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Über „Max, Marianne und Alfred Weber im Briefwechsel der Gotheins“ spricht
der Historiker Dr. Andreas Cser (Schönau). Ausgangspunkt für seinen
Vortrag ist die Korrespondenz zwischen der Kulturhistorikerin Marie Luise
Gothein und ihrem Ehemann, dem Nationalökonomen Eberhard Gothein, der zu
Beginn des 20. Jahrhunderts an der Ruperto Carola tätig war. Ursprünglich
als Teil einer Max-Weber-Tagung des Universitätsarchivs geplant, kann der
Beitrag als Videoaufzeichnung vom 10. August 2020 an über heiONLINE – das
zentrale Portal der Ruperto Carola mit Vorträgen, Diskussionsrunden und
Podcasts in digitalen Formaten – abgerufen werden. Anlässlich des 100.
Todestages Webers wendet sich die Universität Heidelberg unter dem
Oberthema „Im Fokus: Max Weber“ mit verschiedenen virtuellen Angeboten an
die breite Öffentlichkeit.

Wie Dr. Cser erläutert, haben sich die Vertreter des Heidelberger
akademischen Milieus in den Jahren nach 1900 gegenseitig intensiv
beobachtet und häufig auch scharf kritisiert. Der Briefwechsel der
Gotheins gilt in diesem Sinne als aufschlussreiches Dokument. In seinem
Vortrag wird der Referent insbesondere darauf eingehen, welchen Blick das
Ehepaar Gothein auf das „Webersche Dreigestirn“ Max, Marianne und Alfred
hatte. Der Nationalökonom und Kulturhistoriker Eberhard Gothein war als
Nachfolger von Max Weber auf dessen Heidelberger Lehrstuhl berufen worden.
Andreas Cser wurde 1981 an der Ruperto Carola mit einer Arbeit zur
Begriffsgeschichte des Politischen um 1800 promoviert. Schwerpunkte seiner
Publikationen sind Untersuchungen zur Stadt- und Landesgeschichte sowie
zur Ideen- und Universitätsgeschichte.

Der als einer der Gründerväter der deutschen Soziologie noch heute
einflussreiche Max Weber (1864 bis 1920) steht im Fokus verschiedener
Veranstaltungsangebote an der Ruperto Carola, die in diesem Sommersemester
im digitalen Format an die Öffentlichkeit treten: Im Rahmen der „Studium
Generale“-Vortragsreihe „Entfesselt: Kapitalismus, Religion und
Demokratie“ wird vor allem die breite wissenschaftliche Rezeption Webers
thematisiert. Weitere Beiträge der Tagung „Max Weber in Heidelberg“, die
ursprünglich Mitte Juni im Universitätsarchiv stattfinden sollte,
beschäftigen sich unter anderem mit biografischen Fragestellungen. Die
Vorträge im Rahmen des Studium Generale und die Tagungsbeiträge werden
aufgezeichnet und sind jeweils montags über heiONLINE abrufbar.