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Big Data für Biodiversität: Repräsentant*innen der Deutschen Naturwissenschaftlichen Forschungssammlungen e. V. (DNFS) mit der gemeinsamen Erklärung zur Gründung des deutschen DiSSCo-Knotens  W.-H. Kusber  © Botanischer Garten Berlin
Big Data für Biodiversität: Repräsentant*innen der Deutschen Naturwissenschaftlichen Forschungssammlungen e. V. (DNFS) mit der gemeinsamen Erklärung zur Gründung des deutschen DiSSCo-Knotens W.-H. Kusber © Botanischer Garten Berlin

Am 16. April 2024 haben sich sechs der größten deutschen naturkundlichen
Sammlungen zusammengeschlossen. Sie wollen ihre über 140 Millionen
Sammlungsobjekte zukünftig für die Wissenschaft digital vernetzen und frei
zugänglich machen. Dies soll im Rahmen der Forschungsinfrastruktur
Distributed System of Scientific Collections (DiSSCo) erfolgen, die heute
bereits über 170 Naturkundemuseen, Botanische Gärten und universitäre
Sammlungen aus ganz Europa vernetzt.

Der Botanische Garten Berlin an der Freien Universität Berlin, das
Leibniz-Institut zur Analyse des Biodiversitätswandels in Bonn und
Hamburg, das Museum für Naturkunde Berlin, die Senckenberg-Gesellschaft
für Naturforschung, das Staatliche Museum für Naturkunde Stuttgart sowie
die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen Bayerns bilden ab
sofort einen „DiSSCo-Knoten“ für Deutschland. Gemeinsam haben sie es sich
zum Ziel gesetzt, ihre Sammlungen als Forschungsressource zur Lösung
gesellschaftlicher Aufgaben verfügbar zu machen. Sie alle sind Mitglieder
der Deutschen Naturwissenschaftlichen Forschungssammlungen e. V. (DNFS).
Über die DNFS soll der Knoten in Zukunft auch über den Kreis der sechs
Gründungsmitglieder hinaus erweitert werden.

„Es ist sehr wichtig, dass die deutschen Sammlungen in ihrer
herausragenden Bedeutung in DiSSCo repräsentiert sind und dass Deutschland
diese Infrastruktur aktiv mitgestaltet“, sagt Prof. Dr. Thomas Borsch,
Sprecher der DNFS und Direktor des Botanischen Gartens Berlin. „Die
Gründung des deutschen DiSSCo-Knotens ist ein Meilenstein auf diesem Weg.
Um die Infrastruktur hierfür aktiv mitzugestalten, benötigen wir die
Unterstützung der Politik. Wir hoffen auf eine entsprechende Verstetigung
der Förderung, damit wir auch in Zukunft verlässliche Daten für die
Biodiversitätsforschung bereitstellen können. Denn sie können Antworten
geben auf eine der drängendsten Herausforderungen unserer Zeit, das
weltweite Artensterben“, unterstreicht Prof. Dr. Thomas Borsch.

Wissen über die biologische Vielfalt der Erde zu erlangen, ist eine der
wesentlichen Voraussetzungen, um globalen Herausforderungen wie dem
Artensterben, dem Klimawandel oder der Ernährung der Weltbevölkerung zu
begegnen. Eine unverzichtbare Grundlage hierfür sind belastbare, allgemein
zugängliche, verknüpfbare und nachnutzbare Biodiversitätsdaten. Hier setzt
die Forschungsinfrastruktur DiSSCo an. Ziel ist es, durch DiSSCo
europäische naturkundliche Sammlungen als leistungsfähige, verknüpfte
Infrastruktur für datenintensive Forschung zu etablieren. Im Zentrum
stehen dabei die physischen Sammlungsobjekte sowie deren Digitalisierung.

Die DNFS sind ein 2007 gegründeter Verein, in dem sich die großen
deutschen naturhistorischen Forschungsmuseen und -sammlungen
zusammengeschlossen haben. Sein Ziel ist es, die Sammlungen der Mitglieder
umfassend zu erschließen und für Forschung und gesellschaftliche Aufgaben
nutzbar zu machen. Dafür engagiert sich der Verein in entsprechenden
Netzwerken und Initiativen. Mit seiner gebündelten Expertise ist der
Verein Ansprech-, Beratungs- und Kooperationspartner für weitere
wissenschaftliche Plattformen sowie für Politik, Gesellschaft und Medien.

Mitglieder der DNFS sind der Botanische Garten Berlin an der Freien
Universität Berlin, das Herbarium Haussknecht an der Friedrich-Schiller-
Universität Jena, das Leibniz-Institut zur Analyse des
Biodiversitätswandels in Bonn und Hamburg, das Museum für Naturkunde
Berlin, die Senckenberg-Gesellschaft für Naturforschung, das Staatliche
Museum für Naturkunde Karlsruhe, das Staatliche Museum für Naturkunde
Stuttgart sowie die Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlungen
Bayerns. Weitere 150 Museen sind durch die Fachgruppe
Naturwissenschaftliche Museen im Deutschen Museumsbund e. V. in den DNFS
vertreten.