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BundestagswahlWie auch immer die unterschiedlichen Umfrageergebnisse zustande kommen: Für die SPD sind sie allesamt alarmierend. Sie liegt in der Wählergunst unverändert weit unter früheren Werten. Von 22 bis 27 Prozent reichen aktuell die Werte, die den Sozialdemokraten zugetraut werden, Union und FDP können frohlocken. Bei den Genossen wächst dagegen der Frust. Je mehr kalte Duschen sie über sich ergehen lassen müssen, desto schwieriger wird es, sich für den Wahlkampf zu erwärmen. Woher SPD-Mitglieder und -Anhänger die Motivation nehmen sollen, sich kräftig ins Zeug zu legen, wird immer rätselhafter. Lähmung droht sich auszubreiten.

Erschreckend sind für die SPD auch die Kompetenzgewinne der Union in den Umfragen. CDU und CSU liegen auf Feldern wie Wirtschafts-, Haushalts- und Finanzpolitik ebenso vor der SPD wie in den Bereichen Arbeitsmarkt und "gute Bildungspolitik".

Drei Monate vor der Wahl steht die SPD damit vor den Trümmern einer auf zweifache Weise verpatzten Kampagne: Kandidat und Partei fremdeln miteinander und ein großes Streitthema, mit dem die Regierung bedrängt werden könnte, zeichnet sich nicht ab.

Hinzu kommt: Angela Merkel reagiert geschmeidig auf Zeitgeist und politische Anforderungen. Sie bietet kaum Angriffsflächen. Und selbst wenn, der mit sich selbst beschäftigten SPD ist immer weniger zuzutrauen, dass sie die Kanzlerin doch noch stellt.

Quelle: ots / Neue OZ / Uwe Westdörp

Bild: Gerd Altmann / pixelio.de