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SchleckerMehr als ein Jahr nach der Pleite der Drogeriemarktkette Schlecker sind offenbar noch immer fast vierzig Prozent der ehemaligen Beschäftigten arbeitslos. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine schriftliche Frage der Grünen-Bundestagsfraktion hervor, die der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vorliegt. Demnach sind 9127 der ehemals 23476 Angestellten ohne Job. "154 Personen hatten sich selbstständig gemacht und 2867 Personen hatten sich aus sonstigen Gründen (Mutterschutz, Krankheit, Rente) abgemeldet", heißt es in dem Brief von Anfang September. Somit haben 11352 Beschäftigte eine neue Arbeitsstelle gefunden. Allerdings beziehen sich die Zahlen auf Ende März, seitdem hat das Ministerium die Erhebungen eingestellt. Staatssekretär Gerd Hoofe schreibt, dass "aufgrund der Befristung des Monitorings die zur Verfügung gestellten Daten und Informationen auf dem letzten vorliegenden Stand vom 20. März 2013 sind".

Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Grünen-Bundestagsfraktion, Brigitte Pothmer, warf der Regierung "klägliches Versagen" vor. "Dass Schwarz-Gelb das Schicksal der Schlecker-Beschäftigten völlig gleich ist, zeigt schon der völlig verfrühte Abbruch des Monitorings", sagte sie. "Wie viele Frauen und Männer das von Ursula von der Leyen vollmundig angekündigte Umschulungsangebot in einen Pflege- oder Erziehungsberuf wahrgenommen haben, kann nun ebenfalls nicht beantwortet werden." Pothmer hatte bereits in der Vergangenheit kritisiert, dass diese Angebote oft an der notwendigen Finanzierung scheiterten.

(ots)