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Die Regisseurin und Autorin Ulrike Franke wurde zum Sommersemester an die
Kunsthochschule für Medien Köln berufen.
Im Rahmen der Antrittsvorlesung stellt sie ihren preisgekrönten
Dokumentarfilm „Göttliche Lage“ vor. Begrüßung: Prof. Dietrich Leder
Mittwoch, 3. Mai 2017, 19 Uhr, Aula der KHM, Filzengraben 2, 50676 Köln

Die Regisseurin und Autorin Ulrike Franke lehrt ab dem Sommersemester 2017
Dokumentarfilm an der Kunsthochschule für Medien Köln. In ihrer
Antrittsvorlesung mit dem Titel „Anfang und Sehnsucht“ begibt sie sich
anhand eigener Filmarbeiten auf die Suche nach dem Ausgangspunkt eines
Films: „Einen Dokumentarfilm zu machen ist der Beginn einer Reise, deren
Ziel ungewiss und offen ist. Am Anfang steht eine Ahnung, ein Gefühl, eine
Empörung, die Eröffnung unendlich vieler Möglichkeiten. Die Suche ist die
bewusste Entscheidung gegen das Erwartete, gegen die Berechenbarkeit und
gegen die Formatierung der Welt; die Sehnsucht, der Endlichkeit
entgegenzuwirken, dabei die Möglichkeit zu scheitern immer im Gepäck.“
Im Anschluss präsentiert Prof. Ulrike Franke ihren Dokumentarfilm
„Göttliche Lage“. Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. 2016 mit
dem Grimme-Preis.

„Göttliche Lage – Eine Stadt erfindet sich neu“ (2014, 99 Min.) Auf einem
ehemaligen Stahlwerksgelände in Dortmund wird ein neuer Stadtteil gebaut.
Den Mittelpunkt bildet ein künstlicher See, an dessen Ufern luxuriöse
Wohnbebauung stattfindet. Die Menschen, die am Stahlwerksgelände wohnen
und dort gearbeitet haben, können sich das Wohnen am See nicht leisten.
Über fünf Jahre vergehen, bis das einstige Stahlwerk dem See gewichen ist.
Planer und Anwohner, Visionäre und Zweifler werden zu Gewinnern und
Verlierern. Ein Film über den Wandel der Industrie- zur
Freizeitgesellschaft.

Ulrike Franke wurde 1970 in Dortmund geboren. Studium der Theater-, Film-
und Fernsehwissenschaft, Romanistik und Kunstgeschichte an der Universität
zu Köln. 1992 Ausbildungsförderung der Filmstiftung NRW im Bereich Regie.
1996 Gründung der Filmproduktionsfirma „loekenfranke“ (gemeinsam mit
Michael Loeken). Seit 1998 ist Ulrike Franke als Autorin, Regisseurin und
Produzentin, seit 2005 auch als Dozentin tätig. Seit 2004 ist sie Mitglied
der Deutschen Filmakademie und war von 2000 bis 2005 auch im Vorstand des
Filmbüros NW e.V. tätig. Seit 2001 wird sie regelmäßig in internationale
Jurys und Vergabekommissionen der Filmförderung eingeladen. Seit 2017 ist
sie nebenberufliche Professorin für Dokumentarfilm (Autorenfilm) an der
KHM.

Ausgewählte Filme (gemeinsam mit Michael Loeken): „Und vor mir die Sterne
– Das Leben der Schlagersängerin Renate Kern“ (1998, 90 Min.); „Herr
Schmidt und Herr Friedrich – eine deutsch-deutsche Liebe“ (2001, 69 Min.);
„Soldatenglück und Gottes Segen“ (2002, 92 Min.), Nominierung Deutscher
Filmpreis 2003; „Losers and Winners“ (2006, 96 Min.), ausgezeichnet u.a.
mit dem Preis für den besten Film beim Toronto Hot Docs Festival 2007 und
mit dem Grimme-Preis 2009; „Arbeit Heimat Opel“ (2012, 90 Min.);
„Göttliche Lage“ (2014, 99 Min.), ausgezeichnet u.a. mit dem Grimme-Preis
2016.

Ausgewählte Videoinstallationen: „Under Construction“ (2007); „Losers and
Winners“ (2008), Hartware MedienKunstVerein Dortmund; „Next
Generation/Opel“ (2010), Kulturhauptstadt RUHR.2010; „Zeitraffer
Phönixsee“ (2015), Museum für Kunst und Kultur Dortmund; „Truck Tracks
Ruhr“ Videokonzept für die Theatergruppe Rimini Protokoll, Ruhrtriennale
(2016/17)

An der Kunsthochschule für Medien Köln lehren über 30 Professor/innen in
den Fächergruppen exMedia, Film/Fernsehen, Kunst sowie Kunst- und
Medienwissenschaften im gemeinsamen Diplomstudiengang „Mediale Künste".
Einige der Professuren an der KHM sind geteilt bzw. nebenberuflich. Damit
gewährleistet die Hochschule eine möglichst gute Anbindung der Lehre an
die künstlerische Praxis und die Film- und Medienbranche.