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Trotz staatlicher Hilfsangebote bringt die anhaltende Corona-
Pandemie leider immer mehr Menschen in existentielle Nöte. Mit dem neuen,
verkürzten Insolvenz- und Restschuldbefreiungsverfahren für natürliche
Personen hat der Gesetzgeber darauf reagiert. Betroffene, die sich
professionell über ihre Möglichkeiten beraten lassen möchten, können sich
an eine Schuldnerberatung wenden. Diese gefragten Expertinnen und Experten
bildet die Hochschule Koblenz seit einigen Jahren aus. Die Weiterbildung
Schuldnerberatung geht ab April 2021 bereits in die vierte Runde.

In sieben Modulen, die sich über sieben Monate erstrecken, erlangen die
Teilnehmden das Zertifikat „Schuldnerberater*in“ am Institut für Forschung
und Weiterbildung (IFW) der Hochschule Koblenz. Es wird im sogenannten
„blended-learning“ gelehrt, einer didaktisch sinnvollen Verknüpfung von
traditionellen Präsenzveranstaltungen und modernen Formen von E-Learning.
Dabei finden jeweils eine 1,5 tägige Präsenzveranstaltung (freitags und
samstags) pro Monat an der Hochschule Koblenz sowie gruppenbasierte
Online-Lehre vom heimischen Computer aus statt. So lange die Pandemie es
erfordert, werden die Präsenzmodule jedoch zunächst ebenfalls online
angeboten.

Das interdisziplinäre Team von erfahrenen und praxisnahen Lehrenden deckt
alle relevanten Themen der Schuldnerberatung ab. Dazu gehören rechtliche
und wirtschaftliche Grundlagen und Vertiefungen, Methoden, Prävention
sowie Sanierungsstrategien und Verbraucherinsolvenz. Ziel ist, den
Einstieg in das Arbeitsfeld der Schuldnerberatung zu ermöglichen.

„Schuldnerberatung gehört zu den Arbeitsfeldern der Sozialen Arbeit, die
in den letzten Jahren verstärkt an Bedeutung zugenommen haben“, erklärt
Prof. Dr. Gabriele Janlewing, wissenschaftliche Leiterin der
Weiterbildung. Pro Jahr werden ca. 100.000 neue
Verbraucherinsolvenzanträge gestellt, über sechs Millionen in Deutschland
lebende Personen sind überschuldet. Schulden spielen in nahezu jedem
Arbeitsfeld der Sozialen Arbeit auch eine Rolle, da mit wirtschaftlichen
Notlagen auch psychosoziale Schwierigkeiten (Suchtgefährdung,
Familienkonflikte, drohende Wohnungslosigkeit) einhergehen. In sieben
Modulen werden alle grundlegenden Themen der Schuldnerberatung intensiv
erarbeitet.

Neben der hohen fachlichen Qualifikation soll es bei der Weiterbildung
auch darum gehen, wertvolle Netzwerkarbeit sowie Schnittstellenmanagement
zu fördern. „Uns ist es wichtig, dass bei dieser Weiterbildung vor allem
auch der Austausch zwischen spezialisierten Schuldner- und
Insolvenzberater*innen sowie solchen Berater*innen, die mit dem Thema
Schulden im Rahmen eines integrativen Beratungsprozesses in Berührung
kommen, ermöglicht wird“, so Janlewing.

Die Weiterbildung richtet sich an Sozialpädagog*innen und
Sozialarbeiter*innen, Rechtsanwält*innen, Casemanager*innen, aber auch
Quereinsteiger*innen im Bereich Schuldnerberatung sind willkommen. Der
Kurs kostet 1.998 Euro, nach Rücksprache sind Module auch einzeln buchbar.
Die Weiterbildung schließt mit dem Zertifikat „Schuldnerberater*in“ ab.
Für Rückfragen steht Julian Keitsch telefonisch unter (0261) 9528239 oder
per eMail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! zur Verfügung. Die Anmeldung erfolgt
über die Homepage www.ifw-anmeldung.de.