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Im vom FIR an der RWTH Aachen und Partnern im Oktober
2019 gestarteten Forschungsprojekt iP4MoVE entsteht eine intelligente
Plattform für die Steuerung von Energieangebot und -nachfrage im
elektrifizierten Lastverkehr. Die Kopplung der traditionell voneinander
unabhängigen Sektoren Energie und Mobilität soll die positiven Effekte der
Elektromobilität, allen voran die Reduzierung von Treibhausgasen, durch
ein angepasstes Energiemanagement weiter verbessern. Darüber hinaus soll
dies den Nutzern mehr Flexibilität hinsichtlich des Einsatzes und der
Auslastung ihrer Fahrzeuge geben.

Dazu werden im Projekt zunächst sogenannte Energiequartiere als geeignete
„Ladezonen“ definiert und mit den Anforderungen von Logistikdienstleistern
an eine optimale Ladeinfrastruktur zusammengeführt. In den Quartieren soll
eine auf den ermittelten Bedarf hin ausgerichtete Energielade- und
-speicher-Infrastruktur entstehen. Durch die Abstimmung von
Mobilitätsdaten und Energieverfügbarkeit soll dann eine optimale
Auslastung lokaler sowie überregionaler Energienetze erreicht werden.

Die Kopplung von Energiedaten und Mobilität wird über eine datenbasierte
Plattform realisiert. Der Informationsaustausch zwischen Fahrzeugen und
Quartieren erfolgt dabei in Echtzeit. Die auf der Plattform
zusammengeführten Energie- und Fahrzeugdaten werden über eine
kontextbasierte App aufbereitet und allen Prozessbeteiligten zur Verfügung
gestellt. Auf dieser Basis können die Quartiere ihr Energieangebot
situativ steuern, z. B. über eine bedarfsorientierte Gestaltung von
Stromtarifen sowie Ladeangeboten, und so zu einer bestmöglichen Auslastung
ihres Energienetzes beitragen. Flottenmanager unterstützt die App bei der
effizienten Routenplanung unter Berücksichtigung von Ladezyklen,
Ladezeiten und optimalen Ladepunkten.

iP4MoVE leistet durch die Ermittlung des situativ optimalen
Elektrifizierungsgrades im Lastverkehr, in Verbindung mit
ressourcenoptimierten Transport- und Logistikketten, einen Beitrag zur
ökologischen und wirtschaftlichen Gestaltung der Elektromobilität. Darüber
hinaus fördert das Projekt die nachhaltige Bildung von Quartieren als Ort
der Energiespeicherung und -bereitstellung. Die Integration regenerativer
Energiequellen sowie Speichertechnologien führt zu einer weiteren
Reduktion von Treibhausgasemissionen.

Das Forschungsprojekt iP4MoVE repräsentiert einen wichtigen Baustein für
zukunftsfähige, elektrifizierte Verkehrskonzepte im Kontext von Mobilität
4.0. Damit Energie für die Elektromobilität künftig am richtigen Ort, zur
richtigen Zeit und in der richtigen Menge zur Verfügung steht.
Prototypisch wird das Projekt für den Standort NRW umgesetzt. Dabei wird
iP4MoVE von der Europäischen Union gefördert und in Zusammenarbeit mit
Partnern aus Industrie und Verbänden umgesetzt. Projektträger ist ETN
(Energie Technik Nachhaltigkeit) am Forschungsinstitut Jülich, im Auftrag
des Landes Nordrhein-Westfalen. Das Projekt startete am 01.10.2019 und
läuft bis zum 30.09.2022. Die Ergebnisse sollen nach Abschluss einem
breiten Publikum in einer Demonstrationsumgebung zugänglich gemacht
werden.