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Friedensgespräche in AfghanistanDie entwicklungspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, Ute Koczy, unterstützt die Einbeziehung der Taliban in Friedensgespräche für Afghanistan. "Es gibt keinen anderen Weg zu mehr Frieden als auch mit den sogenannten "Taliban" zu reden", sagte Koczy der in Bielefeld erscheinenden Neuen Westfälischen. Diese Gruppe sei allerdings sehr heterogen und "mit äußerst unterschiedlichen Interessen unterwegs", betonte Koczy. Die strategisch operierende Gruppe um Mullah Omar müsse zum Beispiel "besonders kritisch gesehen werden". Koczy warnte: "Zwar sind die Taliban weitgehend isoliert, aber sehr wohl fähig und willens, Afghaninnen und Afghanen zu terrorisieren".

Koczy sprach sich für Friedensgespräche aus, an denen die afghanische Regierung, die Taliban und die NATO beteiligt sein sollten. "Meiner Ansicht nach gehören Pakistan und Iran unbedingt in die Verhandlungen einbezogen, damit über den Frieden für die ganze Region gesprochen werden kann." Ergebnisse solcher Gespräche dürften aber "auf keinen Fall zu Lasten der errungenen Fortschritte bei den Menschenrechten, insbesondere den Frauenrechten, gehen."

(ots) / Bild: ISAF Headquarters Public Affairs Office (CC BY 2.0)