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Made in GermanyDer Arbeitgeberverband Gesamtmetall hat die EU-Kommission davor gewarnt, durch "aberwitzige Vorschläge" die Bezeichnung "Made in Germany" auszuhöhlen. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Verbandspräsident Rainer Dulger, "der Ausdruck "Made in Germany" gehört zum Markenkern der deutschen Industrie. Brüssel darf den Ausdruck nicht aushöhlen und keinesfalls abschaffen". Wichtig sei nicht, wo die Komponenten für ein Produkt herkämen, sondern dass es in Deutschland fertiggestellt werde. "Die Vorschläge sind aberwitzig und ein Angriff auf die Kernkompetenz deutscher Ingenieure", so der Gesamtmetall-Chef.

Die EU-Kommission plant derzeit eine Reform der Ursprungskennzeichnung, die in Deutschland die Sorge ausgelöst hat, dass die Qualitätsbezeichnung faktisch ausgehöhlt werde könne. Das Gütesiegel "Made in Germany" ist auch nach Einschätzung von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) und Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) in Gefahr.

Durch die geplante Freihandelszone mit den USA rechnet Dulger mit einem enormen Branchenwachstum. "Das Geschäft mit den USA könnte durch die Freihandelszone einen neuen Boom in der Metall- und Elektroindustrie erfahren. Insbesondere der Maschinen- und Anlagenbau würde profitieren, weil die USA versuchen, die eigene Industrie wiederzubeleben - und dazu brauchen sie unsere Maschinen", sagte er. Das größte Risiko bestehe darin, das Vorhaben nicht umzusetzen, oder zu versuchen, "einzelne Branchen vom Wettbewerb auszunehmen". Dulger ergänzte: "Ich halte gar nichts von Schutzzöllen, dezent als Norm verbrämten Vorschriften und Ähnlichem. Entweder ich bin für freien Handel und für Wettbewerb, oder ich habe Angst vor ihm - aber bitte nicht zweierlei Maß."

(ots) / Bild: Frank Vincentz (CC BY-SA 3.0)