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Baltic Sea Youth PhilharmonicBesetzung und Programm:

Baltic Sea Youth Philharmonic
Dirigent: Kristjan Järvi

Gediminas Gelgotas
Neues Werk, Uraufführung

Erkki-Sven Tüür
Ardor für Marimba und Orchester
Solist: Heigo Rosin

Camille Saint-Saëns
Violinkonzert Nr. 3 h-Moll op. 61
Solistin: Hyeyoon Park

Nikolaj Rimskij-Korsakow
Capriccio espagnol op. 34

Rezension:

Dirigent Kristjan JärviDie Baltic Sea Youth Philharmonic, BYP, gegründet vom Dirigenten Kristjian Järvi, spielte als Auftakt eine Uraufführung von Gediminas Gelgotas (*1986): „Mountains, Waters. (Freedom)“. Die Moderatorin (Annelis Berger) sagte eingangs, man müsste sich einfach die Weite des Meeres und den Frieden der Natur vorstellen. Von wegen Friede, der junge Litauer Komponist Gelgotas verfolgt eine sehr eigenwillige Klangsprache. Die „Ein-Ton-Melodien“ und Wiederholungen von Quinten Motiven wirkten eher bedrohlich, jedenfalls bei den Bergen. Die zeitweiligen gebrochenen Melodienfragmente kontrastierten mit langsamen Klanglinien.

Das personell gross besetzte Orchester spielte enthusiastisch, der Dirigent agierte ebenso und der Komponist sprang anschliessend begeistert auf das Konzertpodium.

Danach folgte „Ardor“ vom estnischen Komponisten Erkki-Sven Tüür (*1959).

Solist Heigo Rosin, MarimbaDiese Klangwelten tönten eher, als wäre man im Universum, im Weltall. Der brillante Solist mit dem Marimbafon, Heigo Rosin (*1989) aus Estland, interpretierte, begleitet durch das Orchester, die Klangorganisation vorzüglich. Die Zugabe war tonaler, mystisch. Das Auditorium applaudierte heftig und war begeistert über das gigantische Musikerlebnis

Nach der Pause erklang das Violinkonzert Nr. 3, von Camille Saint-Saëns (1835-1921), mit der attraktiven und begabten Solistin: Hyeyoon Park (*1992) aus Südkorea. Es war eine Erfüllung, der Geigerin zuzuhören und zuzusehen. Ein Wechselspiel zwischen prägnanten und dezenten Geigenklängen. Sie spielt eine Violine des deutschen Geigenbauers Stefan Peter Greiner.

Das jung besetzte Orchester spielte dann virtuos die Orchesterkomposition „Capriccio espagnol“ von Nikolaj Rimskij-Korsakow (1844-1908). Eine sinfonische Suite aus fünf ineinander übergehenden Sätzen. In der Alborada stachen vorwiegend die Kastagnetten hervor. Der adelige Komponist war an einer neuen Tonsprache interessiert. Der Dirigent Kristjian Järvi dirigierte sein im Jahre 2008 gegründetes Orchester federnd, es machte den Eindruck als wäre er auf einem Trampolin.

Solistin Violine Hyeyoon Park c Julia WeselyDas Orchester bot den begeisterten Zuhörern noch zwei baltisch klingende Zugaben. Das BYP versammelt die talentiertesten Musikstudenten/innen aus Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Lettland, Litauen, Norwegen, Polen, Russland und Schweden, also alle aus Ländern rund um die Ostsee. Daniel Barenboim, der grosse Pianist und Dirigent, sagte einmal: Wenn die Politiker so harmonisch zusammenspielen täten wie ein Orchester, gäbe es keinen Krieg auf dieser Welt.

Text: www.irenehubschmid.ch 

Fotos: orpheum.ch/ger/

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