Pin It

WahlenIn manchen Kreisen ist es modern geworden, die Wahl zu verweigern. Gelegentlich wird das auch mit intellektuellen Sprüchen verbrämt, als sei politische Abstinenz geradezu eine demokratische Heldentat. Aus allen Argumenten bekennender Nichtwähler spricht letztlich eine Politikverachtung, die auf einem fundamentalen Missverständnis beruht. Das Verlangen nach idealen Parteien und Politikern, die sich exakt so verhalten, wie jeder einzelne Wähler sich das wünscht, ist schlichtweg naiv. Wer auf sein Wahlrecht verzichtet, verzichtet auch auf Einfluss.

Als Souverän, zu dem unser Grundgesetz den Bürger erhoben hat, verhält er sich unsouverän. Es ist eine Illusion zu glauben, eine niedrige Wahlbeteiligung würde die Parteiendemokratie zu einer Art Katharsis zwingen.

Zum Thema: Keine Lust zum wählen aber trotzdem eine eigene Meinung?

Quellen: ots / Stuttgarter Zeitung / Bild: Bert Gemen / pixelio.de