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Walenseebühne: Neuinszenierung: TITANIC – DAS MUSICALBesetzung und Kreativteam;

Kate McGowan: Eveline Suter, Jim Farell: Gerrit Hericks, Kapitän Edward J. Smith: Christoph Wettstein, weitere Rollen: www.walenseebuehne.ch/Darsteller.467.0.html

Regie: Stanislav Moša, Musikalische Leitung:Dan Kalousek, Gesamtausstattung: Christoph Weyers

Kostüm: Andrea Kučerová, Maske: Sandra Wartenberg, Choreographie: Aneta Majerovà

Tondesign: Andreas Brüll, Lichtdesign: Rüdiger Benz

 Grundsätzliches zur „Titanic“

Grösser, schöner, besser, schneller als alles vorher dagewesene und absolut  unsinkbar, versehen mit diesen Attributen stach die,  in einer Werft in Belfast,  für die White Star Line gebaute Titanic zur ihrer Jungfernfahrt in See, ging aber drei Tage vor der geplanten Ankunft in New York, also am 14. April 1912 im Nordatlantik unter. Sie kollidierte mit einem Eisberg, der einen grossen Teil des Rumpfes aufriss. Erbärmlich starben 1514 Menschen, darunter besonders viele Auswanderer aus der dritten Klasse und viele Heizer und Matrosen.

Und doch, obwohl die Titanic das Grab im eisigen Atlantik gefunden hat, ist sie nicht tot. Seit dem Untergang ranken sich Geschichten und Legenden um sie,  Bücher wurden über die letzten Stunden geschrieben, Filme gedreht, Forschungen betrieben und mit Erfolg nach den Überresten gesucht. Die damalige Welt war von diesem Untergang sehr berührt, es gab sogar Teddybären in Trauerkleidung, die heute einen hohen Sammlerwert besitzen.

Rezension:

Bereits seit Tagen war die Temperatur auf gegen 30° geklettert, aber ausgerechnet am Abend der Premiere hat es geregnet, nein, regelrecht geschüttet. Die Schauspieler auf der Bühne waren klatschnass und die Tänzer mussten sich nach dem irischen Tanz gemütlich auf den Boden setzten, um eine lockere Stimmung zu demonstrieren. Sie taten dies  mit einer Nonchalance, als sei das keineswegs aussergewöhnlich. Auf der Tribüne waren in den vordersten Ränge, wie auf Kommando, unmittelbar alle in weisse Plastikregenmäntel gehüllt, die den Zuschauern vorgängig sicherheitshalber ausgehändigt wurden. Obschon die Walenseebühne über eine gedeckte Tribüne verfügt, fegte der Wind die Regenschauer auch auf die Besucher, was aber der guten Stimmung keinen Abbruch tat.

Das Musical - aus der Feder von Peter Stone, Musik und Liedtexte von Maury Yeston – hat mit seinen starken Bildern die Zuschauer in ihren Bann gezogen. Die Bühne, ein riesiger Überseedampfer mit einer drehbaren Mittelbühne mit verschiedenen Ebenen hat viel zur Illusion des unmittelbaren „Geschichte-Erlebens“ beigetragen. Die Schauspieler, gemäss der Mode anfangs zwanzigstes Jahrhundert gekleidet, haben mit Begeisterung gesungen und gespielt, die Charaktere der Rollen ausgeprägt dargestellt. Die Liebesgeschichte zwischen den beiden Hauptdarstellern Eveline Suter als Kate McGovan und Gerrit Hericks als Jim Farell entwickelte sich etwas zaghaft und hat einen kleinen Salto in die heutige Zeit genommen, indem Kate McGovan die ultimative Liebesfrage gestellt hat. Nebst  vielem Gepäck und unterschiedlichsten  Menschen haben sich als unsichtbare Passagiere Hoffnung, Liebe, Stolz und Uneinsichtigkeit  eingenistet.  So bietet das Musical nicht nur einen Abend lang Unterhaltung mit exzellenten Künstlern, sondern schafft auch Nachdenklichkeit unter den Zuschauern und ein leichter Schauer fährt den Rücken herunter beim Gedanken, was an diesem 14. April 1912 wirklich geschehen war.

Text :  Bèatrice Wüst

 

Slideshow der Produktion:

www.liveimage.ch/slideshow/?border#_hdtitanic2015b

Kleine Fotodiashow der Produktion von Béatrice Wüst – Täschler

fotogalerien.wordpress.com/2015/07/31/walenseebuehne-neuinszenierung-titanic-das-musical-premiere-22-juli-2015-besucht-von-beatrice-wuest-taeschler/

Fotos: www.walenseebuehne.ch

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