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Wissenschaftspodcast mit sportpolitischen Hintergründen zum
Ausrichterland, Vergabeprozess und zu den Auswirkungen der WM

Am 20. November beginnt in Katar die Fußball-Weltmeisterschaft – zum
ersten Mal im arabischen Raum. Seitdem die WM 2010 an Katar vergeben
wurde, gibt es Kritik am Austragungsort: Menschenrechtsverletzungen,
Todesfälle auf Baustellen, fehlende Frauenrechte, Homophobie. Befürworter
des Turniers hoffen, dass die WM positive Veränderungen im Gastgeberland
bewirken kann. Doch: Was hat sich in Katar getan? Wie viel Einfluss hat
eine WM? Und schaut die Welt am Ende nicht doch wieder nur auf den Ball?

Im Wissenschaftspodcast „Eine Runde mit …“ der Deutschen Sporthochschule
Köln liefert Prof. Jürgen Mittag Hintergründe zur WM in Katar. Jürgen
Mittag leitet das Institut für Europäische Sportentwicklung und
Freizeitforschung der Sporthochschule und forscht zu regionaler und
internationaler Sportpolitik. Welche politischen Auswirkungen kann Sport
haben und für welche Werte steht er? Als Wissenschaftler ordnet Mittag
diese Fragen ein und betrachtet sie aus verschiedenen Perspektiven. Sein
Forschungsschwerpunkt ist die Sportpolitik und wie sie sich unter
veränderten Rahmenbedingungen wandelt. „Der Sport per se ist politisch“,
sagt Jürgen Mittag im Wissenschaftspodcast. „Sehr viele Dinge, die im und
über den Sport vermittelt passieren, haben eine erhebliche politische
Bedeutung.“

Welche Bedeutung die WM für Katar hat, was sich die Kataris von der
Ausrichtung erhoffen und welche sportpolitische Strategie das Land seit
Jahren verfolgt, ist Thema des Podcasts. Es geht um die umstrittene
Vergabe an Katar im Jahr 2010 bis hin zu einer Prognose, was die WM
langfristig in Katar bewirken könnte. Prof. Jürgen Mittag erläutert unter
anderem, wie die Korruption im WM-Vergabeprozess einzuordnen ist, wieso es
während der WM in einem arabischen Land Alkohol in Stadien geben kann und
wie die unterschiedlichen Zahlen zu Todesfällen auf WM-Baustellen zustande
kommen. Außerdem berichtet er, was sich seit 2010 beim Fußball-Weltverband
FIFA verändert hat und welchen Einfluss Protest-Aktionen von Sponsoren,
Spielern und Fans haben. Und er gibt einen Ausblick in die Zukunft: Trotz
aller Kritik im Vorfeld wird es bei der WM wieder Zuschauerrekorde geben,
ist Mittag überzeugt. Auch deshalb seien kreative Protest-Aktionen
vielversprechender als ein Boykott.

„Eine Runde mit …“ Prof. Jürgen Mittag (Folge 21) ist auf der Webseite der
Deutschen Sporthochschule Köln unter www.dshs-koeln.de/einerundemit
erreichbar und zusätzlich überall dort zu finden, wo es Podcasts gibt.