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Bochum (ots) Ohne Zuschauer, aber unter hohen Sicherheitsvorkehrungen ging es am Sonntagnachmittag, 23. Mai, um alles: Mit einer herausragenden sportlichen Leistung konnte sich der VfL Bochum gegen den SV Sandhausen behaupten und ist somit nach elf Jahren wieder zurück in der Bundesliga.

Polizei und Stadt Bochum gratulieren dem VfL zu diesem besonderen Erfolg!

Doch so groß die Freude derzeit auch ist, so erschütternd ist das erste Resümee nach dem Aufstiegsspiel. Denn trotz zahlreicher Appelle von Sicherheitsbehörden, Stadt und Verein hinsichtlich der Pandemie-Lage, gab es vor Ort große Menschenansammlungen. 6.000 bis 7.000 Personen hielten sich im Umfeld des Stadions sowie in der Innenstadt auf.

Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst (KOD) trafen zahlreiche Maßnahmen. In bislang 70 Fällen ahndete die Polizei illegales Abbrennen von Pyrotechnik, außerdem schrieben die Beamten elf Anzeigen wegen Sachbeschädigung und zwölf wegen illegaler Betäubungsmittel. Störer warfen Flaschen, Pyrotechnik und Steine auf Einsatzkräfte. Acht Polizistinnen und Polizisten wurden verletzt, zwei waren nicht mehr dienstfähig. Es wurden zahlreiche Platzverweise ausgesprochen und zehn Personen in Gewahrsam genommen. Ein Autokorso im Innenstadtbereich verlief weitgehend störungsfrei.

Das Erreichen des Impfzentrums war jederzeit gewährleistet. Beeinträchtigungen beim Impfablauf wurden nicht gemeldet.

Der KOD kontrollierte die Einhaltung der Corona-Schutzverordnung und fertigte zahlreiche Ordnungswidrigkeitenanzeigen. Nachdem die Kräfte zunächst im Bereich des Stadions aktiv waren, bestreiften sie gegen Abend gemeinsam mit der Polizei das Bermuda3Eck. Hier wurden Maskenverstöße festgestellt, die betroffenen Personen verwarnt. In einem Ladenlokal bemerkten die KOD-Mitarbeiter den derzeit nicht zugelassenen Betrieb einer Innengastronomie. Sie untersagten den Betrieb und erstatteten Anzeige.

Die Feuerwehr Bochum stellte mit zahlreichen Löschfahrzeugen und Rettungskräften den Brandschutz und Rettungsdienst vor Ort sicher. Unterstützung bekam die Wehr in Form von Rettungsdiensteinheiten aus Herne, Dortmund und Essen. Im Verlauf des Fußballspiels kam es zu einem hohen Einsatzaufkommen für den Rettungs- und Sanitätsdienst. Vor allem illegale Pyrotechnik und Flaschenwürfe waren verantwortlich für zahlreiche verletzte Personen - sie erlitten Knalltraumata, Augenverletzungen und Verbrennungen.

Zwischenzeitlich musste rund um das Stadion der Fahrzeugverkehr massiv eingeschränkt werden - neben der Castroper Straße (zwischen Klinikstraße und Karl-Lange-Straße) und dem Gersteinring (zwischen Max-Greve-Straße und Kreisverkehr Stadionring) sperrten Polizeibeamte über mehrere Stunden auch beide Abfahrten der A40 in Richtung Fußballstadion.

Mit nachdrücklichen Lautsprecherdurchsagen und einer Polizeikette wurde dafür Sorge getragen, dass die Menschenmenge gegen 20 Uhr den Stadionbereich verließ.

Der Verkehr konnte erst nach einem Sondereinsatz der städtischen Straßenreinigung wegen der massiven Verschmutzung durch Glasscherben und Müll wieder freigegeben werden.

Die kriminalpolizeilichen Ermittlungen bezüglich zahlreicher Straftaten dauern an. Dazu wird auch das umfangreich gefertigte Videomaterial von Polizei-Drohnen, einem Polizei-Hubschrauber, Beweissicherungseinheiten und Bodycams ausgewertet.