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Tonhalle Zürich, grosser KonzertsaalDie Begrüssung der Gäste im vollbesetzten Saal erfolgte durch den Stiftungsratspräsidenten der Bruno Bloch Stiftung Prof. Dr. med. Lars E. French, der die Geschichte, die Ziele und Aktivitäten der Stiftung erläuterte und, nebst anderen Honorationen, auch den slowakischen Botschafter willkommen heissen durfte. Alle warteten natürlich gespannt auf dessen gebürtige Landsfrau, die langjährige Prima Donna der Wiener Staatsoper, die sogenannt slowakische Nachtigall Edita Gruberova (*1946). Das Konzert startete mit der Ouvertüre zu «Il Barbiere di Siviglia» zügig und temperamentvoll interpretiert vom gewohnt souveränen ZKO unter der Leitung des, ebenfalls aus der Slowakei stammenden, Dirigenten Peter Valentovic.

Prof. Dr. med. Lars E. FrenchDann war es soweit und die Starsopranistin eröffnete mit „Ah tardai troppo“ von Donizetti ihren Konzertanteil. Damit musste sie sich nicht schon zu Beginn mit den allerhöchsten Anforderungen auseinandersetzen und wirkte denn auch souverän.

 

 

 

 

 

Peter Valentovic, DirigentEs übernahm wieder das Orchester mit der Ouvertüre zu „Don Pasquale“, bei der besonders die Violinisten meisterhaft aufspielten. Bei der folgenden Arie aus Lucia di Lammermoor sah man dann schon mal einen etwas gequälteren Gesichtsausdruck bei Gruberova.  Das Programm war gut geplant, auf ein Instrumentalstück  folgte jeweils eine Arie, genügend Erholungszeit für die Solistin also, die bei den Bellini -Werken die besten Momente hatte. Zum Schluss gab es für die Künstler reichlich Applaus, wofür sich das das Orchester mit einer kurzen Zugabe bedankte. Schlussendlich liess sich auch die Gruberova noch erweichen und gab die Arie „In questa reggia“ aus Turandot von Puccini obendrauf, was  das Publikum wiederum mit einem langanhaltenden Schlussapplaus belohnte, der aber nicht in eine Standing Ovation mündete.

Fazit: der Zahn der Zeit nagt auch an der Stimme einer Ausnahmekönnerin, die während fünf Dekaden schonungslos auf höchstem Niveau ihre Fähigkeiten demonstrierte. Edita Gruberova kann noch immer die Herzen der Musikliebhaber erwärmen, bringt aber keine Gläser mehr zum Zerspringen. Mein persönlicher Glanzpunkt des Abends war die Darbietung der „Méditation“ aus „Thaïs“ von Jules Massenet durch Willi Zimmermann, den ersten Geiger. Ein gelungener Konzertabend für einen guten Zweck, bei dem das Zürcher Kammerorchester der heimliche Star war.

Edita GruberováAusschnitt aus der Rezension von Peter Skorepa (Merker online) anlässlich der Gala zum Jubiläum am 7. Februar 2015 in der Wiener Staatsoper „45  Jahre Edita Gruberova an der Staatsoper Wien“:

Und sie funktionierten noch immer an diesem Abend, die fein gesponnenen und schwebenden Pianophrasen, ihre bekannten Crescendi und Diminuendi, der oft enorme Squillo ihrer Spitzentöne und es hieße beckmessern, an so einem festlichen Abend dieser Künstlerin nach bald fünf Jahrzehnten einer größtenteils aufregenden Karriere so manche Tribute, die dieser langen und kraftraubenden Gesangsleistung schon hörbar geschuldet sind, anzukreiden.

 

 

Jules Massenet – Thaïs Méditation

Violin: Katica Illenyi
Győr Philharmonic Orchestra
Conductor: Istvan Sillo

www.youtube.com/watch?v=RZHIAbI9opg

Text: www.leonardwuest.ch

Fotos: www.zko.ch

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