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Oft unterschätzt: Die Brandgefahr in Unternehmen

Brandgefahr in Unternehmen Symbolbild pixabay
Brandgefahr in Unternehmen Symbolbild pixabay
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Wie oft denken Unternehmer wirklich an Brandschutz? Feueralarm in der Produktionshalle, Rauchentwicklung im Bürogebäude oder Explosionsgefahr im Lager – Brände in Unternehmen sind keineswegs seltene Einzelfälle. Statistiken des Deutschen Feuerwehrverbands von 2023 zeigen ein alarmierendes Bild.

23 Prozent aller Brandeinsätze entfallen auf Büro-, Gewerbe- und Industriegebäude. Die Brandgefahr in deutschen Unternehmen wird oft dramatisch vernachlässigt. Während viele Betriebe ihre Energie in Marketingstrategien und Gewinnoptimierung investieren, übersehen sie häufig den präventiven Brandschutz. Dabei wären nahezu alle Brände an Gebäuden vermeidbar – eine Tatsache, die das Ausmaß der vernachlässigten Gefahr noch deutlicher macht.

Dieser Artikel setzt sich noch ein wenig umfassender mit diesem wichtigen Thema auseinander.

Hauptursachen für Unternehmensbrände: Von Elektrizität bis hin zu menschlichem Versagen

Unternehmensbrände haben klare Ursachenmuster. Elektrizität führt die Liste der häufigsten Brandverursacher an, gefolgt von menschlichem Fehlverhalten. Defekte Kabel, überlastete Steckdosen oder fehlerhafte elektrische Anlagen entwickeln sich schnell zu verheerenden Brandherden. Neben elektrischen Defekten werden besonders kritisch Arbeiten mit Entzündungsherden. Schweiß- oder Laserarbeiten sowie Tätigkeiten mit Feuer oder Hitze erhöhen das Brandrisiko erheblich. Funkenflug kann dabei unbemerkt brennbare Materialien entzünden. Daher sind regelmäßige Prüfungen nach DGUV V3 (Vorschrift für elektrische Anlagen und Betriebsmittel) unverzichtbar.

Menschliches Versagen zeigt sich häufig durch Unachtsamkeit beim Umgang mit Zigaretten, heißen Geräten oder brennbaren Substanzen. Auch unsachgemäße Lagerung von feuergefährlichen Materialien oder mangelnde Wartung technischer Anlagen tragen zur Brandgefahr bei.

Finanzielle Auswirkungen: Millionenschäden durch Unternehmensbrände

Die finanziellen Dimensionen von Unternehmensbränden erreichen erschreckende Ausmaße. Ein durchschnittlicher Schadensfall kostet Versicherer bereits 1,5 Millionen Euro. Rechnet man sekundäre Brandfolgen wie Betriebsunterbrechungen und Produktionsausfälle hinzu, steigt der Gesamtschaden rasch auf 3 Millionen Euro pro Einzelfall. Zwischen 2013 und 2018 verursachten Feuer, Explosionen und Produktmängel rund 40 Prozent aller Sachschäden in der deutschen Wirtschaft.

Die Gesamtkosten beliefen sich auf etwa 14 Milliarden Euro – eine Summe, die Unternehmen und Versicherungen gleichermaßen belastete. Diese Schäden entstehen nicht nur durch zerstörte Gebäude und Maschinen, sondern auch durch entgangene Umsätze während der Wiederaufbauphase.

Daher ist es umso wichtiger, sich frühzeitig mit dem Thema „Versicherungen für Neugründer“ auseinanderzusetzen. Nicht nur in Bezug auf Brände, sondern generell, um möglichst alle Risiken abzudecken.

Existenzbedrohung durch Brand: Warum zwei Drittel der Unternehmen nicht überleben

Ein Brand bedeutet für viele Unternehmen das wirtschaftliche Ende. Die IHK Trier ermittelte, dass lediglich ein Drittel aller Unternehmen einen Brand langfristig übersteht. Zwei Drittel der betroffenen Betriebe sind somit vom Gang in die Insolvenz bedroht. 43 Prozent sind bereits kurz nach dem Brand insolvent. Weitere 28 Prozent folgen in den nächsten drei Jahren.

Ein Brand verursacht weit mehr als nur materielle Schäden. Kundenvertrauen geht verloren, Lieferketten brechen zusammen und wichtige Geschäftsunterlagen werden vernichtet. Diese Existenzbedrohung durch Brand trifft kleine und mittelständische Unternehmen besonders hart, da sie oft nicht über ausreichende finanzielle Reserven für den Wiederaufbau verfügen. Brandschutz wird damit zur Überlebensfrage.

Präventionsmaßnahmen: Wie sich Unternehmensbrände effektiv verhindern lassen

Effektiver Brandschutz beginnt mit systematischer Prävention. Diese Präventionsmaßnahmen umfassen verschiedene Bereiche. Regelmäßige Wartung elektrischer Anlagen reduziert das Risiko elektrischer Brände erheblich. Mitarbeiterschulungen sensibilisieren für Brandgefahren und fördern sicherheitsbewusstes Verhalten. Rauchverbote in kritischen Bereichen und sichere Entsorgung von Zigarettenstummeln verhindern fahrlässige Brände.

Bei Schweißarbeiten sind Risikoanalysen und Heißarbeitserlaubnisse (spezielle Genehmigungen für Arbeiten mit offener Flamme) erforderlich. Brandmeldeanlagen ermöglichen frühzeitige Erkennung und schnelle Reaktion. Automatische Sprinkleranlagen können Brände in der Entstehungsphase löschen.

Auch auf kommunaler Ebene wird in den Brandschutz investiert: In Bochum wurde in der Vergangenheit eine neue Feuer- und Rettungswache errichtet. So kann die Sicherheit in der Region weiter verbessert werden.

Regelmäßige Brandschutzbegehungen decken Schwachstellen auf. Notfallpläne und Evakuierungsübungen bereiten Mitarbeiter auf den Ernstfall vor. Investitionen in effektive Präventionsmaßnahmen zahlen sich langfristig aus.

Warum Brandschutz zur Unternehmenspriorität werden muss

Die alarmierenden Statistiken machen deutlich: Brandschutz darf nicht länger unterschätzt werden. Mit 23 Prozent aller Brandeinsätze in Unternehmen, durchschnittlichen Schäden von 1,5 bis 3 Millionen Euro und einer Überlebensrate von nur einem Drittel aller betroffenen Betriebe ist der Handlungsbedarf offensichtlich. Die Brandgefahr stellt ein erhebliches Risiko dar.

Unternehmen müssen Brandschutz als strategische Aufgabe begreifen und entsprechende Ressourcen bereitstellen. Präventive Maßnahmen sind dabei deutlich kostengünstiger als die Bewältigung von Brandschäden.

 

 

 

 

 

 

 

 

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