärker die
Schnittstelle „Mensch und Umwelt“ auch in der Kardiologie verankert werden
müsse.

Zu den aktuellen Projekten und Entwicklungen der Nationalen Herz-Allianz
informierte Past-Präsident Prof. Stephan Baldus. Er mahnte an, dass
Deutschland im Vergleich zu anderen westeuropäischen Ländern ein
gesteigertes Risikopotenzial für Herz-Kreislauf-Erkrankungen aufweise. Das
liege vor allem an einer schlechten Prävention und Früherkennung, weswegen
die NHA derzeit verschiedene Projekte anstößt, um Verbesserungen in diesen
Bereichen zu erzielen.

Über die Prävention bei Fettstoffwechselerkrankungen sprach Prof. Ulf
Landmesser in seinem Vortrag „Prävention und Lipide von VRONI bis Lipid
Snapshot“. Diese sei eine der Hauptursachen für Verkalkungen und
Verengungen der Herzkranzgefäße, was zur Ausbildung einer koronaren
Herzerkrankung (KHK) führt. Mit VRONI zur Früherkennung der familiären
Hypercholesterinämie und der Lipid Snapshot-Studie zur Zielwerterreichung
bei Hyperlipidämie laufen hierzu aktuell zwei Projekte. Diese sollen mehr
Aufmerksamkeit auf dieses wichtige Thema lenken und die
Patientenversorgung verbessern.

Um die koronare Herzerkrankung ging es auch im Vortrag des amtierenden
DGK-Präsidenten Prof. Holger Thiele. In seinem Vortrag zum Thema „Moderne
Diagnostik der chronischen KHK“ machte er auf die Wichtigkeit einer
präzisen und interdisziplinären Befundung von Schnittbildverfahren
aufmerksam, um sowohl schwere Erkrankungen zweifelsfrei zu erkennen als
auch eine Überdiagnostik und nicht-indizierte Behandlungen zu vermeiden.

Die Fachpressekonferenz am Donnerstag mit dem Titel „Besonderes
Studienjahr 2023 – Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick“ eröffnete
Prof. Nikolaus Marx. Er referierte in seinem Vortrag über die „Bedeutung
von GLP-1-Rezeptor-Agonisten bei SELECT und STEP-HF“. Insbesondere die
Rolle von Semaglutid in der Therapie von HFpEF-Patientinnen und -Patienten
mit Adipositas stand hierbei im Fokus.

Nach den Erkenntnissen aus ORBITA-2 und anderen Studien ist die „PTCA nun
doch wirksam“. Die Diskussion hierüber vertiefte Frau Prof. Tanja Rudolph.
In ihrem Vortrag erklärte sie, wann bei einer Angina Pectoris eine
medikamentöse Therapie oder eine PTCA angezeigt sei, und was dies für
behandelnde Ärztinnen und Ärzte bedeuten könne.
Zu Risiken und Nebenwirkungen, aber auch zu Chancen bei neuen
Antikoagulanzien wie DOAKs und Faktor-XIa-Inhibitoren referierte Prof.
Thorsten Lewalter. Er stellte die wichtigsten Erkenntnisse aus AZALEA und
weiteren Studien vor.

Renale Denervation als neu zugelassene Therapie-Option bei Bluthochdruck
war das Thema des Vortrags von Prof. Felix Mahfoud mit dem Titel
„Interventionelle Hochdrucktherapie: Empfehlungen nach Studien und
erfolgter Zulassung“. Das minimalinvasive Verfahren wurde kürzlich von der
FDA als Therapie zugelassen. Sie wird auch in Europa durch neue Leitlinien
empfohlen und wohl etablierte Praxis bei schwer kontrollierbarer
Hypertonie werden können. Zudem werde es aktuell auch für andere
Indikationen wie Arrhythmien und Herzinsuffizienz geprüft.

Die vollständigen Pressestatements der Referentinnen und Referenten zu
ihren Vorträgen stehen unter https://herzmedizin.de/meta/presse/dgk-
jahrestagung-2024.html
zur Ansicht und zum Download zur Verfügung. Die
Videoaufzeichnungen der Pressekonferenzen können außerdem auf https://dgk
.meta-dcr.com/jt2024/library/events angesehen werden.