Cannabis-Legalisierung im April – was ist beim Anbau zu beachten?


Im bevorstehenden Frühling ist es voraussichtlich so weit! Das seit über 50 Jahren gültige Cannabis-Verbot wird der Geschichte angehören. Zwar konnte die komplette Freigabe aufgrund der bestehenden Gesetzgebung innerhalb der Europäischen Union (EU) nicht durchgesetzt werden. Doch auch die abgespeckte Form soll laut dem verantwortlichen Minister Lauterbach den Schwarzmarkt austrocknen, den Jugend- und Gesundheitsschutz stärken und den Justizapparat entlasten.
In einer ersten Phase wird die straffreie Menge für den Eigenbedarf auf 25 Gramm erhöht und Cannabis von der Liste der besonders gefährlichen Substanzen gestrichen. Außerdem darf jeder Erwachsene bis zu drei Pflanzen in der eigenen Wohnung hochziehen, worauf sich dieser Artikel bezieht. In einer zweiten Phase wird der kommerzielle Handel in bestimmten Modellregionen unter wissenschaftlicher Beobachtung erprobt.
Welche Hanfsamen eignen sich zum Anbau?
In den vergangenen Jahren waren die Züchter hochwertiger Hanfsamen nicht untätig. Zumindest in Ländern wie den USA, Kanada, Mexiko und den Niederlanden, wo im Vergleich zu Deutschland ein entspannteres Verhältnis gegenüber der vielseitigen Nutz- und Heilpflanze Hanf vorherrscht. So gelang es, aus den drei Urtypen Sativa, Indica und Ruderalis exzellente Kreationen zu entwickeln, die sich sowohl für den medizinischen als auch für den privaten Gebrauch eignen.
Es hat sich herausgestellt, dass vor allem selbstblühende Samen (autoflowering) und feminisiertes Saatgut für den Anbau innerhalb der eigenen vier Wände geeignet sind. Erstere besitzen eine verkürzte Wachstumsphase und versprechen eine frühere Ernte. Bei Letzteren sind alle männlichen Pflanzen aussortiert, denen die maßgeblichen Inhaltsstoffe fehlen. Wer hochwertige Hanfsamen entdecken und kaufen möchte, sollte sich allerdings noch so lange gedulden, bis das Cannabis-Gesetz endgültig in Kraft tritt.
Wie lassen sich Hanfpflanzen innerhalb der eigenen vier Wände hochziehen?
Hanf ist eine genügsame Pflanze, die sich im Freiland problemlos kultivieren lässt. Im urbanen Bereich allerdings fehlt es an ausreichend Platzangebot, sodass der Anbau nur innerhalb der eigenen vier Wände Erfolg verspricht. Dafür müssen ideale Bedingungen geschaffen werden. Um diese zu bewerkstelligen, sollte das folgende Equipment angeschafft werden:
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Growzelt: In den meisten Wohnungen ist für den Anbau keine eigene Räumlichkeit vorhanden. Daher ist es sinnvoll, ein spezielles Anbauzelt zu kaufen, um die Pflanzen vor störenden Umweltbedingungen abzuschirmen. Die meisten Produkte lassen sich platzsparend in einem Schrank aufbauen.
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Beleuchtungssystem: Einige starke LED-Lampen ermöglichen die Fotosynthese, ohne die es zu keinem Pflanzenwachstum kommt.
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Zeitschaltuhr: Damit lässt sich der Tag-Nacht-Rhythmus simulieren.
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Ventilator: Um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten, empfiehlt sich der Einbau eines Belüftungssystems. Die günstigere Lösung ist der Kauf eines Ventilators.
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Blumentöpfe und -erde: Es empfiehlt sich der Kauf von Blumentöpfen in verschiedenen Größen. Dabei eignen sich aus Platzgründen vornehmlich viereckige Gefäße. Mineralreiche Erde in Bio-Qualität zieht die besten Ergebnisse nach sich.
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Aktivkohlefilter: Damit lassen sich unerwünschte Gerüche eliminieren.
Die verschiedenen Anbauphasen von Hanf
Ist die Ausstattung komplett, kann der Anbau beginnen. Dabei sind verschiedene Anbauphasen zu berücksichtigen.
Keimphase
Für die Keimung sind zwei Teller und zwei Blatt durchfeuchtetes und in der Mitte gefaltetes Küchenpapier notwendig. Eines davon wird auf einem Teller ausgebreitet. Darauf werden die Samen drapiert und mit dem zweiten Zewa bedeckt. Der zweite Teller wird umgekehrt auf das Arrangement gelegt, wodurch jeglicher Lichteinfall ausgeschlossen wird. Nach etwa einer Woche unter Zimmertemperatur zeigen sich die ersten Keimlinge.
Umtopfen der Sämlinge
Die etwa zwei Zentimeter großen Keimlinge werden in Anzuchttöpfe gesetzt. In diesem Stadium wird wenig Wasser benötigt, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten. Wenn sich nach etwa zwei bis drei Wochen die ersten Keimblätter mit fünf bis sieben Fingern ausgebildet haben, werden die Sämlinge in große Töpfe umgesetzt.
Vegetationszeit
Je nach Saatgut dauert die Vegetationsphase zwischen vier und zwölf Wochen. Es ist ratsam, zwischendurch die Spitzen zu schneiden. Die Pflanzen wachsen dann in die Breite und können das Licht besser nutzen.
Blütephase und Ernte
Die Blütephase kann sich bis zu elf Wochen hinziehen. Sie beginnt, sobald sich harzige Knospen ausbilden, und neigt sich dem Ende zu, wenn sich die Trichome (Pflanzenhaare) milchig weiß färben. Jetzt steht die Ernte der Blüten an. Nach einer etwa zweiwöchigen Trocknungsphase unter Zimmertemperatur ist das Pflanzenmaterial gebrauchsfertig.