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Peer SteinbrückSPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück warnt vor einer schnellen Militärintervention in Syrien."Wir sollten uns nicht vorschnell eine militärische Logik zu eigen machen", sagte Steinbrück in einem Interview mit der "Stuttgarter Zeitung". Zwar fordert auch Steinbrück, dass "ein solches Menschheitsverbrechen wie der Giftgasangriff zu Konsequenzen führen muss", allerdings sei bisher die Frage unbeantwortet geblieben, "welches Ziel eine militärische Intervention haben soll. Wo soll sie hinführen?" Wenn das Feuer auf Syrien eröffnet werde, könne die Situation sehr schnell eskalieren. Steinbrück forderte, zunächst die Ergebnisse der UN-Inspekteure in Syrien abzuwarten. "Als Erstes sollte der Versuch unternommen werden, mit Russland und China den politischen Druck auf Syrien zu erhöhen", sagte er dem Blatt. "Vielleicht ergibt sich durch den Chemiewaffeneinsatz auch für Moskau eine neue Lage."

Allerdings will auch Steinbrück die Option eines westlichen Militäreinsatzes nicht vom Tisch nehmen. Die Völkergemeinschaft "kann einen solchen Giftgasangriff nicht stillschweigend hinnehmen", erklärte Steinbrück. Komme es zu einer Intervention in Syrien, würde Steinbrück eine Mandatierung durch die Vereinten Nationen anstreben. "Wenn der Sicherheitsrat ein solches Mandat nicht erteilt, weil China und Russland ihr Veto einlegen, ist zu beraten, ob es eine Nato-Position gibt."

(ots) / Bild: Deutscher Bundestag / photothek/Thomas Koehler