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Guangzhou Symphony Orchestra

Programm

Guo Wenjing
„Folk Song Suite“ für Streichorchester
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 C-Dur op. 15
Peter Tschaikowski
Sinfonie Nr. 5 e-Moll op. 64

Das Guangzhou Symphony Orchestra unter der Leitung von Long Yu beglückte das Berner Konzertpublikum an einem feuchtkühlen Winterabend mit einem Konzert, das viel Wärme ausstrahlte. Es begann mit einer Komposition von Guo Wenjing, „Volksliedsuite für Streichorchester“. Sanft perlte ein Bächlein durch weite Auenwälder, es hätte noch eines mit hoher Stimme singenden Mädchens bedurft, um die Illusion chinesischer Volkslieder wirksam werden zu lassen.

Piano-Wunderkind Serena Wang

 

Der erste Teil ging weiter mit Ludwig van Beethovens „Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1“, virtuos gespielt vom 11-jähigen Piano-Wunderkind Serena Wang. Man mag davon halten, was man will, das Publikum jedenfalls war begeistert.

 

 

Dirigent Long Yu

 

Nach der Pause stürmten zaristische Reiterhorden durch die russische Steppe in Peter Tschaikowskis „Sinfonie Nr. 5“, bevor das Orchester mit einem kurzen chinesischen Lied als Zugabe schloss. Die Einordnung dieses Konzerts fällt mir nicht leicht. Es war keine Einheit des Programms, eher eine Einheit der Interpretation. Einerseits waren verschiedene Teile ausserordentlich bildreich, evozierten Landschaftsgemälde, Jagdszenen oder Schlachtenlärm, erinnerten immer wieder an Filmmusik. Andererseits waren einige Passagen mit viel romantischen Schmelz gespielt, bei Puristen wahrscheinlich bereits unter Kitschverdacht, beim Publikum aber auf grossen Anklang gestossen.

Gerne hätte man etwas mehr aus dem chinesischen Fundus gehört, was Bern – anders als der Zürcher Aufführung – leider versagt blieb.

Text: Paul Ott www.literatur.li

Konzert organisiert von: http://www.migros-kulturprozent-classics.ch/de/Home

Fotos:  Homepage von Migros-Kulturprozent

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