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Der Schweizer Schriftsteller Lukas Bärfuss lehrt im Frühjahrssemester 2021 als 15. «Friedrich Dürrenmatt Gastprofessor für Weltliteratur» an der
Universität Bern. Anlässlich des 100. Geburtstags von Dürrenmatt setzt er
sich in einer wöchentlichen Vorlesung mit dessen Werk auseinander.

Lukas Bärfuss, 1971 in Thun geboren, ist Dramatiker, Romancier und
Essayist. Zu seinen Theatertexten gehören Die sexuellen Neurosen unserer
Eltern (2003), Öl (2009) und Malaga (2010). 2008 veröffentlichte Bärfuss
das Romandebüt Hundert Tage, eine Auseinandersetzung mit der Rolle seines
Heimatlandes beim Völkermord in Ruanda. Koala (2014) verbindet die
individuelle Tragödie eines Suizids in der Schweiz mit der Geschichte der
Kolonisierung Australiens. Im November 2020 erschien der neue Essayband,
Die Krone der Schöpfung. Bei den Nibelungenfestspielen in Worms wird sein
Drama zu Martin Luther uraufgeführt werden.

In seinen Werken beschäftigt sich Lukas Bärfuss immer wieder mit
menschlichen Abgründen und gesellschaftlichen Problemen. Als öffentlicher
Intellektueller scheut er sich nicht, sich kontrovers zu aktuellen
politischen Themen zu Wort zu melden – durchaus in der Tradition
Dürrenmatts. Im Jahr 2019 erhielt Lukas Bärfuss als vierter Schweizer nach
Max Frisch, Friedrich Dürrenmatt und Adolf Muschg den Georg-Büchner-Preis,
der als renommiertester Literaturpreis im deutschsprachigen Raum gilt.

Das Frühjahrssemester 2021 verbringt Lukas Bärfuss als Friedrich
Dürrenmatt Gastprofessor für Weltliteratur an der Universität Bern. Seine
wöchentliche Vorlesung mit dem Titel «Wahnsinnige und Idioten» verortet
Dürrenmatts Werk in der Weltliteratur. Sie beginnt am Donnerstag, dem 25.
Februar 2021, um 10 Uhr an der Universität Bern.

Die öffentliche Auftaktveranstaltung zur Friedrich Dürrenmatt
Gastprofessur für Weltliteratur findet am Mittwoch, dem 3. März 2021 um
18.30 Uhr im Hallersaal der Berner Burgerbibliothek statt: Lukas Bärfuss
hält eine Rede unter dem Titel «Eine kleine Geschichte des Wahnsinns» und
führt ein Gespräch mit dem Literaturwissenschaftler Oliver Lubrich.

Auf der Website der Universität Bern werden beizeiten pandemiebedingte
Einschränkungen mitgeteilt und ggf. Live-Übertragungen angeboten bzw.
Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt.

Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur

Die Friedrich Dürrenmatt Gastprofessur für Weltliteratur erweitert das
akademische und kulturelle Angebot in Bern und darüber hinaus. Seit dem
Frühjahr 2014 unterrichtet in jedem Semester ein internationaler Gast an
der Universität Bern. Die Autorinnen und Autoren geben je eine 14-wöchige
Lehrveranstaltung und arbeiten wie reguläre Professorinnen und Professoren
mit Studierenden und Doktorierenden zusammen. Zusätzlich zu ihren
Seminaren oder Vorlesungen werden universitäre und öffentliche
Veranstaltungen in Bern sowie an anderen Orten in der Schweiz organisiert.
Die Gastprofessur wird verwirklicht mit Unterstützung der Stiftung
Mercator Schweiz und der Burgergemeinde Bern.

Weitere Informationen

Bisherige Friedrich Dürrenmatt Gastprofessorinnen und Gastprofessoren
Frühjahrssemester 2014: David Wagner (Deutschland)

Herbstsemester 2014: Joanna Bator (Polen)

Frühjahrssemester 2015: Louis-Philippe Dalembert (Haiti)

Herbstsemester 2015: Wendy Law-Yone (Burma)

Frühjahrssemester 2016: Fernando Pérez (Kuba)

Herbstsemester 2016: Wilfried N’Sondé (Kongo)

Frühjahrssemester 2017: Juan Gabriel Vásquez (Kolumbien)

Herbstsemester 2017: Josefine Klougart (Dänemark)

Frühjahrssemester 2018: Xiaolu Guo (China)

Herbstsemester 2018: Peter Stamm (Schweiz)

Frühjahrssemester 2019: Nedim Gürsel (Türkei)

Herbstsemester 2019: Lizzie Doron (Israel)

Frühjahrs- und Herbstsemester 2020: Mathias Énard (Frankreich)

Frühjahrssemester 2021: Lukas Bärfuss (Schweiz)

Eine Anthologie mit neuen Erzählungen der Friedrich Dürrenmatt
Gastprofessorinnen und Gastprofessoren erscheint im Diogenes Verlag.