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In Zeiten der Pandemie gilt es, Kräfte zu bündeln und Disziplin zu wahren.
Beidem zollt die COSMO-Studie „Covid-19 Snapshot Monitoring“ Tribut (www
.corona-monitor.de ). Die Klaus Tschira Stiftung unterstützt die Studie.

Klaus Tschira Stiftung engagiert sich bei der Bewältigung der Pandemie
Heidelberg/Berlin/Erfurt. In Zeiten der Pandemie gilt es, Kräfte zu
bündeln und Disziplin zu wahren. Beidem zollt die COSMO-Studie „Covid-19
Snapshot Monitoring“ Tribut. Seit Beginn der Corona-Pandemie befragt
dieses Gemeinschaftsprojekt unter Führung der Universität Erfurt und der
dortigen Psychologin und Professorin für Gesundheitskommunikation Cornelia
Betsch die Bevölkerung über ihr Wissen, die Risikowahrnehmung, das
Schutzverhalten und ihr Vertrauen – mit viel beachteten Ergebnissen zur
psychologischen Lage der Gesellschaft (www.corona-monitor.de ). Damit die
wichtigen Erkenntnisse nicht nur Politik, Medien und Wissenschaft zur
Verfügung stehen, sondern auch für die breite Öffentlichkeit anschaulich
aufbereitet werden, unterstützt die Klaus Tschira Stiftung (KTS) im Zuge
ihres Engagements zur Bewältigung der Corona-Krise das weltweit
einzigartige Projekt (https://www.klaus-tschira-stiftung.de
/unterstuetzung-zur-bewaeltigung-der-corona-krise/).

Das Besondere an COSMO: Die Untersuchungen führen nicht nur zu neuen
wissenschaftlichen Erkenntnissen, sondern sollen von Anfang an Behörden,
Medien, aber auch der Bevölkerung dazu dienen, die psychologischen
Herausforderungen der Pandemie einzuschätzen und zu bewältigen. Ziel des
Teams ist es, korrektes, hilfreiches Wissen anzubieten und
Falschinformationen sowie Aktionismus vorzubeugen.
Die Daten sind wichtig für alle Akteure, um ein möglichst objektives Bild
zu bekommen. Initiatorin Cornelia Betsch dazu: „Es geht uns darum,
herauszufinden, wie groß die Akzeptanz von Beschränkungen und Maßnahmen
ist, wie sich Ängste auf das Verhalten auswirken und wo Wissenslücken
bestehen.“

In Echtzeit erlaubt die seit März nahezu wöchentlich erscheinende COSMO-
Untersuchung, hinter Phänomene wie Hamsterkäufe, Demonstrationen,
Verschwörungsmythen oder das Bedürfnis nach Chaos zu schauen. „Es nimmt
ein wenig die Aufgeregtheit heraus aus dem täglichen Mediengewitter, hilft
Dinge einzusortieren“, betont Studienleiterin Betsch. „Wichtig ist dies
vor allem im Hinblick auf das Thema Covid 19-Impfungen, um zu wissen, wo
die Vorbehalte liegen.“

So ergab die Untersuchungsreihe, bei der jeweils etwa 1000 Menschen
befragt werden, dass das Belastungsempfinden in jüngster Zeit deutlich
gestiegen und das Vertrauen in die Bundesregierung ebenso deutlich
gesunken ist. Aber noch immer geben 93 Prozent der Befragten an, Masken
häufig oder immer zu tragen.

Allerdings nahmen rund 45 Prozent in den letzten Wochen an privaten
Treffen mit mehr als zehn Personen teil. Fast 30 Prozent waren in Bars und
Kneipen, obwohl die Allermeisten diesen Besuch als deutlich riskanter
empfinden als den von Restaurants.
Die COSMO-Untersuchung zeigt, dass junge Menschen sich weitaus belasteter
fühlen als ältere Menschen und mehr psychologische Unterstützung brauchen,
auch wenn sie das Risiko einer Infektion für sich selbst geringer
einschätzen. Besonders bei Treffen mit Personen, denen man sich eng
verbunden fühlt, ist das Schutzverhalten deutlich geringer ausgeprägt.

Im Hinblick auf zukünftige Impfungen empfehlen die Experten, das Augenmerk
auf das Gesundheitspersonal zu legen. Es sei nicht damit zu rechnen, dass
die Akzeptanz für eine Covid 19-Impfung hier automatisch hoch sein wird.

Die neueste Ausgabe der Untersuchung macht überdies deutlich, dass bislang
lediglich 70 Prozent der Befragten über die Ausbreitung der Aerosole
Bescheid wissen. Hier besteht also noch Bedarf an verstärkter
Kommunikation. Aber 78 Prozent der Befragten sind sich bewusst, dass die
drastische Reduktion von Kontakten dabei helfen kann, die Pandemie
einzudämmen.

Mit der Förderung durch die Klaus Tschira Stiftung ist es nun seit kurzem
möglich, die Daten auf der Webseite grafisch anschaulicher aufzubereiten,
sie für die Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen und so zu
präsentieren, dass sie weit über Wissenschaft und Medien hinaus
verständlich sind. Partner von COSMO ist auch das Science Media Center
Germany (SMC), das von der Klaus Tschira Stiftung mitgegründet wurde.

Zum Hintergrund:
COSMO ist ein Gemeinschaftsprojekt von Universität Erfurt (UE), Robert
Koch-Institut (RKI), Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA),
Leibniz-Zentrum für Psychologische Information und Dokumentation (ZPID),
Science Media Center Germany (SMC), Bernhard Nocht Institute for Tropical
Medicine (BNITM), Yale Institute for Global Health (YIGH). Die Klaus
Tschira Stiftung unterstützt seit Oktober 2020.