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Der Schluckspecht auf der Strecke.  HS Offenburg
Der Schluckspecht auf der Strecke. HS Offenburg

Der Jubel ist riesig gewesen: Nach vier Wertungsläufen beim Shell Eco-
marathon Europe 2019 landete das Team Schluckspecht von der Hochschule
Offenburg in der Klasse Urban Concept mit Verbrennungsmotor auf Rang 3.
Damit verbesserte sich die Mannschaft um einen Platz im Vergleich zum
Vorjahr.

Wie immer ging es bei dem Reichweitenwettbewerb darum, mit einem Liter
Kraftstoff eine möglichst lange Distanz zurückzulegen. Dabei spielen ganz
unterschiedliche Faktoren eine Rolle, zum Beispiel das Gewicht von Auto
und Fahrer, die Aerodynamik  und das Fahren mit einer möglichst
gleichmäßigen Geschwindigkeit. „Wer bremst verliert“, fasste Projektleiter
Claus Fleig das Wesentliche kurz und knapp zusammen.
Anders als im vergangenen Jahr in London war die Strecke diesmal keine
Stadtroute sondern ein Rundkurs auf dem Mercedes-Testgelände in
Weybridge/Großbritannien. Auf diesem musste die mit 1,5 Kilometern ganze
600 Meter längere Distanz als im vergangenen Jahr innerhalb einer
vorgegebenen Zeit zurückgelegt werden. Das insgesamt 40-köpfige Team hatte
in der Vorbereitung in Offenburg Länge, Breite, Kurvenradius und
Höhenprofile der Strecke mit Hilfe von Google Earth genau abgemessen und
simuliert wieviel Starts und „Segelphasen“ für ein optimales Ergebnis
nötig sind. Außerdem musste aufgrund einer Regeländerung eine zweite Tür
in den Schluckspecht V eingebaut werden. Und auch vor Ort hatten die 15
mitgereisten Teammitglieder alle Hände voll zu tun. So musste der Fahrer
in den ersten Tagen noch eine Prüfung schreiben. Zudem sorgte ein
Kabelbrand im Auto für einiges an Mehrarbeit.
Dennoch verlief der Start in den Wettbewerb nach den Technischen Abnahmen
und den Probefahrten erfolgreich. Im ersten Wertungslauf am Mittwochmorgen
kam der Schluckspecht auf Rang 3, nur ganz knapp hinter dem zu diesem
Zeitpunkt zweitplatzierten Team ITIP L. Bucci aus Italien. Der zweite
Wertungslauf ließ das Teilnehmerfeld dann noch enger zusammenrücken, der
Schluckspecht rutschte auf Rang 4 ab. Im dritten Wertungslauf wurde der
Schluckspecht am Donnerstagmorgen dann von einem gegnerischen Fahrzeug
abgedrängt. Die Mannschaft aus Offenburg bekam daher noch einen
zusätzlichen Versuch zugesprochen, der am Ende aber gar nicht benötigt
wurde. Trotz des Zwischenfalls lag das Team Schluckspecht nach dem Ende
des dritten Wertungslaufs aber wieder auf Rang drei: Das favorisierte und
bis dahin deutlich führende Team aus Dänemark wurde wegen einer leichten
Unsportlichkeit zwischenzeitlich disqualifiziert. Allerdings durften die
"DTU Roadrunners" im vierten Wertungslauf noch einmal antreten und holten
sich souverän den Gesamtsieg (429 Kilometer/Liter). Zweiter wurde das
Lycée Louis Delage aus Frankreich (339 Kilometer/Liter). Weil aber auch
das Team Schluckspecht noch einmal alle Kräfte mobilisierte, reichte es am
Ende dennoch dazu das italienische Team zu überholen. Mit 270
Kilometern/Liter kam man sechs Kilometer weiter und damit auf Platz 3.
"Das ist absolut super", freute sich Projektleiter Claus Fleig über die
Verbesserung um einen Platz und 50 Kilometer im Vergleich zum Vorjahr.
Dank dieses Erfolgs ist das Team Schluckspecht nun auch für die „Drivers‘
World Championship“ qualifiziert. Bei dieser treten die jeweils drei
besten Teams des Shell Eco-marathons aus Europa, Amerika und Asien in
einem Rennen gegeneinander an. Dabei müssen die neun Autos mit einer
bestimmten Kraftstoffmenge eine Strecke möglichst schnell zurücklegen. Das
Auto, das als erstes ins Ziel kommt, gewinnt.
Weitere Informationen rund um den Schluckspecht V sind unter
schluckspecht.net zu finden.