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Mobile Wissenschaft für einen Planeten im Wandel

Eine EMBL Wissenschaftlerin konserviert die Proben im Inneren eines der mobilen Labore.  Copyright: © EMBL
Eine EMBL Wissenschaftlerin konserviert die Proben im Inneren eines der mobilen Labore. Copyright: © EMBL
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Mit Unterstützung der Klaus Tschira Stiftung läutet das Europäische
Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) eine neue Ära der
Lebenswissenschaften ein.



Heidelberg, 11. August 2025. Mit Förderung durch die Klaus Tschira
Stiftung läutet das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL)
eine neue Ära der feldbasierten molekularen Lebenswissenschaften ein.
Mobile Labore sollen auf wissenschaftlichen Expeditionen in ganz Europa
Süßwasserökosysteme und deren Belastungen durch den Menschen erforschen.

Keine Frage: unser Planet steckt mitten in einer globalen Umweltkrise und
besonders das mikrobielle Leben leidet darunter. Diese „unsichtbaren“
Mikroorganismen sind unverzichtbar für das Gleichgewicht der Natur. Das
EMBL reagiert auf diese wissenschaftliche Herausforderung mit der
Initiierung eines ersten, groß angelegten Pionierprojekts namens
Traversing European Coastlines (TREC).

Die TREC-Initiative begann mit einer Reise zu Probenahmestellen entlang
der europäischen Küsten, um die Biodiversität und molekulare
Anpassungsfähigkeit mikrobieller Gemeinschaften sowie ausgewählter
Organismen zu untersuchen. Mit dem Ziel, besser zu verstehen, wie sich
Umweltveränderungen auf Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen auswirken –
bis auf die Zell- und Molekülebene.

Dank der Unterstützung durch die Klaus Tschira Stiftung nehmen die Mobilen
Labore nun in ganz Europa als nächsten Schritt die Süßwasserökosysteme in
den Fokus. Das markiert den Übergang in eine neue Phase wissenschaftlicher
Entdeckungen mit globaler Wirkung. Durch die Förderung öffnen sich damit
Türen zu bisher unerforschten Ökosystemen und neuen Forschungsfeldern.

Aufbau eines wirklich globalen Rahmens für Umweltforschung

Die Grundprinzipien von TREC – offene Daten, standardisierte Protokolle
und gemeinsame Analyseansätze – werden nun auch in weiteren Ländern und
sogar auf anderen Kontinenten übernommen. „Wir tragen so zum Aufbau eines
wirklich globalen Rahmens für Umweltforschung bei“, sagte Paola Bertucci,
Leiterin der EMBL Forschungsexpeditionen. „Diese Bemühungen bringen die
Wissenschaft nicht nur voran, sondern machen sie auch kooperativer,
zugänglicher und weltweit relevanter.“

Um die Auswirkungen menschlicher Aktivitäten auf Ökosysteme bestmöglich zu
untersuchen, bringen die Mobile Laboratories des EMBL Spitzentechnologie
direkt ins Feld. Die Mobilität der Expedition war ein entscheidender
Erfolgsfaktor in der Erforschung von Lebensgemeinschaften und wird nun
durch ein neues mobiles Labor zur Analyse von Wasserproben vor Ort
erweitert.

„Mikrobielle Ökosysteme stehen unter zunehmendem Druck durch menschliche
Aktivitäten, doch wir leben auch in einem goldenen Zeitalter der
Entdeckungen. Indem wir modernste Technologien direkt ins Feld bringen,
haben wir beispiellose Möglichkeiten, diese lebenswichtigen Gemeinschaften
zu verstehen und zu erforschen, wie sie sich an eine sich wandelnde Welt
anpassen“, erklärt Niko Leisch, Leiter der Mobilen Labordienste des EMBL.
„Nun können wir den Umfang unserer Mobilen Labore erweitern und neue
wissenschaftliche Erkenntnisse direkt in den natürlichen Lebensräumen der
jeweiligen Ökosysteme gewinnen.“

Die Zahl der Forschenden, die EMBLs mobile Dienste in ganz Europa nutzen,
wächst stetig, während zur selben Zeit die im Rahmen der Initiative
erzeugten offenen Datensätze zu einer wichtigen Ressource für die
Wissenschaft weltweit werden. Gleichzeitig sorgt die Unterstützung in den
Bereichen Logistik, Reisen und Wissenschaftsvermittlung dafür, dass neue
Generationen in Europa und darüber hinaus für Wissenschaft und Wissen
begeistert werden.

European Molecular Biology Laboratory (EMBL)
Lisa Vollmar, Press Officer
Mobile: +49 151 4008 8871
Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. | Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.


Klaus Tschira Stiftung
Dr. Saskia Haupt, Programm-Managerin Forschung
E-Mail: saskia.haupt@klaus-tschira-stiftung.de

Anja Heinzelmann, Leiterin Kommunikation
E-Mail: anja.heinzelmann@klaus-tschira-stiftung.de

Selbstbeschreibung Klaus Tschira Stiftung:

Die Klaus Tschira Stiftung (KTS) fördert Naturwissenschaften, Mathematik
und Informatik und möchte zur Wertschätzung dieser Fächer beitragen. Sie
wurde 1995 von dem Physiker und SAP-Mitgründer Klaus Tschira (1940–2015)
mit privaten Mitteln ins Leben gerufen. Ihre drei Förderschwerpunkte sind:
Bildung, Forschung und Wissenschaftskommunikation. Das bundesweite
Engagement beginnt im Kindergarten und setzt sich in Schulen, Hochschulen
und Forschungseinrichtungen fort. Die Stiftung setzt sich für den Dialog
zwischen Wissenschaft und Gesellschaft ein. Weitere Informationen unter:
www.klaus-tschira-stiftung.de.

Selbstbeschreibung EMBL:

Das Europäische Laboratorium für Molekularbiologie (EMBL) ist Europas
Forschungseinrichtung für Lebenswissenschaften. Als wissenschaftlicher
Wegbereiter koordinieren wir biowissenschaftliche Forschung in ganz
Europa. Unsere herausragende Grundlagenforschung sucht nach kooperativen
und interdisziplinären Lösungen für einige der größten Herausforderungen
unserer Gesellschaft. Unser Fokus liegt außerdem auf der Ausbildung von
Studierenden und Forschenden, der (Weiter-)Entwicklung neuer Technologien
und Methoden, und auf der Bereitstellung einer hochmodernen
Forschungsinfrastruktur mit einem breiten Angebot an Experiment- und
Datendiensten.
Das EMBL ist eine zwischenstaatliche Organisation mit 29 Mitgliedsstaaten,
einem assoziierten Mitglied und einem Mitgliedskandidaten. An unseren
sechs Standorten in Barcelona, Grenoble, Hamburg, Heidelberg, Hinxton bei
Cambridge und Rom erforschen wir das Leben in seinem natürlichen Kontext,
von Molekülen bis hin zu Ökosystemen.

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