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VokalensembleSurseeMitwirkende:

Es sang das Vokalensemble Sursee, begleitet von einem ad-hoc Orchester mit historisch orientierter Aufführungspraxis.

Violine: Caludia Petersen, Blockflöten: Ursula Kleeb, Yvonne Kane; Gamben: Rivert Petersen, Zin Young Yi; Cello: Daniel Rosin; Kontrabass: Bret Simner; Orgel: Josef Scheidegger

Die Solisten waren Stefanie Erni, Sopran, Monica Treichler, Alt, Dirk Jäger, Tenor und Reinhard Mayr, Bass.

Texte wurden gelesen von Claudio Tomassini, die musikalische Leitung hatte Peter Meyer

 

Im Zentrum stand die Bachkantate “Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit”, genannt “Actus Tragikus”, welche Bach im Alter von 22 Jahren schrieb, vermutlich zur Beerdigung eines Onkels, Chöre aus der Johannes-Passion und der Matthäus-Passion, sowie Musik aus der Partita in d-Moll für Solovioline. Mit der Musik werden verschiedene Aspekte des Todes und der Auferstehung beschrieben.

Vorabinformation:

Diesmal nicht, wie immer die letzten paar Jahre trübes regnerisch grausiges Wetter in der Region über die Ostertage, trotzdem ist das Konzert des Vokalensembles in der Klosterkirche in Sursee jeweils am Karfreitag Abend eine sehr geschätzte, schon liebgewonnene musikalische Aufmunterung und spirituelle Moralspritze. Dass nicht nur ich das so sehe, bewies einmal mehr die prallvolle Klosterkirche, gut beraten rechtzeitig vor Ort zu sein, um sich einen optimalen Platz zu ergattern. Also macht ich mich denn früh auf, ohne Regenschirm, kam so noch zu einer netten kurzen Unterhaltung mit einem aus dem Fricktal angereisten Herrn, da die Protagonisten noch am Einsingen und deshalb die Türe noch nicht offen war.

Konzertzusammenfassung:

Nach der kurzen Begrüssung durch Claudio Tomassini, dem neuen Pfarreileiter, übernahm Peter Meyer das Zepter und liess sein Ensemble „Den Tod niemand zwingen kunnt“ intonieren, gefolgt von „Allemande“ einem Violinen Solo, gekonnt vorgebracht von Claudia Petersen.

Jetzt folgten wieder einige Zitate und Gedanken, vorgetragen durch C. Tomassini, bevor das Ensemble einen Choral aus der Matthäuspassion bot.

Dieses Wechselspiel von Texten und Liedvorträgen ist immer wieder interessant, erläutert so die Geschichte hinter der Geschichte, zeigt die historischen Umstände auf, vermittelt dem Zuhörer den Kontext auf lehrreich spannende Art, manchmal nachdenklich, berührend, dann wieder hoffnungsvoll aufbauend, wie die ganzen Umstände der Passionsgeschichte halt waren.

Dazwischen das „Pièce de Résistance“ des Abends, die drei Teile des « Actus Tragikus“.

Wenn man auch nur im Geringsten weiss oder ahnt, wieviel Arbeit, Fleiss und Disziplin es erfordert, solche Werke zu erarbeiten, bleibt nur das Staunen, wie scheinbar mühelos das Vokalensemble diese dann darbietet.

Die Progatonisten der musikalischen Meditation
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die Solisten brillierten bei ihren Einsätzen, einzig der Tenor erreichte nicht ganz den Level der andern, was weniger an ihm selber lag, vielmehr waren die Sopranistin, Altistin und der Bass überdurchschnittlich.

Nachtrag und Fazit:

Dieses Ensemble und deren Leiter hätten, so meine Überzeugung, auch den Willen, die Freude, das musikalische Rüstzeug und das Können, um die Johannespassion zu projektieren und realisieren, d.h. zur Aufführungsreife zu bringen.

Alle Texte die von Claudio Tomassini rezitiert wurden und das Konzertprogramm über die eingefügten Links:

Von Claudio Tomassini rezitierte Texte:

Text Karfreitag Claudio Tomassini

Programm:Flyer Karfreitag Konzertdetails

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos:  http://www.vokalensemble-sursee.ch/ und Herbert Müller, Beromünster

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