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Die Digitalisierung hat nahezu alle Bereiche von Gesellschaft und
Wirtschaft erfasst und bestehende Strukturen z.T. grundlegend neu
geordnet. Doch in einer Branche sind fundamentale Umwälzungen bislang
weitestgehend ausgeblieben: der Gesundheitswirtschaft. Dabei bietet gerade
eine digital unterstützte gesundheitliche und medizinische
(sektorübergreifende) Versorgung eine Vielzahl an Chancen und Potenzialen,
sowohl für die Patientinnen wie auch Leistungserbringer und Kostenträger.
Die Rolle von Start-ups bei diesem Wandel untersucht das Institut Arbeit
und Technik (IAT/Westfälische Hochschule) zusammen mit Forschern der Ruhr-
Universität Bochum.

„Start-ups gelten in vielen dieser Bereiche als Innovationstreiber“, so
der IAT-Forscher Dr. Sebastian Merkel. „Den jungen Unternehmen kommt eine
besondere Bedeutung zu, da ihre Innovationen nicht nur helfen können, die
gesundheitliche Versorgung zu verbessern und Kosten zu senken. Sie setzen
auch notwendige Impulse für eine Weiterentwicklung der
Gesundheitswirtschaft.“

Aber gerade bei jungen Unternehmen gilt es in besonderem Maße,
entsprechende Unterstützungsbedarfe zu identifizieren, da durch die
rechtlichen Rahmenbedingungen und die vielfältigen Akteure eine fundierte
Kenntnis des Marktes und dessen Besonderheiten notwendig ist – zusätzlich
zu dem technischen Knowhow und betriebswirtschaftlichen Kenntnissen. Zwar
gilt dies auch für andere Branchen, die Gesundheitswirtschaft wird in
dieser Hinsicht jedoch als besonders anspruchsvoll angesehen und mit sich
wandelnden Rahmenbedingungen konfrontiert. Diese Zugangshürden können als
einer der Gründe ausgemacht werden, warum bislang vergleichsweise wenige
„disruptive“ Innovationen hervorgebracht wurden.

Die Studie verfolgt das Ziel, die spezifischen Herausforderungen von
Start-ups in der digitalen Gesundheitswirtschaft zu analysieren. Hierzu
sollen konkrete Handlungsmöglichkeiten für die Unternehmen und Politik
formuliert werden. Dabei liegt die Fragestellung zu Grunde, welchen
Herausforderungen sich junge innovative Unternehmen in der digitalen
Gesundheitswirtschaft gegenübersehen und wie diese überwunden werden
können. Es wurde bewusst ein anwendungsorientierter Projektansatz gewählt,
d.h. erarbeitete Ergebnisse sollen nicht alleine im wissenschaftlichen
Kontext genutzt werden können, sondern unterschiedlichsten Stakeholdern
praktische Hilfestellung bieten.

Erste Ergebnisse werden auf dem INNOlab Bochum (https://innolab-
bochum.de/, #INNOlabBo19) vorgestellt.