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Hochschulen in Schweinfurt und Amman wollen bei der Ausbildung von
Wasserstofftechnikern eng zusammenarbeiten

In Anwesenheit von Vizekanzler und Bundesminister für Wirtschaft und
Klimaschutz Robert Habeck haben am 08.06.2022 der Präsident der Hochschule
für angewandte Wissenschaften (FHWS), Prof. Dr. Robert Grebner, und der
Präsident der German Jordan University (GJU), Prof. Dr. Alaaldeen Al-
Halhouli, in Amman ein Abkommen unterzeichnet, um zwischen dem
sonnenreichen Land Jordanien sowie Deutschland eine einmalige Brücke für
angehende Wasserstofftechniker zu bauen, welche für eine grüne
Energiewende unabdingbar sind.

Nachdem die FHWS im letzten Jahr den in Deutschland ersten
Bachelorstudiengang Wasserstofftechnik in Schweinfurt erfolgreich
gestartet hat, will sie diesen nun auch in Jordanien anbieten. Dabei
sollen aus Jordanien und dem arabischen Raum stammende Studierende vier
Semester vor Ort an der GJU in Amman und drei Semester an der FHWS in
Schweinfurt studieren. Auf die deutsche Sprache werden sie von der GJU
vorbereitet. Für den gemeinsam betriebenen Studiengang wollen die zwei
Hochschulen auch drei identische Wasserstofflabore in Schweinfurt und
Amman einrichten, damit die angehenden Wasserstofftechnikingenieure den
praktischen Umgang mit dem Bau und der Wartung von Wasserstoffanlagen
einüben können.

„Die FHWS will mit dem von der GJU gehosteten Programm einen Beitrag zur
Energiewende leisten. Sonnenreiche Länder benötigen Ingenieure, die sich
mit dem Umgang mit Wasserstoff auskennen. Deutschland braucht kompetente
Ansprechpartner in diesen Ländern sowie einen Zuzug von Ingenieuren,
weshalb der Studiengang auch auf Deutsch abgehalten wird“, so Grebner.

„Für Jordanien ist die grüne Energieproduktion eine Chance, welche das
Land nutzen muss. Deshalb freuen wir uns sehr, mit der FHWS einen
kompetenten Partner gefunden zu haben, der die Ausbildung von Ingenieuren
mit uns angeht. In jedem Fall ist Wasserstofftechnik eine wichtige
Kompetenz für beide Länder“, erläutert Al-Halhouli. Es werden gleich
mehrere Anliegen der Länder adressiert. Arbeitsplätze im Energiesektor
können zur Stabilisierung der Lage im Nahen Osten beitragen, die Länder
würden vom Export von Energie profitieren und Deutschland könnte grüne
Energie beziehen.

Vizekanzler Habeck begrüßt das Engagement der beiden Hochschulen und
bedankt sich bei den Präsidenten der beiden Hochschulen für deren enge
Zusammenarbeit und deren Unterstützung bei der Gewinnung von Fachkräften.
Nach dem Unterzeichnen des Abkommens hat sich Habeck noch Zeit genommen,
um mit Studierenden der jordanischen Hochschule zu sprechen und sich über
deren Situation während und nach dem Studium zu informieren. Aus Sicht der
Studierenden ist die GJU eine hervorragende Möglichkeit, sich auf das
Arbeiten in Deutschland vorzubereiten, auch wenn der Vorgang, mit einem
ausländischen Hochschulabschluss in Deutschland eine Arbeit antreten zu
können, noch zu kompliziert ist.

Die GJU ist eine von Deutschland geförderte jordanische Hochschule, in der
alle Bachelorstudierenden die deutsche Sprache lernen und sich zum
halbjährigen Praktikum sowie einem Studiensemester insgesamt ein Jahr in
Deutschland aufhalten müssen. Mit über 4.600 Studierenden und über 15
grundständigen Studienprogrammen gehört die Hochschule zu den drei
bestgerankten Hochschulen in Jordanien. Die Kooperation mit der FHWS hat
schon vor vielen Jahren begonnen.

Mit dem aus Schweinfurt stammenden ehemaligen Vizepräsidenten der FHWS,
Prof. Dr. Ralf Roßkopf, der vor fast drei Jahren als Vizepräsident zur
Jordanischen Hochschule gewechselt ist, konnte der Wille zu gemeinsamen
Studienprogrammen wesentlich entwickelt werden. „Neben Wasserstofftechnik
wollen wir auch in den für beide Regionen sehr wichtigen Bereichen Robotik
und Soziale Arbeit gemeinsame Programme aufsetzten“, so Roßkopf.