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Über 30 Studierende aus der Großregion und der Ukraine arbeiten gemeinsam
in multimediale Projekten Grenzgeschichten in und um Europa auf. Der
interkulturelle Austausch und die Kooperation mit ukrainischen
Filmemachern wird unterstützt durch ein breit aufgestelltes Team mit
unterschiedlichster Expertise aus Kultur-, Sprach- und
Medienwissenschaften sowie den Border Studies. Gefördert wird das Projekt
mit Mitteln der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und
vom Auswärtigen Amt.

Gemeinsam mit der Petro Mohyla Black Sea National University in Mykolajiw
(Ukraine) freut sich das Team um Astrid M. Fellner, Professorin für
Nordamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften an der Universität
des Saarlandes, über Förderung für ein innovatives interkulturelles
Multimediaprojekt in der Lehre im boomenden Bereich der
Grenz(raum)studien. „Dieses Projekt bietet uns eine einzigartige
Gelegenheit, voneinander zu lernen – auf wissenschaftlicher Ebene, in der
Lehre und gerade auch im alltagsweltlichen Umgang mit Grenzen,
insbesondere in Krisenzeiten“, so die federführende Wissenschaftlerin
dazu.

Keimzelle der Projektzusammenarbeit ist das UniGR-Center for Border
Studies; die ukrainischen und saarländischen Partner wollen kultur-,
sprach-, gesellschafts- und medienwissenschaftliche Inhalte in einen
produktiven Dialog rund um das Thema Grenzen bringen. Die Studierenden
erstellen im interkulturellen Kontext Multimedia-Projekte in Form von
Landing Pages zu den von ihnen gemeinsam erarbeiteten „Grenzgeschichten“,
den Borderland Stories, in der Großregion und in der Ukraine. Zum
Projektbeginn im September erhalten sie in der ersten Projektphase
„Mediating Borders“ Einblick in verschiedene theoretische und
methodologische Kernkompetenzen. Das ukrainische Journalistenteam Tetiana
Koliesnechenko und Yaroslav Cherepushko sowie die renommierten Filmemacher
Vladislav Robski und Constantin Iskra gewähren den Studierenden Einblick
in die praktische Arbeit der (Krisen-)Berichterstattung und teilen ihre
Erfahrungen in der Arbeit insbesondere an, um und über die sich
verschiebenden und umkämpften ukrainischen Grenzen. Dr. Lisa Johnson
vermittelt den Studierenden das notwendig ethnographische Rüstzeug und
diskutiert ethische Fragen rund die Arbeit mit Quellen/Informantinnen und
Informanten.

Die Förderung durch das Programm „MEET UP! Youth for Partnership“ der
Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ) und vom Auswärtigen
Amt stellt interkulturelle Begegnungen und internationalen Austausch
gerade im Kontakt mit Osteuropa in den Mittelpunkt. Dank der Unterstützung
in Höhe von rund 30.000 Euro für den Zeitraum vom 01.08. bis 31.12.2021
konnte nicht nur ein interdisziplinäres Team von Dozierenden mit Expertise
im Bereich der Border Studies, Kulturwissenschaften, Sprachwissenschaften,
Medienwissenschaften und der Ethnologie/Anthropologie zusammengestellt
werden. Zudem erhalten die Master-Studierenden der Border Studies,
Amerikanistik (UdS) und der englischen Philologie (PMBSNU) Hilfestellung
durch ein transdisziplinäres Service-Team aus der Praxis in Person von
Journalistinnen und Journalisten sowie und Filmemachern.

Die zweite Phase („Doing Cultural Border Studies“), die nun im Oktober
beginnt, ist für die Feldforschung der Studierenden reserviert. Sie
sammeln und erstellen ihre Inhalte in Form von Interviews, Podcasts,
Kurzfilmen, Comics, Animationen, Fotostories etc. Hierbei erhalten sie
fachkundige Anleitung seitens der Lehrenden und auch materielle
Unterstützung zur Erstellung des eigenen multimedialen Materials. In der
Produktionsphase werden sie von den international bekannten Sound- und
Videotechniker Clayton Johnson sowie dem Saarbrücker Fotografen Marco Kany
begleitet.

Durch die Erforschung verschiedener alltagsweltlicher Grenzen,
Grenzrealitäten und Grenzerfahrungen sowie durch die gemeinsame Arbeit in
gemischten Teams lernen die Studierenden auf beiden Seiten voneinander und
führen auch ihre Projekte produktiv zusammen. Abschließend werden die
erstellten Landing Pages veröffentlicht und die Multimediaprojekte
anlässlich des „UdS American Studies Graduate Forum“ vom 2. bis 4.
Dezember der Öffentlichkeit präsentiert. Durch die gemeinsame Arbeit an
multimedialen Projekten ermöglicht Borderland Stories den teilnehmenden
Studierenden beider Institutionen, in einen produktiven Dialog über die
sie umgebenden Grenzregionen zu treten. Damit soll ein
grenzüberschreitender Austausch über gelebte Erfahrung und akademische
Studien hergestellt werden.