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Rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist in diesem Jahr zu Wahlen
aufgerufen – unter anderem in Europa, in den USA und in drei ostdeutschen
Bundesländern. Dabei geht es um mehr als um den Erfolg oder Misserfolg von
Kandidat*innen und Parteien. Verhandelt wird die Zukunft der liberalen
Demokratie. Das Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB)
liefert in seinem aktuellen Forschungsmagazin WZB-Mitteilungen März 2024
hintergründige und aktuelle Lektüre. Wie groß ist der Rückhalt für die
Demokratie in verschiedenen Gesellschaften? Wie groß ist die Gefahr von
rechts? Welchen Beitrag zu Aufklärung und Gestaltung leistet die
Wissenschaft?

Im Heft lesen Sie unter anderem Texte zu diesen Themen:

Für die Bewältigung komplexer Herausforderungen trauen Bürgerinnen und
Bürger Fachleuten viel zu und treten dafür auch eigene
Entscheidungskompetenzen ab. Um die Krisenfestigkeit der Demokratie ist es
durchaus nicht gut bestellt, warnen Christian Rauh, Heiko Giebler und Jan
Paul Heisig.

Abnehmendes Vertrauen der Bevölkerung in Parlament und Regierung sehen
auch Edgar Grande und Daniel Saldivia Gonzatti. Das Misstrauen kann zu
politischer Aktivität wie Projekten oder Demonstrationen führen – zu
beobachten ist aber auch ein Wachsen regressiver und illiberaler
Bewegungen.

Was Menschen überhaupt unter Demokratie verstehen, haben Vanessa Boese-
Schlosser und ihre Co-Autor*innen durch Umfragen und mit Blick in die
Geschichte untersucht. So schafft es sogar ein Foto von Friedrich Ebert in
unser Heft: Das Team hat unter anderem Protokolle von Reichstagssitzungen
analysiert.

Ein widersprüchliches Bild im Blick auf Frauenrechte weltweit zeichnet
Nikolina Klatt. Autokratien führen teilweise Reformen zur Gleichstellung
der Geschlechter ein – allerdings nicht aus emanzipatorischen Gründen,
sondern um von undemokratischen Praktiken auf anderen Feldern abzulenken.
In Demokratien wiederum geraten Frauenrechte wie Gleichberechtigung oder
reproduktive Selbstbestimmung unter Druck.

Deutsche Wahlprogramme verschiedener Parteien und Jahre haben Felicia
Riethmüller und Lisa Zehnter durchleuchtet. Sie wollten wissen: Wer setzt
geschlechtergerechte Sprache wie ein?

Teresa Völker beschreibt die Normalisierung extrem rechter Positionen –
einen Prozess, der wesentlich durch etablierte Parteien und durch Medien
getrieben ist.

Nach 35 Jahren verlässt Demokratieforscher Bernhard Weßels das WZB und
geht in den Ruhestand. In einem Artikel untersucht er die Mechanismen, die
Populismus in Europa groß – und in Teilen gefährlich – machen. Im Audio-
Interview, das im Online-Teil der WZB-Mitteilungen zu finden ist, blickt
er zurück auf sein Forscherleben und nach vorn auf die Zukunft der
Demokratie.

Die WZB-Mitteilungen sind das vierteljährlich erscheinende
Forschungsmagazin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung
(WZB). Das Heft kann kostenfrei abonniert werden durch eine formlose Mail
an: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!