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Welthypertonietag: Gute Behandlungsmöglichkeiten bei Bluthochdruck

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Viele Menschen kennen ihren Blutdruckwert nicht. Dabei zählt Bluthochdruck
(Hypertonie) nicht nur zu den häufigsten Erkrankungen in Deutschland.
Hypertonie kann auch ernste Folgen haben. Kardiologin Dr. Anne Räthling,
Herz- und Diabeteszentrum NRW (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, informiert.

Frau Dr. Räthling, warum ist ein hoher Blutdruck so gefährlich?

Das Tückische an der Erkrankung ist, dass sie im schlimmsten Fall
jahrelang unbemerkt bleibt. Wenn dann die ersten Beschwerden auftreten,
ist der Schaden schon angerichtet: Herz, Gehirn, Augen und Nieren können
in ihrer Funktion beeinträchtigt sein. Aus ärztlicher Sicht macht uns das
natürlich betroffen, denn eine regelmäßige, vorsorgliche
Blutdruckkontrolle ist heute ganz einfach in der Hausarztpraxis, in der
Apotheke oder mit dem eigenen Gerät zur Selbstmessung möglich.

Nun sind gewisse Blutdruckschwankungen im Verlauf eines Tages ja normal.
Es macht auch einen Unterschied, ob jemand körperlich arbeitet oder im
Büro. Eine Messung zum Beispiel nach dem Treppensteigen wird also höher
ausfallen.

Deshalb sollte man regelmäßig im Ruhemodus messen. Die Ruhemessung erfolgt
idealerweise nach fünf Minuten Ruhephase im Sitzen mit einem
elektronischen Oberarmmessgerät. Liegt der Blutdruckwert dabei häufiger
über 135/85 mmHg, sollte ärztlicher Rat eingeholt werden. Ab 140/90 mmHg
sprechen wir von einem krankhaft erhöhten Wert, der behandelt werden
sollte.

Wie wird Bluthochdruck behandelt?

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Entstehung von Bluthochdruck häufig
durch einen ungünstigen Lebenswandel begünstigt wird. Daher zählt die
Anpassung des Lebensstils zu einer der wichtigsten Maßnahmen in der
Behandlung. Neben den Lebensstiländerungen stehen uns zur Therapie des
Bluthochdruck Medikamente verschiedener Wirkstoffklassen zur Verfügung,
die in aller Regel gut verträglich sind und zuverlässig wirken. Wichtig
ist, dass Einnahme und Dosierung unbedingt mit dem behandelnden Arzt oder
der behandelnden Ärztin abgestimmt werden sollten. Nur in seltenen
Einzelfällen sind andere Therapieoptionen außer Lebensstiländerungen und
Medikamenten notwendig.

Welche Empfehlungen nehmen Ihre Patientinnen und Patienten am besten an?

Das ist individuell ganz unterschiedlich. Grundsätzlich will man ja den
persönlichen Risikofaktoren begegnen, die das Herz, den Kreislauf und die
anderen zuvor genannten Organsysteme zusätzlich und unnötig belasten.

Werden die eigenen Gewohnheiten selbstkritisch hinterfragt, wird schnell
deutlich, in welchen Bereichen eine Veränderung angebracht ist, hin zu
regelmäßiger Bewegung, salzarmer Ernährung, gesunder Kost, weniger
Alkohol- und Nikotingenuss sowie besserer Körpergewichtskontrolle. Auch
Entspannungsübungen können möglicherweise helfen. Wer diese Themen nicht
alleine angehen möchte und fachliche Unterstützung benötigt, kann sich an
die Hausarztpraxis wenden. Gute Informationen hält auch die Deutsche
Hochdruckliga e.V. bereit. In speziellen Fällen, vor allem bei schwer
einstellbarem Bluthochdruck, sind wir als zertifiziertes Hypertoniezentrum
selbstverständlich für eine Beratung sowie gegebenenfalls weiterführende
Diagnostik und Therapie jederzeit ansprechbar.

Betroffene sind also auch dazu aufgerufen, selbst aktiv zu werden. Darauf
möchten wir im Rahmen der jährlichen Kampagnen zum Welthypertonietag am
17. Mai aufmerksam machen.

Hintergrundinformation:
In den letzten fünf Jahren ist die Zahl der Menschen, die an Bluthochdruck
(Hypertonie) leiden, weiter gestiegen. In Deutschland sind 30 Prozent der
erwachsenen Bevölkerung betroffen, bei den 65-Jährigen sind es bereits
mehr als 50 Prozent. Bis zur Diagnose wissen aber viele Menschen gar
nicht, dass sie erkrankt sind.
Bluthochdruck ist einer der wichtigsten Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-
Erkrankungen, die zu Herzinfarkten, Schlaganfällen, Nierenproblemen, aber
auch zu Demenz führen können.
(Quelle: www.hochdruckliga.de)

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Als Spezialklinik zur Behandlung von Herz-, Kreislauf- und
Diabeteserkrankungen zählt das Herz- und Diabeteszentrum Nordrhein-
Westfalen (HDZ NRW), Bad Oeynhausen, mit 36.000 Patientinnen und Patienten
pro Jahr, davon 14.500 in stationärer Behandlung, zu den größten und
modernsten Zentren seiner Art in Europa.

Die Klinik für Allgemeine und Interventionelle Kardiologie/Angiologie des
HDZ NRW unter der Leitung von Prof. Dr. med. Volker Rudolph ist
zertifiziertes Hypertonie Zentrum DHL®, zudem anerkanntes Europäisches
Exzellenz-Zentrum zur Bluthochdruckbehandlung, Brustschmerzzentrum (CPU –
Chest Pain Unit) sowie als überregionales Zentrum zur Versorgung
Erwachsener mit angeborenem Herzfehler (EMAH) zertifiziert. Mehr als 5.000
kathetergestützte Verfahren jährlich, modernste diagnostische und
bildgebende Verfahren sichern die bestmögliche und schonende medizinische
Versorgung der Patientinnen und Patienten.

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