Pin It

Sportlerinnen und Sportler – vom Breiten- bis zum Spitzensport –
verbringen häufig viel Zeit im Freien. Wenn sie wiederholt und lange der
UV-Strahlung der Sonne ausgesetzt sind, erhöht sich ihr Risiko an
Hautkrebs zu erkranken. Zu viel UV-Strahlung kann zudem das Immunsystem
und die Leistungsfähigkeit der Athletinnen und Athleten schwächen. Die
Deutsche Krebshilfe startet daher gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen
Sportbund und den Partnern des Präventionsprogramms „Clever in Sonne und
Schatten“ der Deutschen Krebshilfe eine deutschlandweite Kampagne unter
dem Motto „Wir machen UV-Schutz im Sport zum Thema“.

Die Kampagne vermittelt zielgruppengerecht wichtige Tipps für den
Sonnenschutz: beispielsweise die Mittagssonne zu meiden, schützende
Kleidung zu tragen und Sonnencreme zu benutzen. Bei einer
Auftaktveranstaltung an der Sportoberschule Dresden bekräftigten
Vertreterinnen und Vertreter aus Sport und Medizin – darunter die SG
Dynamo Dresden als mitgliedsstärkster Sportverein Sachsens – das
gemeinsame Engagement. Die Kampagne wurde vom Präventionszentrum des
Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) entwickelt.
Alle Informations- und Arbeitsmaterialien für die Eliteschulen des Sports,
sportbetonte Schulen und Vereine sind kostenfrei erhältlich.

Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) ist eine
gemeinsame Einrichtung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ), des
Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden, der Medizinischen
Fakultät Carl Gustav Carus der TU Dresden und des Helmholtz-Zentrums
Dresden-Rossendorf (HZDR).

In Deutschland erkranken derzeit pro Jahr mehr als 300.000 Menschen neu an
Hautkrebs, mehr als 40.000 Menschen davon am Malignen Melanom, dem sehr
gefährlichen schwarzen Hautkrebs. Der wichtigste äußere Risikofaktor für
Hautkrebs ist eine starke Belastung der Haut mit ultra­violetten (UV-)
Strahlen. Sportlerinnen und Sportler sowie ihre Trainerinnen und Trainer
sind oft viel und lange in der Sonne. Deshalb ist ein geeigneter
Sonnenschutz zur Hautkrebsprävention – etwa durch möglichst lange
Kleidung, Kopfbedeckung, Sonnencreme und Trainingszeiten außerhalb der
Mittagszeit – für sie besonders wichtig. Mit einer deutschlandweiten
Kampagne wollen die Deutsche Krebshilfe, der Deutsche Olympische Sportbund
(DOSB) sowie die Partner des Programms „Clever in Sonne und Schatten“ die
Aufmerksamkeit für das Thema erhöhen und richtigen Sonnenschutz nachhaltig
in sportbetonten Schulen, Vereinen und Verbänden etablieren.

„Die Deutsche Krebshilfe macht sich angesichts steigender
Erkrankungszahlen seit Jahren für die Hautkrebsprävention stark, etwa mit
gezielten Programmen für Schulen und Kitas. Wir freuen uns, gemeinsam mit
starken Partnern künftig einen weiteren Schwerpunkt im Bereich des Sports
legen zu können“, sagt Gerd Nettekoven, Vorstandsvorsitzender der
Deutschen Krebshilfe. „Zu viel UV-Strahlung kann auch das Immunsystem
schwächen und die Gefahr für Infektionen verstärken. Auch deshalb ist es
uns wichtig, unsere Sportlerinnen und Sportler möglichst gut vor einer
wiederkehrenden intensiven Sonnenbelastung zu schützen“, ergänzt Dr. Sven
Baumgarten vom DOSB.

Um das Bewusstsein für die Bedeutung des UV-Schutzes im Sport zu stärken,
hat das Präventionszentrum des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen
Dresden (NCT/UCC) spezielle Projektpakete für sportbetonte Schulen
entwickelt. Diese enthalten unter anderem Videospots und Präsentationen
für den Unterricht sowie für Elternabende, Poster mit Sonnenschutzregeln
und ein Handbuch für Lehrkräfte. Seit Jahresbeginn wurden die
deutschlandweit 43 DOSB-Eliteschulen des Sports über das Projekt
informiert, die rund 11.500 junge Sportlerinnen und Sportler fördern.
„Jetzt begleiten wir die Schulen dabei, das Projekt umzusetzen und
Sonnenschutz nachhaltig in den Schulalltag zu integrieren. Nach
erfolgreicher Umsetzung können sich die Schulen im Herbst für ihr
Engagement auszeichnen lassen“, sagt Dr. Friederike Stölzel, Co-Leiterin
des NCT/UCC-Präventionszentrums.

Darüber hinaus entwickelt das NCT/UCC Materialien, um einen adäquaten UV-
Schutz in Sportvereinen und -verbänden zu verankern. Aktuell werden diese
im Dresdner Sportclub 1898 e.V. auf Praxistauglichkeit und Akzeptanz
getestet, auch die SG Dynamo Dresden ist eng eingebunden. Ab nächstem Jahr
stehen die kostenfreien Informations- und Aktionspakete dann allen
Vereinen und Verbänden deutschlandweit zur Verfügung. „Im Sommer
trainieren wir oft mehrere Stunden am Tag in der Sonne, mit T-Shirts und
kurzen Hosen. Da sollte es selbstverständlich sein, auch an die
Sonnencreme zu denken. Es ist wichtig, dass wir uns über die Risiken und
die einfachen Schutz-Möglichkeiten besser bewusst werden“, sagt Sebastian
Mai, Spieler von Dynamo Dresden. „Vorbeugung und Früherkennung sind beim
Kampf gegen Hautkrebs das A und O. Mit eigentlich einfachen Regeln könnten
sich die Hautkrebszahlen senken und die Heilungsraten erhöhen lassen“,
betont Prof. Friedegund Meier, Leiterin des Hauttumorzentrums am NCT/UCC.
„Nach meiner eigenen Hautkrebserkrankung ist es mir ein großes Anliegen,
andere für dieses Thema zu sensibilisieren. Wir freuen uns, Eliteschulen
des Sports, sportbetonte Schulen und Vereine hierbei künftig gezielt
unterstützen zu können“, ergänzt Susanne Klehn, Botschafterin für
Hautkrebsprävention der Deutschen Krebshilfe.

Clever in Sonne und Schatten
Das Programm „Clever in Sonne und Schatten“ der Deutschen Krebshilfe
richtet sich – neben dem neuen Fokus auf sportbetonten Schulen und
Sportvereine – vor allem an Kitas und Grundschulen. „Kinderhaut ist ganz
besonders empfindlich. Die in der Kindheit und Jugend erworbenen UV-
Schäden der Haut sind maßgeblich für das spätere Entstehen von Hautkrebs
verantwortlich. Daher müssen wir schon bei den Kleinsten mit dem richtigen
Sonnenschutz beginnen“, sagt Prof. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der
Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention, Hamburg. In den
vergangenen Jahren konnten deutschlandweit 5.500 Projektpakete versandt
und mehr als 350 Kitas und Grundschulen für ihr Engagement zum
Sonnenschutz ausgezeichnet werden. Partner des Programms sind die
Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. und das Projekt „Die
Sonne und Wir“ an der Universität zu Köln – Uniklinik Köln.