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Kreditrückzahlung Symbolbild
Kreditrückzahlung Symbolbild

Die Europäische Zentralbank bekämpft die aktuell hohe Inflation mit stark steigenden Leitzinsen. Der Leitzins erhöhte sich innerhalb kurzer Zeit von 0 % auf 4,5 %. Das wirkt sich auch auf Verbraucherkredite aus. Bei einer variablen Verzinsung merken Kreditnehmer diesen Anstieg unmittelbar. Wer heute einen neuen Kredit mit Festzins abschließen will, spürt die Effekte ebenfalls. Das ist ein guter Grund, sich näher mit dem Einfluss von Zinsen auf Kreditrückzahlungen zu beschäftigen!

Die grundlegende Auswirkung des Zinssatzes auf die Kreditkosten liegt auf der Hand. Die Zinsen sind der entscheidende Kostenfaktor. Je höher der Zinssatz ist, desto mehr Geld müssen Kunden für die Kreditfinanzierung bezahlen. Bei der Rückzahlung kann das zu zwei Folgen führen:

  • höhere monatliche Raten
  • längere Dauer der Rückzahlung

Bei einer eingehenden Beschäftigung mit dieser Thematik ist es sinnvoll, zwischen Krediten mit variablem und festem Zinssatz zu unterscheiden. Hier stellt sich eine weitere Frage: Welche Variante sollten Verbraucher vorziehen? Für einen Kredit mit Festzins spricht die finanzielle Planungssicherheit. Vielfach zahlt es sich zum Beispiel aus, wenn Kunden einen günstigen Online-Kredit statt Überziehungskredit nutzen.


Kredite mit variabler Verzinsung: Zinserhöhungen als Risiko

Auf dem Kreditmarkt gibt es unterschiedliche Formen von Krediten, bei denen Banken die Zinsen variabel berechnen. Die wichtigsten Varianten sind:

  • Dispokredit auf dem Girokonto: Hierbei handelt es sich um einen vereinbarten Kreditrahmen, den Kunden flexibel nutzen können. Zinsen fallen nur bei der tatsächlichen Nutzung an, Banken berechnen diese tagesaktuell. Institute dürfen den Zinssatz jederzeit ohne Vorwarnung anpassen. Die Zinsen für Dispokredite sind meist deutlich höher als die Zinsen für Ratenkredite.
  • Kredite im Rahmen einer Kreditkarte: Bei einigen Kreditkarten räumen Banken das Recht ein, die jeweilige Kreditsumme über mehrere Monate zurückzahlen. Bei dieser Kreditvariante kann es ebenfalls zu überraschenden Zinsänderungen kommen.
  • Ratenkredit mit variabler Verzinsung: Kunden schließen einen Verbraucherkredit ab, der Zinssatz steigt oder sinkt während der Laufzeit. Der Mechanismus für die Zinsänderung ist im Kreditvertrag klar geregelt. In der Regel orientieren sich die Banken an Referenzzinssätzen.

Bei sinkenden Marktzinsen erweisen sich alle Kreditprodukte mit variablem Zins als vorteilhaft. Kreditnehmer profitieren von geringeren Zinskosten, bei einem Kredit mit Festzins ist dies ausgeschlossen. Bei steigenden Zinssätzen drohen aber erhebliche Kostensteigerungen. Im schlimmsten Fall können Kunden die Tilgung nicht mehr stemmen. Insbesondere Dispokredite gelten deswegen als Schuldenfalle. Aber auch ein Ratenkredit mit variabler Verzinsung kann Verbraucher überfordern. Das gilt selbst für Kunden, die einen Puffer eingeplant haben. Starke Zinssteigerungen wie momentan kann niemand vorsehen - auch vorsichtige Kreditnehmer können in Not geraten!


Vorteile von Krediten mit Festzins

Bei einem Kredit mit festem Zins wissen die Beteiligten vorab, wie sich der Zinssatz auf die Rückzahlung auswirkt. Sämtliche Faktoren sind vertraglich geregelt und während der Laufzeit unveränderbar. Das gilt für folgende Punkte:

  • Höhe des Zinssatzes
  • Höhe der monatlichen Raten
  • Anzahl der Raten / Tilgungsdauer

Bei diesen Krediten bleiben die Monatsraten während der gesamten Laufzeit identisch. Allerdings ändert sich die Zusammensetzung: Am Anfang ist der Zinsanteil hoch, der Tilgungsanteil niedrig. Mit zunehmender Tilgung sinkt die Restschuld, entsprechend reduzieren sich die Zinskosten. Ein steigender Anteil der Raten fließt in die Tilgung.

Die finanzielle Planungssicherheit ist der große Pluspunkt dieser Kredite mit fester Verzinsung. Kreditnehmer wissen exakt, welche monatlichen Kosten auf sie zukommen. Das erleichtert die Finanzplanung. Im Vergleich mit Dispokrediten besteht ein weiterer Vorteil: Banken können einen Dispo jederzeit kündigen. Eine solche Kündigung führt zu einer unmittelbaren Rückzahlungspflicht für die gesamte Kreditsumme, häufig beträgt die Frist nur wenige Wochen. Viele Betroffene können diese Pflicht nicht erfüllen, teure Mahnverfahren sind die Folge. Diesem Ärgernis entgehen Verbraucher, wenn sie statt einem Dispokredit einen Ratenkredit mit Festzins nutzen.


Günstigen Kredit mit festem Zins finden

Wenn Kunden einen Ratenkredit mit niedrigem Zinssatz abschließen, ergibt sich einer der folgenden Vorteile:

  • Die monatlichen Raten sind niedriger als bei einem teuren Angebot.
  • Die Monatsraten sind identisch hoch, dafür verkürzt sich die Laufzeit.

In beiden Fällen sichern sich Kunden einen relevanten finanziellen Vorteil. Angesichts großer Zinsunterschiede bei den Banken empfiehlt es sich, einen ausführlichen Kreditvergleich vorzunehmen. Einige begehen den Fehler, dass sie einen Kredit aus Gewohnheit oder Bequemlichkeit bei ihrer Hausbank beantragen. Handelt es sich um eine Filialbank, drohen hohe Zinsen. Ein Zinsvergleich zeigt, dass insbesondere Onlinebanken Kredite mit günstigen Zinsen anbieten. Das lässt sich leicht erklären: Klassische Filialbanken tragen hohe Kosten für Mieten und Personal, Direktbanken weisen eine effizientere Kostenstruktur auf. Die daraus resultierenden Kostenvorteile geben sie in Form niedriger Zinsen an ihre Kunden weiter.

Manche befürchten einen zu hohen Aufwand für so einen Kreditvergleich. Bei näherer Betrachtung ist dieser aber minimal. Auf einem seriösen Kreditportal lässt sich dieser Vergleich rasch durchführen. Anschließend stellen Nutzer bei der besten Bank einen Kreditantrag und reichen die erforderlichen Unterlagen ein. Innerhalb weniger Tage erhalten sie die Kreditsumme ausgezahlt, wenn sie die Bonitätsprüfung bestehen.


Bei Zinssenkungen kann sich Kreditwechsel lohnen

Momentan steigen die Zinsen aufgrund der Inflationsbekämpfung, viele Experten glauben aber an eine baldige Zinswende. In diesem Fall verdient beim Themenkomplex Zinsen und Rückzahlung ein weiterer Aspekt Beachtung. Wenn es günstigere Alternativen zum bisherigen Darlehen gibt, zahlen sich eine Kreditkündigung und ein Kreditwechsel aus. Konkret bedeutet das:

  • Kreditnehmer vereinbaren einen neuen Kredit bei einem besseren Anbieter. Die Kreditsumme ist so hoch wie die verbliebene Restschuld des Altkredits.
  • Sie kündigen den bisherigen Kredit. Das liberale deutsche Verbraucherrecht räumt diese Möglichkeit jedem Kreditnehmer ein. Es begrenzt zudem die mögliche Kündigungsgebühr auf höchstens 1 % der Restschuld.
  • Nach der Kündigung bezahlen Kunden mit dem neuen Kredit die Restschuld des Altkredits. Sie lösen ihren aktuellen Kredit damit ab.

Wichtig ist, dass Interessierte zuvor die mögliche Ersparnis berechnen. Sie sollten hierbei eine potenziell anfallende Kündigungsgebühr berücksichtigen. Lohnt sich der Wechsel? Das hängt auch vom persönlichen Anspruch ab. Manche wechseln wegen einer Einsparung von 30 Euro, andere entscheiden sich erst ab einer höheren Ersparnis für den Wechsel.


Zinshöhe und Rückzahlung: Das gilt es zu beachten

Die Höhe des Zinssatzes wirkt sich auf unterschiedliche Weise auf die Rückzahlung eines Kredits aus. Unterschiede bestehen zum Beispiel zwischen Krediten mit variabler Verzinsung und festem Zinssatz. Bei beiden Varianten empfiehlt es sich, diesen Aspekt in die Überlegungen einfließen zu lassen.