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Wissenschaftler*innen von BTU, Robert Koch-Institut und dem Leibniz Science Campus Digital Public Health forschen gemeinsam zu zentralen Fragen rund um digitale Technologien für Public Health und Gesundheitsversorgung  Sascha Thor  BTU Cottbus-Senftenberg
Wissenschaftler*innen von BTU, Robert Koch-Institut und dem Leibniz Science Campus Digital Public Health forschen gemeinsam zu zentralen Fragen rund um digitale Technologien für Public Health und Gesundheitsversorgung Sascha Thor BTU Cottbus-Senftenberg

Das neue Lausitzer Zentrum für Digital Public Health an der
Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU)
erforscht die Chancen und Risiken der digitalen Weiterentwicklung der
Gesundheitsversorgung in der Region. Gefördert wird das Projekt durch das
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF).

Die Gesundheit der Menschen steht in enger Verbindung mit den
Lebensumständen, in denen sie aufwachsen und leben. Im Alltag werden
zunehmend digitale Gesundheitsangebote relevant. Sie bergen Potenziale,
aber auch Risiken in Bezug auf Krankheitsprävention, Gesundheitsförderung
und -versorgung. In Zusammenarbeit mit dem Robert Koch-Institut und dem
Leibniz Science Campus Digital Public Health erforschen
Wissenschaftler*innen im neuen Lausitzer Zentrum für Digital Public Health
(LauZeDiPH) in Senftenberg diese Aspekte für die Bevölkerung in der
Lausitz.

"Unser zentrales Anliegen ist es herauszufinden, wie die Weiterentwicklung
der Gesundheitsversorgung, -förderung und -forschung in der Lausitz,
unterstützt durch digitale Lösungen, die Situation der Menschen in der
Realität verbessern und gesundheitliche Ungleichheiten reduzieren kann",
erklärt Prof. Dr. Jacob Spallek, der das neue Zentrum leitet. "Da der
Zugang, die Nutzung und die Effekte von Gesundheitsangeboten in der
Bevölkerung oft unterschiedlich verteilt sind, benötigen wir Kenntnisse
darüber, welche Bedarfe konkret bestehen und welche Vorstellungen die
Menschen vor Ort bezüglich der Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung
haben."

Dazu erklärt Bundesministerin für Bildung und Forschung Bettina Stark-
Watzinger: "Der Einsatz digitaler Technologien ist eine große Chance für
die Weiterentwicklung und Verbesserung der gesundheitlichen Versorgung.
Diese Chance kann jedoch nur umgesetzt werden, wenn die Bedürfnisse und
Anforderungen der Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen. Im
Lausitzer Zentrum für Digital Public Health (LauZeDiPH) stehen deshalb
genau diese neuen, digitalen Gesundheitsangebote im Fokus. Das Ziel ist
klar: Das Lausitzer Zentrum wird mit seinen Forschungsergebnissen dazu
beitragen, passgenaue Maßnahmen der Gesundheitsförderung und Prävention zu
entwickeln. Deshalb fördert das Bundesforschungsministerium dieses
vielversprechende Zentrum mit über vier vier Millionen Euro in den
kommenden neun Jahren."

Brandenburgs Wissenschaftsministerin Dr. Manja Schüle: "Unser
Gesundheitssystem steht vor vielfältigen Herausforderungen. Wir brauchen
mehr Ärzte – und wir brauchen Antworten, wie eine qualitativ hochwertige
medizinische und pflegerische Versorgung in Zukunft sichergestellt werden
kann. Unsere Antwort darauf: Der Aufbau einer Hochschulmedizin in Cottbus
mit Schwerpunkten in der Gesundheitssystemforschung und der
Digitalisierung des Gesundheitswesens – eines der ambitioniertesten
Projekte der Landesregierung bei der Strukturentwicklung der Lausitz. Das
neue Lausitzer Zentrum für Digital Public Health an der BTU ist eine
perfekte Ergänzung unserer Hochschulmedizin und eine willkommene Stärkung
des Studienstandortes Senftenberg. Ich bin überzeugt: So kann es gelingen,
neue Versorgungsmodelle für ländliche Regionen zu entwickeln und eine
wohnortnahe medizinische Versorgung zu sichern – im Interesse der
Menschen. Die Strukturstärkungsmittel sind gut investiertes Geld."

BTU-Präsidentin Prof. Dr. Gesine Grande: „Mit dem Lausitzer Zentrum für
Digital Public Health schaffen wir neue Ansätze und Möglichkeiten für die
digitale Krankheitsprävention, Gesundheitsförderung und -versorgung in
strukturschwachen ländlichen Gebieten. Digitale Technologien bergen neue
Chancen für eine selbstbestimmte Rolle der Patient*innen im
Behandlungsablauf und stärken deren Gesundheitskompetenz. Gemeinsam mit
wissenschaftlichen Partnern wie dem Robert Koch-Institut und dem Leibniz-
Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie sowie
Gesundheitsexpert*innen der Region bauen wir an unserem Standort in
Senftenberg die Gesundheitsforschung entlang unserer Profillinie
‚Gesundheit und Life Science‘ weiter aus.“
Perspektiven, Bedarfe und Vorstellungen der Lausitzerinnen und Lausitzer

Die Wissenschaftler*innen erheben neue Daten und verknüpfen diese mit
bestehenden Daten aus verschiedenen Bereichen der Gesundheitsversorgung,
Bevölkerungsstatistik und Gesundheitsberichterstattung, um eine umfassende
Datenbasis über die Gesundheit, Gesundheitsversorgung und Lebenssituation
in der Lausitz für die Forschung zu schaffen. Dabei bilden die Erhebung
und Darstellung der eigenen Perspektiven, Bedarfe und Vorstellungen der
Bevölkerung einen Schwerpunkt des neuen Zentrums – insbesondere im Kontext
der sich strukturell verändernden Lebensbedingungen in der Region.

"Die Erhebung der objektiven und subjektiven Versorgungsbedarfe sowie der
Einstellungen der Menschen gegenüber digitalen Angeboten dient dazu,
bedarfs- und bedürfnisorientierte Angebote sowohl für die individuelle
Versorgungspraxis als auch für bevölkerungsbezogene Programme zu
entwickeln", fasst Stephanie Hoffmann die Ziele des Lausitzer Zentrums für
Digital Public Health zusammen. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin im
Fachgebiet Gesundheitswissenschaften an der BTU koordiniert das neue
Zentrum.

"Wir freuen uns, gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern in der
Lausitz an zentralen Fragen rund um digitale Technologien für Public
Health und Gesundheitsversorgung forschen zu können", sagt Prof. Dr. Hajo
Zeeb, Sprecher des Leibniz-WissenschaftsCampus Digital Public Health und
Leiter der Abteilung Prävention und Evaluation am Leibniz-Institut für
Präventionsforschung und Epidemiologie – BIPS. Er fügt an: "Der Leibniz
ScienceCampus in Bremen hat über die Jahre viele wertvolle Erfahrungen
gesammelt und Erkenntnisse gewonnen, auf die wir jetzt gemeinsam aufbauen
können."

"Die Digitalisierung von Gesundheitsförderung, Krankheitsprävention und
Gesundheitsversorgung in der Strukturwandelregion Lausitz verspricht
langfristige Strukturergänzungen, mit Chancen auf den Erhalt und die
Verbesserung der gesundheitlichen Situation und Versorgung der
Bevölkerung", sagt Katharina Ladewig, Zentrum für Künstliche Intelligenz
in der Public Health-Forschung (ZKI-PH). "Ich freue mich, dass wir unser
Vorhaben, das LauZeDiPH zu etablieren, um eine kontinuierliche Analyse der
Bevölkerungsgesundheit (sog. Surveillance) der Lausitz zu ermöglichen
sowie langfristige Interventionseffekte zu messen, endlich starten können.
Die Ergebnisse finden wichtige Ankerpunkte im regionalen Strukturwandel."

Mit dem Zentrum für Künstliche Intelligenz in der Public Health Forschung
des Robert Koch Institutes (ZKI-PH) in Wildau sowie dem Leibniz
WissenschaftsCampus Digital Public Health (LSC) aus Bremen sind
Kooperationspartner mit ausgewiesener Expertise in Datenmanagement – unter
anderem Big Data, Künstliche Intelligenz – sowie in Evidenzbasierung und
Digitalisierung in Public Health und Prävention am Projekt beteiligt.
Gefördert wird das Vorhaben über eine Laufzeit von neun Jahren vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des
Strukturstärkungsgesetzes Kohle. Das Lausitzer Zentrum für Digital Public
Health ist als Teil des Lausitz Science Campus das zweite bewilligte
Vorhaben des sich im Aufbau befindenden Biotech-Health Campus am Standort
Senftenberg der BTU Cottbus-Senftenberg.

Wissenschaftliche Ansprechpartner:
Prof. Dr. Jacob Spallek, Brandenburgische Technische Universität Cottbus-
Senftenberg, Fachgebiet Gesundheitswissenschaften, T +49 (0) 3573 85 722 ,
E <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>, https://www.b-tu.de/fg-gesundheitswissenschaft