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Karel Holomek: Civil Engineer and Human Rights Advocate living in Brno. © Chad Evans Wyatt
Karel Holomek: Civil Engineer and Human Rights Advocate living in Brno. © Chad Evans Wyatt

Der US-amerikanische Fotograf Chad Evans Wyatt schenkt dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sein künstlerisches Lebenswerk, das „RomaRising-Archiv“. Die Sammlung beinhaltet 400 Portraits von herausragenden Persönlichkeiten der Minderheit der Sinti und Roma. Chad Evans Wyatt wird die Bilder am Montag, dem 8. Oktober 2018, um 11:00 Uhr im Rahmen eines Festakts persönlich an den Vorsitzenden des Dokumentationszentrums, Romani Rose, übergeben. Chad Evans Wyatt (geboren in New York) ist kommerzieller Fotograf aus Washington D.C. Für einen Fotoauftrag reiste er 2001 nach Tschechien und war schockiert über die Art und Weise, wie dort Roma in den Medien dargestellt werden. Wyatt, der in den USA als Sohn eines Afroamerikaners zur Zeit der erstarkenden Bürgerrechtsbewegung aufwuchs, wollte diesen rassistischen, stereotypen Bildern etwas entgegenstellen und startete das Fotoprojekt „RomaRising“: „Um einen Dialog zu beginnen, fotografierte ich erfolgreiche Roma und stellte mit den Bildern die Frage: wenn Euer Stereotyp über die Roma stimmt, wie könnt Ihr dann erklären, dass diese über 400 Persönlichkeiten erfolgreich sind? "

Das „RomaRising-Archiv“, das der Fotograf dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma überantworten wird, zeichnet das Portrait einer neuen Schicht selbstbewusster Roma, die sich allen negativen Lebensbedingungen zum Trotz in der Gesellschaft ihrer jeweiligen Heimatländer behaupten.

Romani Rose, der Vorsitzende des Zentralrats und des Dokumentations- und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma, ist überzeugt, mit dem „Roma-Rising-Archiv“ ein wichtiges Werkzeug im Kampf gegen rassistische Zuschreibungen und Antiziganismus zur Verfügung zu haben: „Diese Bilder sind Zeugnisse von Selbstbewusstsein. Die Fotos machen Mut, dass es trotz rassistischer Strukturen und Denkmuster möglich ist, als Angehöriger unserer Minderheit den eigenen Weg zu gehen. Ich danke Chad Wyatt, dass er dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma sein ‚Roma-Rising-Archiv‘ überlässt. Unser vorrangigstes Ziel muss es sein, die Portraits möglichst vielen Menschen – nicht nur in Heidelberg – zu zeigen.“