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WindenergieGenossenschaften sind Krisengewinner. Finanzkrise, Energiewende, Ärztemangel, Lücken in der Nahversorgung auf dem Land - der Zusammenschluss von Betroffenen hilft heute wie vor 160 Jahren in den verschiedensten Notlagen. Denn "was einer allein nicht schafft, das schaffen viele". Dieser Grundsatz galt in den Hochzeiten der Deregulierung und Privatisierung als angestaubt und schlicht von vorgestern. Aber das ist glücklicherweise Geschichte. Die nach der Havarie im Atomkraftkomplex von Fukushima angestoßene Energiewende hat zu einer Renaissance des Genossenschaftsgedankens geführt. Das hat mehrere Gründe. Einmal werden die betroffenen Anwohner zu direkten Nutznießern der Solar- und Windparkprojekte. Das erhöht die Akzeptanz vor Ort. Die Genossenschaften dienen zugleich als Kapitalsammelstelle zur Finanzierung. Das Risiko wird damit natürlich nicht aus der Welt geschafft, aber immerhin auf viele Schultern verteilt.

Nach einer Umfrage des Genossenschafts- und Raifffeisenverbands wurden bereits rund 1,2 Milliarden Euro in genossenschaftliche Bürgerkraftwerke investiert. Der Verzicht auf kurzfristige Gewinnmaximierung im Quartalsrhythmus ermöglicht das Überleben von Geschäftsmodellen, die sich nicht gleich vom ersten Tag an rechnen. Das bedeutet nicht, dass nicht auch Genossenschaften ökonomisch denken und wirtschaften müssen. Der Erfolg der Genossenschaftsbanken, die in der Finanzkrise nicht mit Steuergeldern gestützt werden mussten, zeigt, dass nachhaltige Geschäftsmodelle sich langfristig auszahlen.

(ots) / Bild: Windtech (CC BY 3.0)