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Die zehn Thesen der Ausstellung
Die zehn Thesen der Ausstellung "CHANGE NOW - Schiffe verändern die Welt". DSM/ Andreas Lange

Gleich zwei große Sonderausstellungen sind vom 25. Februar bis 31. Juli
2022 im Deutschen Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime
Geschichte zu erleben. Mit ihnen widmet sich das Haus der aktuellen
Debatte um Klimaveränderungen, vor allem auf dem Ozean.

Die Schau „CHANGE NOW! Schiffe verändern die Welt“ spannt im
Erweiterungsbau einen Bogen vom Meeresspiegelanstieg über den Wandel der
Arten bis hin zur Forschungsschifffahrt. Zehn Thesen beleuchten die Rolle
der Schiffe in ihren unterschiedlichen Facetten: Welche Rolle spielen
Schiffe bei weltweiter Migration? Wie tragen sie zu sozialer Ungleichheit
oder auch zum Kulturaustausch bei?
Gäste begeben sich direkt auf eine Expedition ins Meer, erleben neben
einer Wal-Parade die Schönheit des Lebens unter Wasser, entdecken die
Geheimnisse der Meeresforschung und werden angeregt, über die Zukunft der
Schifffahrt nachzudenken. „Mit der Ausstellung zur laufenden UN-Dekade der
Meeresforschung für nachhaltige Entwicklung weisen wir darauf hin, dass
die Meere noch immer zu den am wenigsten erforschten und geschützten
Gebieten der Welt zählen“, sagt Prof. Dr. Sunhild Kleingärtner,
Geschäftsführende Direktorin des DSM. „Dabei bedecken sie 71 Prozent der
Erdoberfläche, sind essenzielle Grundlage allen Lebens und ein Gradmesser
für den Klimawandel“, so Kleingärtner. „Wir freuen uns sehr, dass unser
Kuratorinnenteam bei dieser Ausstellung mit so bekannten
Kooperationspartnern wie GEOMAR, dem Deutschen Meeresmuseum in Stralsund
oder Greenpeace zusammenarbeiten konnte. In dem Blick auf unsere eigene
Sammlung haben wir internationale Expertise von Historiker:innen und
Sozialwissenschaftler:innen einbinden können. Damit wird das DSM zu einer
Plattform auch des interdisziplinären Austauschs“, betont Prof. Dr. Ruth
Schilling, leitende Kuratorin am DSM.

Um den internationalen Wissensaustausch geht es auch in der Fotoschau INTO
THE ICE. Sie ermöglicht einen Rückblick auf die MOSAiC-Expedition, die
größte Arktis-Expedition aller Zeiten. Hunderte von Forschenden aus 20
Nationen waren daran beteiligt. Im September 2019 legte die POLARSTERN vom
norwegischen Tromsø zu einer einjährigen Expedition in Richtung Arktis ab.
Ziel war es, den Klimawandel besser verstehen zu können. In Kooperation
mit dem Alfred Wegener-Institut – Helmholtz-Zentrum für Polar- und
Meeresforschung präsentiert das DSM die Motive in großen LED-Leuchtrahmen.
Sie erzeugen den Eindruck, durch nächtliche Polarlandschaften zu wandern.
Eindrücklich zeigen sie die permanente Dunkelheit und die
Arbeitsbedingungen der Forschenden in extremer Kälte und an Bord des
Eisbrechers. Die Fotos stammen von Esther Horvath, Lianna Nixon, Jan
Rohde, Steffen Graupner, Mario Hoppmann und Michael Gutsche. Allesamt
namhafte, zum Teil preisgekrönte Fotograf:innen. Für ihr Motiv einer
Eisbärenmutter mit Jungtier erhielt die AWI-Fotografin Esther Horvath
beispielsweise 2020 den angesehenen World Press Photo-Award in der
Kategorie Umwelt.

Die Ausstellung KARTEN WISSEN MEER konnte corona- und umbaubedingt bislang
ausschließlich digital gezeigt werden. Ab dem 25. Februar kann sie
erstmals vor Ort auf der Galerie im ersten Stock des Erweiterungsbaus
erkundet werden. Auf einer Zeitreise geht es für die Gäste mithilfe von
zahlreichen historischen See- und Meereskarten über die Ozeane. Stopps
werden an wichtigen Navigationsinstrumenten und auf der Schiffsbrücke der
WAPPEN VON HAMBURG eingelegt.