Die Weiterentwicklung des Campus der Hochschule Geisenheim schreitet voran

Hochschule Geisenheim weiht Getränketechnologisches Zentrum ein und feiert
Richtfest für Forschungszentrum für nachhaltigen und klimaangepassten
Weinbau.
Am 5. Mai 2025 konnten die Hochschule und ihre Partner aus Politik und
Wirtschaft gleich zwei bedeutende Meilensteine feiern.
Feierlich
eingeweiht wurde das neue Getränketechnologische Zentrum. Der VITA-
Forschungsbau für nachhaltigen und klimaangepassten Weinbau feierte
Richtfest.
Das neue Getränketechnologische Zentrum (GTZ) ist wichtiger Baustein der
Lehre und Forschung in den Bereichen Getränke und Wein an der Hochschule
Geisenheim. Der Neubau wird das bisherige GTZ ersetzen und ganz neue
Möglichkeiten der studentischen Ausbildung und der Berufsausbildung in der
Getränketechnologie mit vielen Praxisanwendungen bieten. Im vom
Wissenschaftsrat empfohlenen Forschungszentrum für nachhaltigen und
klimaangepassten Weinbau (Viticulture Adaptation Center for Sustainability
and Climate Change, VITA) sollen zukünftig die Auswirkungen des
Klimawandels auf den Stoffwechsel der Pflanze, auf Interaktionen zwischen
Reben und assoziierten Organismen, auf Ökosystemfunktionen, sowie auf
Wasser- und Nährstoffflüsse im Weinberg analysiert werden.
Die Baukosten des GTZ belaufen sich auf rund 35 Millionen Euro. Finanziert
wird das Gebäude aus dem Hochschulbauprogramm HEUREKA des Landes Hessen.
Für den Bau des VITA-Forschungszentrums sind ebenfalls rund 35 Millionen
Euro geplant, von denen 16,3 Millionen Euro vom Bund und der übrige Teil
vom Land Hessen getragen werden. Die Fertigstellung ist für Ende 2026
geplant.
Feierliche Zeremonie
Zur feierlichen Eröffnung des GTZ sowie zum Richtfest VITA kamen geladene
Gäste und Partner aus Behörden und Politik, unter anderem Timon Gremmels,
Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur,
Finanzstaatssekretär Uwe Becker, Petra Zellner, Vertreterin des Direktors
des Landesbetriebs Bau und Immobilien Hessen (LBIH), sowie Christian
Aßmann, Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim.
Im Anschluss an die Eröffnung bzw. das Richtfest erhielten die Gäste
Führungen durch das GTZ mit fachlichen Informationen durch Michael Ludwig,
Prof. Dr. Ralf Schweiggert und Prof. Dr. Bernd Lindemann der Hochschule.
Bei einem Ausklang mit Getränken und einem kleinen Imbiss blieb Zeit für
weitere Gespräche. Musikalisch begleitet wurde das Event von der
Geisenheimer Band Sheep Emely. Die Moderation der Feier übernahm Prof. Dr.
Annette Reineke, Vizepräsidentin Forschung der Hochschule Geisenheim.
Stimmen
„Wir müssen innovative Lösungen finden, um den Weinbau nachhaltig und
klimaangepasst zu gestalten. Das neue Forschungszentrum VITA wird hierfür
hervorragende Möglichkeiten bieten – und unterstreicht das Engagement der
Hochschule für Exzellenz in der Forschung und Bildung“, so
Wissenschaftsminister Timon Gremmels. „Im neuen Getränketechnologischen
Zentrum wird künftig die praxisorientierte Ausbildung in den Bereichen der
Getränketechnologie stattfinden. Dabei spielt das GTZ nicht nur für diesen
Studiengang eine große Rolle, sondern auch für die Studienmöglichkeiten in
Weinbau und Oenologie sowie in der Weinwirtschaft. Auch hier ist das Land
Hessen ein starker Partner und finanziert die Gesamtbaukosten in Höhe von
rund 35 Millionen Euro aus HEUREKA-Mitteln.“
„Die Hochschule Geisenheim ist eng mit der Region verbunden und genießt
auch über die Landesgrenzen hinaus einen hervorragenden Ruf. Hier gehen
Forschung und Praxis Hand in Hand“, so Finanzstaatssekretär Uwe Becker.
„Mit dem Getränketechnologischen Zentrum ist jetzt ein Neubau
fertiggestellt, der architektonisch selbstbewusst das Bild der Hochschule
prägen wird und Neugierde auf die Produktion im Inneren weckt. Von der
Obstsaftproduktion über die Sektherstellung bis zur Verarbeitung von Tee
und Kaffee kann hier nun Getränketechnologie praxisnah gelernt und gelehrt
werden. Im Forschungsbau VITA soll zu Auswirkungen des Klimawandels auf
den Weinbau und zu zukunftsorientierten Lösungen auf Spitzenniveau
geforscht werden. Beide Projekte zeigen das vielfältige Spektrum der
Hochschule und sind wesentliche Bausteine der Campusentwicklung, die das
Land Hessen insgesamt mit über 100 Millionen Euro aus dem Bauprogramm
HEUREKA fördert.“
„Mit den neuen Gebäuden schaffen wir modernen Raum für die konsequente
Weiterentwicklung der Hochschule Geisenheim und ihrer engen Anbindung an
die Praxis. Das neue Getränketechnologische Zentrum ermöglicht uns, die
Ausbildung von Nachwuchskräften im Hinblick auf die Transformation der
Getränke- und Weinbranche mit modernsten Anlagen zu begleiten und zu
unterstützen“, so Hochschulpräsident Prof. Dr. Hans Reiner Schultz. „Das
VITA-Gebäude öffnet die Türen für zukunftsorientierte Forschung: Hier
können die Auswirkungen des Klimawandels auf den Weinbau noch präziser als
bisher erfasst werden, um so entsprechende Anpassungsstrategien zu
entwickeln. In engem Schulterschluss mit Betrieben sowie durch Nutzung
unserer Freiland- und Gewächshausflächen und bereits existierender oder
entstehender Reallabore arbeiten wir daran, diese Strategien zu skalieren
und somit wegweisende Lösungen für die weinbauliche Praxis zu erarbeiten.“
Petra Zellner, Vertreterin des Direktors des Landesbetriebs Bau und
Immobilien Hessen (LBIH), sagte: „Das fertiggestellte
Getränketechnologische Zentrum und der derzeit im Bau befindliche
Forschungsbau VITA tragen maßgeblich zur Verwirklichung des Masterplans
bei, der dem Campus eine unverwechselbare bauliche Identität innerhalb der
deutschen Hochschullandschaft verleiht. Hier treffen historische Gebäude
auf durchdacht geplante Neubauten und harmonieren mit der einzigartigen
Landschaft des Rheingaus. Wir freuen uns über die neuen Gebäude dieses
‚Gesamtkunstwerkes‘, die die Forschungs- und Lehrkapazitäten der
Hochschule stärken und die Infrastruktur für Studierende und Forschende
verbessern.“
Christian Aßmann, Bürgermeister der Hochschulstadt Geisenheim, sagte: „Es
freut mich, dass die umfangreichen Erweiterungsarbeiten unserer Hochschule
Geisenheim University weitergehen und nunmehr erneut neue Gebäude
eingeweiht werden können. Dies ist ein deutlicher Beitrag zur Stärkung der
hiesigen Arbeit sowie der Forschung und Lehre. Die neuen, modernen Gebäude
bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Hochschule attraktive
Arbeitsplätze und erhöhen so sicherlich auch die Zufriedenheit und
Verbundenheit mit dem Arbeitgeber. Die Studierenden können auf eine
zeitgemäße und nachhaltige Infrastruktur zurückgreifen, so dass die
Attraktivität des Studienorts Hochschulstadt Geisenheim weiterwachsen
wird.“
Weitere Stimmen aus der Hochschule Geisenheim
Prof. Dr. Annette Reineke, Vizepräsidentin Forschung: „Der Weinbau und die
derzeitige Form der Landbewirtschaftung steht vor großen
Herausforderungen. Wir wollen als Hochschule mit unserer Forschung dazu
beitragen, der Praxis Lösungen und Wege für die Zukunft aufzuzeigen. Mit
dem Forschungsbau VITA wird uns eine neue Forschungsinfrastruktur
bereitstehen, die uns allerbeste Bedingungen für die Entwicklung
nachhaltiger, an den Klimawandel angepasster Anbausysteme bietet.“
Prof. Dr. Mirjam Hey, Vizepräsidentin Lehre: „Wein und Getränke ist unser
stärkstes Studiencluster mit knapp der Hälfte unserer Studierenden. Mit
unseren neuen Gebäuden sowie mit unserem vielfältigen Studienangebot sind
wir gut aufgestellt, um die Betriebe optimal bei den aktuellen
Herausforderungen und der Transformation der Branche zu unterstützen.
Unseren Studierenden und Studieninteressierten bieten wir viele neue
Möglichkeiten und sehr gute Bedingungen.“
Prof. Dr. Ralf Schweiggert, Leiter des Instituts für Getränkeforschung:
„Herausragend ist die Flexibilität des vielseitig ausgestatteten
Technikums. Neben einer Auswahl an verschiedenen traditionellen, modernen
oder innovativen Technologien sind Verarbeitungsstudien über einen
explorativen Kleinmaßstab bis 10 kg auch im Industriemaßstab von 200 kg
bis mehreren Tonnen möglich, wodurch die Übertragbarkeit der Arbeiten in
die industrielle Praxis gelingt.“
Dipl.-Ing. (FH) Michael Ludwig, Institut für Getränkeforschung: „Die nun
vorhandenen verfahrenstechnischen Möglichkeiten im GTZ-Neubau sind
deutschlandweit einzigartig in ihrer Umsetzung und schaffen für den
Ausbildungsstandort Geisenheim die nächste erfolgreiche Entwicklungsstufe
für weitere Jahrzehnte praxisnaher Lehre und Forschung auf höchstem
Niveau.“
Dr. Matthias Schmitt, Institut für Oenologie: „Mit dem neuen GTZ können
wir das Thema ‚No-Lo Alkohol‘ mit all seinen Facetten über die gesamte
Prozesskette unter Praxisbedingungen zentral und sicher in
unterschiedlichen Maßstäben bis in die Flasche abbilden. Damit sind wir in
der Lage aktuelle und zukünftigen Trends der Wein- und Getränkebranche in
dem Bereich zu begleiten bzw. zu entwickeln.“
Prof. Dr. Bernd Lindemann, Professor für Getränketechnologie: „In der
Kreativität liegt die Zukunft der Getränke. Das neue GTZ bietet uns die
unendlichen Möglichkeiten des Experimentierens, ob bei erfrischenden
Bierspezialitäten – auch alkoholfrei – oder aromatischen
Kaffeevariationen. Unsere Versuchsbrauereien und Versuchskaffeeröstereien
sind der Ort, an dem Tradition auf Innovation trifft. Hier erreichen wir
die nächsthöhere Stufe des engagierten Lehrens und innovativen Forschens.“
Weitere Informationen
Die Neubauten GTZ und VITA sind Teil einer umfangreichen Weiterentwicklung
des Campus in Geisenheim mit insgesamt fünf Neubauten und einer Reihe
weiterer Investitionen in die Infrastruktur.
Drei weitere Gebäude, das Praktikumsgebäude Lebensmittelsicherheit, das
Seminargebäude Lebensmittellogistik und Nachhaltigkeit sowie das zentrale
Hörsaalgebäude, sind bereits in Betrieb. Alle Informationen, Bilder und
Bauskizzen der Neubauten an der Hochschule Geisenheim finden Sie unter
https://www.hs-geisenheim.de/b