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Prof. Dr. Frank Musolesi, Dekan der Fakultät für Angewandte Psychologie und Leiter des Schwerpunkts Sportpsychologie im Master-Studiengang Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg  Konrad Gös  SRH Hochschule Heidelberg
Prof. Dr. Frank Musolesi, Dekan der Fakultät für Angewandte Psychologie und Leiter des Schwerpunkts Sportpsychologie im Master-Studiengang Psychologie an der SRH Hochschule Heidelberg Konrad Gös SRH Hochschule Heidelberg

Sukzessive startet das Training wieder. Sportpsychologen leisten gerade
jetzt große Unterstützung, sagt Prof. Dr. Frank Musolesi, Leiter des
Schwerpunkts „Sportpsychologie“ im Master-Studiengang Psychologie an der
SRH Hochschule Heidelberg.

Eingeschränktes Training und erschwerte Trainingsbedingungen, plötzlich
abgesagte Wettkämpfe nach monatelanger Vorbereitung: Leistungssportler
können gerade jetzt  mehr denn je von der Betreuung durch Sportpsychologen
und Sportpsychologinnen profitieren. Denn eines kann man immer auf Trapp
halten: das Gehirn. Mit gezieltem Mentaltraining bereiten Sportpsychologen
auf Wettkämpfe und Spiele vor, die eines Tages wieder kommen werden.

„Als Sportpsychologe trainiert man in dieser Zeit gezielt die sogenannten
Exekutivfunktionen der Sportler“, erklärt Prof. Dr. Frank Musolesi, Dekan
der Fakultät für Angewandte Psychologie und Leiter des Schwerpunkts
Sportpsychologie im Master-Studiengang Psychologie an der SRH Hochschule
Heidelberg. „Sie lernen, Prioritäten zu setzen, Aufmerksamkeit zu steuern
und Selbstkontrolle zu verbessern, damit sie ein optimales Leistungsniveau
an Tag X erreichen – ob das nun die Olympiade ist oder ein Bundesliga-
Spiel.“

Nahezu jeder Spitzensportler nimmt im Laufe seiner Karriere die
Unterstützung durch Sportpsychologen in Anspruch. Schließlich ist der
Druck groß, Spiele werden verloren, Verträge nicht verlängert, der Körper
wird voll beansprucht, Freizeit und Privatleben müssen unter einen „Hut“
gebracht werden.  Auch während Krisen wie der Corona-Pandemie sind
Sportpsychologen eine wichtige Stütze für die Sportler, da der Wegfall von
Meisterschaften und Wettbewerben eine enorme Belastung für die betroffenen
Leistungssportler darstellt.

Pascal Durak, Handball-Profi bei den Eulen Ludwigshafen, weiß das aus
eigener Erfahrung: „Der Druck ist groß, viele können damit nicht umgehen.
Im Gespräch mit unserer Sportpsychologin bekomme ich eine andere
Perspektive und immer gute Tipps. Auch Entspannungsübungen, Yoga oder
Atemtechniken sind hilfreich. Danach geh´ ich immer mit neuer Motivation
ins Spiel.“

Sportpsychologische Diagnostik, Interventionsformen im Mentalbereich und
sportpsychologische Anwendungsforschung sind wesentliche Bestandteile des
Master-Studiums mit dem Schwerpunkt Sportpsychologie. Zu den
sportpsychologischen Gastdozenten gehören beispielsweise auch eine
ehemalige Olympia-Gewinnerin und mehrere Olympiacoaches. So berichtet auch
der Student Lukas Kirsch: „Unser Studium bereitet uns praktisch und
theoretisch auf unsere berufliche Zukunft vor – wir erlernen
beispielsweise Mentaltechniken zuerst in der Theorie und wenden diese in
praktischen Übungen an.“

„Die Sportwissenschaft, der Muskelaufbau, die Taktiken – all das hat
Grenzen. Unterschätzt werden hingegen bislang die Möglichkeiten der
Sportpsychologie“, sagt Prof. Musolesi.