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Jedes Jahr am 25. April wird der Internationale Tag der Eltern-Kind-Entfremdung begangen. El- tern-Kind-Entfremdung wird oftmals durch den hauptbetreuenden Elternteil nach Tren- nung/Scheidung herbeigef ̧hrt, wodurch das Kind den Kontakt zum getrenntlebenden Elternteil
und dessen origin‰rer Familie (Grofleltern, Tanten, Cousins etc.) verliert. Emotionale und seelische Kindesmisshandlung. Nach Experteneinsch‰tzung verlieren jedes Jahr etwa 40.000 Kinder den Kontakt zu einem El- ternteil, Mutter oder Vater, nach deren Trennung oder Scheidung. Gleichzeitig in der Regel, auch zu deren gesamten Familiengeflecht wie Grofleltern, Tanten, Cousins etc. Die tats‰chliche
Zahl ist nicht bekannt. Dieser Verlust, auf den die Kinder keinen Einfluss haben, hinterl‰sst nicht
sichtbare, seelische Verletzungen und Narben. Anders als bei sichtbaren Verletzungen bei Kin- dern werden diese fast immer  ̧bersehen. Bei einem gebrochenen Arm, nach einem Sturz, wird
sofort Hilfe gesucht, die das Kind auch bekommt. Seelische und psychische Verletzungen dieser
Art bleiben fast immer unbehandelt. Sie brauchen ggf. auch ein ganzes Helfersystem. Wie kommt es zu Eltern-Kind-Entfremdung?
Die allermeisten Trennungseltern finden nach der Trennung eine tragf‰hige Lˆsung f ̧r das ge- meinsame Kind, mit der Trennung umzugehen und den Kontakt zum jetzt getrenntlebenden El- ternteil zu erhalten. Das Kind liebt in der Regel sowohl Mutter als auch Vater und benˆtigt in
seiner physischen und psychischen Entwicklung beide geschlechtsspezifischen Expertisen. Einige
Elternteile, V‰ter wie M ̧tter, sind nicht in der Lage die fr ̧here Partnerrolle von der Elternrolle
zu trennen. Man ist frustriert, f ̧hlt sich durch die Trennung get‰uscht, verliert die eigenen Ziele
der Lebensplanung. Die Verantwortung daf ̧r wird dann dem Expartner (m/w/d) zugeordnet und
f ̧hlt sich berechtigt, sich an ihm zu r‰chen. Die wirksamste ÑWaffeì ist dann das Kind. Fokus- siert wird sich auf die Rache und das Bestreben, den Expartner (m/w/d) aus dem eigenen Leben
und dem des Kindes zu entfernen. Der Blick auf die Bed ̧rfnisse des Kindes geht dabei verloren. Das d ̧rfte, in der Regel, nicht die eigentliche Absicht des Entfremders (m/w/d) sein. Die Priori- t‰ten haben sich verschoben. Zu Lasten des Kindes. Die Entfremdung hat begonnen. Mal ganz di- rekt, indem dem Kind gesagt wird ÑDein/e ÖÖ ist schlecht und hat das und das getanì, ÑIhm/r
ist der Beruf wichtiger als du.ì u.s.w. Oder durch so genannte Doppelbotschaften: ÑGeh gerne

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zu deiner/m Ö. und hab Spaflì zu den festgelegten Umgangszeiten. Dabei steht der hauptbe- treuende Elternteil mit verschr‰nkten Armen mit sorgenvoller oder ‰rgerlicher Mine da. Die Kin- der verstehen diese Botschaft und solidarisieren sich  ̧ber kurz oder lang mit dem hauptbetreu- enden, entfremdenden Elternteil weil sie von diesem abh‰ngig sind. Vereinbarte Umg‰nge fallen
aus, weil das Kind angeblich krank ist oder der betreuende Elternteil schon etwas vorhat. Abgesehen von dem Loyalit‰tskonflikt, sich zwischen den beiden geliebten Eltern entscheiden zu
m ̧ssen, kˆnnen erhebliche psychische Sch‰den die Folge sein. Entfremdete Kinder gelten in
Fachkreisen ihr Leben lang als Hochrisikogruppe f ̧r psychische Erkrankungen. Psychosomatische
Stˆrungen, geminderte Bindungsf‰higkeit kˆnnen u.a. diese Folgen sein. Wer kann helfen?
In erster Linie ist das Jugendamt in der Pflicht, wenn ihm eine solche Situation bekannt wird. Blaue Flecken oder andere kˆrperliche Misshandlungsmerkmale sind nicht erkennbar. Wenn ein
Kind es aber ablehnt, seinen zuvor geliebten, getrenntlebenden Elternteil zu sehen, ohne dass
ein nachvollziehbarer Vorfall geschehen ist, ist Eile und dringende Intervention geboten. Leider
fehlen solche deutlichen Interventionen zu h‰ufig. Seelische Misshandlungen sind genau so we- nig auf die lange Bank zu schieben wie kˆrperliche. Einen guten Einblick, wie Eltern-Kind-Ent- fremdung ablaufen kann, bietet der mehrfach ausgezeichnete Film ÑWeil du mir gehˆrstì. Der SWR hat den Film, anl‰sslich des bevorstehenden Internationalen Tag der Eltern-Kind-Ent- fremdung in der ARD Mediathek wieder zur Verf ̧gung gestellt. Der Internationale Tag der Eltern-Kind-Entfremdung soll auf diese Art der Kindesmisshandlung
aufmerksam machen, um den betroffenen Kindern zu helfen. Mehrere Verb‰nde im In- und Ausland, mit der selbstgestellten Aufgabe, sich f ̧r die Belange der
Trennungskinder einzusetzen, haben sich der Initiative angeschlossen.