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v.l.) Prof. Thomas Kistemann, Leiter des GeoHealth Centres und des WHO Kollaborationszentrums am UKB, Dr. Timo Falkenberg, Nachwuchsgruppenleiter IHPH, und Prof. Nico Mutters, Direktor des IHPH, bei Messungen im Bonner Naherholungsgebiet Kottenforst  Rolf Müller  Universitätsklinikum Bonn (UKB)
v.l.) Prof. Thomas Kistemann, Leiter des GeoHealth Centres und des WHO Kollaborationszentrums am UKB, Dr. Timo Falkenberg, Nachwuchsgruppenleiter IHPH, und Prof. Nico Mutters, Direktor des IHPH, bei Messungen im Bonner Naherholungsgebiet Kottenforst Rolf Müller Universitätsklinikum Bonn (UKB)

Das Institut für Hygiene und Public Health
(IHPH) des Universitätsklinikums Bonn (UKB) hat sich in der Ausschreibung
„Globaler Wandel: Klima, Umwelt und Gesundheit“ des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung (BMBF) durchgesetzt. Mit einer Fördersumme des BMBF
in Höhe von knapp 1,5 Mio. Euro wird die Green Balance Nachwuchsgruppe in
den nächsten fünf Jahren städtische Grünflächen der Region Köln-Bonn und
ihren Einfluss auf unsere Gesundheit untersuchen.

Bonn und Köln sind attraktive und beliebte Städte, die stetig wachsen. Mit
der steigenden Einwohnerzahl und der Förderung von Klimaschutz und
Nachhaltigkeit geht auch immer mehr die Planung städtischer Grünflächen
einher. Parks, Naherholungsgebiete, Wälder oder Wasserflächen sind
beliebte Freizeitorte der Städterinnen und Städter. Doch was sind die Vor-
und Nachteile, aber auch die Risiken dieser Grünflächen für die
menschliche Gesundheit? „Insbesondere vektorübertragende Krankheiten, z.B.
durch Zecken oder Stechmücken, aber auch allergische Beschwerden können
durch die urbane Biodiversität an Bedeutung zunehmen. Diese
Gesundheitsrisiken werden derzeit nicht systematisch erforscht und nur
beiläufig in Grünflächenplanungen berücksichtigt“, so Prof. Nico Mutters,
Direktor des IHPH am UKB.

Das wird Dr. Timo Falkenberg, Wissenschaftler des GeoHealth Centre im IHPH
am UKB nun mit einer Nachwuchsforschungsgruppe zum Thema „Green Balance –
positive und negative Gesundheitsauswirkungen der städtischen
Biodiversität“ ändern. In seinem vom BMBF mit knapp 1,5 Mio. Euro
geförderten Vorhaben werden die positiven und negativen
Gesundheitsauswirkungen untersucht und in einer „Green Balance“ einander
gegenübergestellt. Hierbei wird ein ganzheitlicher Gesundheitsansatz
verfolgt: Physische, mentale und soziale Gesundheit werden berücksichtigt.
„In der Studie untersuchen wir zehn bis fünfzehn ausgewählte Grünflächen
in der Region Köln-Bonn. Wir führen u.a. Messungen, z.B. zu Temperatur und
Feinstaubbelastung, durch und befragen Besucherinnen und Besucher über den
Einfluss der Grünflächen auf ihre mentale Gesundheit, das Wohlbefinden und
die Stressreduktion“, so Dr. Timo Falkenberg.

Weitere Forschungen beziehen sich auf die Tiere und Lebewesen der Stadt.
„Auch wilde Tiere, wie z.B. Füchse, halten sich durch die Ausdehnung der
Städte immer öfter in städtischen Zentren auf und tragen mitunter für den
Menschen gefährliche Zecken in den urbanen Raum. Wir analysieren das
Vorkommen der Zecken und untersuchen sie auf die Bakterieninfektion
Borreliose“, ergänzt Falkenberg.

Ziel des Forschungsprojektes ist es, Handlungsempfehlungen zur
Risikoreduzierung und Steigerung der positiven Auswirkungen von
städtischen Grünflächen zu erarbeiten und diese an die Entscheidungsträger
zu kommunizieren. „Wir freuen uns über die BMBF-Förderung der
Nachwuchsgruppe, die Im Sinne eines One Health oder Planetary Health
Ansatzes die Wechselwirkungen zwischen einzelnen Biodiversitätselementen,
Tieren und Menschen analysiert, um Synergien und Konflikte zwischen
Biodiversitätsförderung, Ökosystemleistungen und Gesundheitsrisiken zu
identifizieren“, sagt Prof. Thomas Kistemann, Leiter des WHO
Kollaborationszentrums (WHO CC) am UKB. Neben dem
Nachwuchsforschungsgruppenleiter, Dr. Timo Falkenberg, werden drei
Promotionsstudierende in den städtischen Grünflächen der Region Köln-Bonn
forschen. Bewerbungen werden derzeit noch entgegengenommen.

Pressekontakt:
Viola Röser
Pressesprecherin am Universitätsklinikum Bonn (UKB)
Stabsstelle Kommunikation und Medien am Universitätsklinikum Bonn
Tel. +49 228 287-10469
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Zum Universitätsklinikum Bonn: Im UKB werden pro Jahr etwa 500.000
Patient*innen betreut, es sind 8.800 Mitarbeiter*innen beschäftigt und die
Bilanzsumme beträgt 1,5 Mrd. Euro. Neben den über 3.300 Medizin- und
Zahnmedizin-Studierenden werden pro Jahr weitere 580 Frauen und Männer in
zahlreichen Gesundheitsberufen ausgebildet. Das UKB steht im
Wissenschafts-Ranking auf Platz 1 unter den Universitätsklinika (UK) in
NRW, weist den dritthöchsten Case Mix Index (Fallschweregrad) in
Deutschland auf und hatte in den Corona- Jahren 2020 und 2021 als einziges
der 35 deutschen Universitätsklinika einen Leistungszuwachs