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RWI/ISL-Containerumschlag-Index: Welthandel trotzt Handelskriegen – Europa hinkt hinterher

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Der Welthandel erweist sich im laufenden Jahr stabiler als erwartet. Der
Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist laut aktueller Schnellschätzung im November nur leicht
auf 137,5 Punkte gesunken. Der Gesamtindex ist damit gegenüber dem
Jahresanfang nahezu unverändert.

Europa kämpft mit strukturellen
Problemen. Zwar ist in den Häfen des nördlichen Euroraums der
Containerumschlag gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 6,8
Indexpunkte gestiegen. ...

...  Die Zunahme geht allerdings auf das Streikende in Antwerpen zurück.
Somit gilt weiter: Die europäischen Häfen hinken dem weltweiten Umschlag
hinterher. Die Lücke zu anderen Weltregionen schließt sich nicht.

Das Wichtigste in Kürze:

- Der Containerumschlag-Index des RWI – Leibniz-Institut für
Wirtschaftsforschung und des Instituts für Seeverkehrswirtschaft und
Logistik (ISL) ist saisonbereinigt im November auf 137,5 Punkte gesunken –
gegenüber 138,1 Punkten (revidiert) im Vormonat.

- Der Nordrange-Index, der Hinweise auf die wirtschaftliche Entwicklung im
nördlichen Euroraum und in Deutschland gibt, ist von 111,2 Punkten
(revidiert) auf 118,0 Punkte im November kräftig gestiegen.

- In den chinesischen Häfen ist der Containerumschlag ebenfalls
zurückgegangen – von 152,3 Punkten im Vormonat (revidiert) auf 150,2
Punkte.

- Der RWI/ISL-Containerumschlag-Index für Dezember 2025 wird am 30. Januar
2026 veröffentlicht.

Zur Entwicklung des Containerumschlag-Index sagt RWI-Konjunkturchef
Torsten Schmidt: „Der weltweite Containerumschlag beweist eine
bemerkenswerte Resistenz gegen die handelspolitischen Turbulenzen. Für
Europa ist das kein Grund zur Entwarnung. Während wir stagnieren, festigen
andere ihre Positionen auf dem Weltmarkt. Die Globalisierungs-Dividende
ist aufgebraucht. Wer jetzt noch auf Exporte setzt statt auf
Strukturreformen, spielt russisches Roulette mit der Zukunft. Lösungen für
die heimische Wachstumsschwäche müssen daher in Deutschland gefunden
werden.“