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Preisträger, Akademieteilnehmer und Gäste bei der Verleihung der DRIVE-E-Studienpreise 2019 im Museum Industriekultur in Nürnberg  Kurt Fuchs / DRIVE-E
Preisträger, Akademieteilnehmer und Gäste bei der Verleihung der DRIVE-E-Studienpreise 2019 im Museum Industriekultur in Nürnberg Kurt Fuchs / DRIVE-E

Das Nachwuchsprogramm DRIVE-E vermittelt Studierenden bereits zum zehnten
Mal Einblicke in die Vielfalt der elektrischen Mobilität. Vier
Nachwuchstalente wurden am Donnerstagabend in Nürnberg mit den
DRIVE-E-Studienpreisen geehrt.

Im Jahr 2019 ist klar: Die Zukunft gehört alternativen
Antriebstechnologien. Nicht nur in der öffentlichen Diskussion hat das
Thema Mobilitätswende Hochkonjunktur. Auch in der Wissenschaft entstehen
aktuell viele spannende, neue Ideen für die Zukunft der Mobilität: Vier
Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler wurden am
Donnerstagabend für ihre innovativen Arbeiten im Bereich Elektromobilität
vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der Fraunhofer-
Gesellschaft in Nürnberg mit einem der diesjährigen DRIVE-E-Studienpreise
ausgezeichnet.

„Um Herausforderungen wie dem Klimawandel zu begegnen, müssen wir auch in
der Mobilität neue Wegen gehen. Die Elektromobilität bietet dazu eine
Möglichkeit. Sie trägt zum Klimaschutz bei. Umso wichtiger ist es, dass
Forscherinnen und Forscher hier zu neuen Erkenntnissen kommen. Neues
Wissen ist ein Schlüssel zum Fortschritt“, schreibt
Bundesforschungsministerin Anja Karliczek in ihrer Grußbotschaft an die
Nachwuchsforscherinnen und Nachwuchsforscher.

Die feierliche Preisverleihung findet alljährlich als Höhepunkt der
DRIVE-E-Akademie statt. Die Akademie bietet 50 ausgewählten
Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus ganz Deutschland die Chance, eine
ganze Woche lang mit Vorträgen, Workshops und Exkursionen in die Theorie
und Praxis der Elektromobilität sowie angrenzender Technologien und
Konzepte einzutauchen.

Vier außergewöhnliche Ideen für die Zukunft der Mobilität

Beim Festakt im historischen Ambiente des Museums Industriekultur in
Nürnberg sicherte sich Julian Jakob Alexander Kreißl von der Justus-
Liebig-Universität Gießen den ersten Platz in der Kategorie der Master-
und Diplomarbeiten. Er erarbeitete in seiner Masterarbeit einen
vielversprechenden Ansatz zur Bekämpfung des Wachstums sogenannter
Dendriten in Metall-Sauerstoff-Batterien. Diese Kristallstrukturen
verkürzen die Lebenszeit von Batterien immens. Entsprechend wichtig ist
es, das Entstehen dieser Strukturen zu unterbinden.

Der erste Platz bei den Projekt- bzw. Bachelorarbeiten ging an ein
weiteres Nachwuchstalent der Universität Gießen: Ronja Haas beschäftigte
sich in ihrer Bachelorarbeit ebenfalls mit dem Thema Dendritenwachstum und
untersuchte dabei detailliert die dahintersteckenden chemischen Vorgänge
innerhalb der Batteriezellen.

Mit seiner Masterarbeit über die Entwicklung eines hocheffizienten
Traktionsumrichters für solarbetriebene Elektrofahrzeuge erreichte Lukas
Ruppert von der RWTH Aachen den zweiten Platz in der Kategorie der Master-
und Diplomarbeiten. Traktionsumrichter wandeln den Batteriestrom in eine
für den Elektromotor nutzbare Drehzahl und Stromspannung um. Sie sind
deswegen unverzichtbar, um elektrische Motoren effizient betreiben zu
können.

Außerdem konnte sich Maximilian Schenke von der Universität Paderborn über
den zweiten Platz bei den Projekt- bzw. Bachelorarbeiten freuen. In seiner
Projektarbeit erarbeitete er einen innovativen Ansatz zur Regelung
elektrischer Motoren mit Hilfe des tiefen Verstärkungslernen (Deep
Reinforcement Learning), einer Anwendungsform des Maschinellen Lernens.
Dadurch ist die selbstlernende Motorenregelung in der Lage, sich flexibel
und in Echtzeit auf verschiedene Motorenzustände einzustellen und so die
Effizienz des Motors signifikant zu verbessern.

Viel Spannendes zum Jubiläum

DRIVE‐E wurde 2009 als gemeinsame Initiative des Bundesministeriums für
Bildung und Forschung und der Fraunhofer‐Gesellschaft ins Leben gerufen.
Seit dem Start vor zehn Jahren haben mehr als 500 junge Talente, die sich
für die Zukunft der Elektromobilität begeistern, am Nachwuchsprogramm
teilgenommen.

In seiner zehnten Ausgabe macht das DRIVE-E-Nachwuchsprogramm in diesem
Jahr erneut am Fraunhofer-Institut für Integrierte Systeme und
Bauelementetechnologie IISB in Erlangen Halt. Der DRIVE-E-Hochschulpartner
2019 ist die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU). Das
Akademieprogramm bietet den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die
Möglichkeit, bei Exkursionen zu den Unternehmen ABL SURSUM, Metz Mecatech
und Continental Praxisluft zu schnuppern. Im Rahmen eines Fahrevents am
Samstag können die Teilnehmenden auch selbst das Fahrgefühl in
verschiedenen Elektrofahrzeugen kennenlernen. Am Freitag haben die jungen
Nachwuchstalente zudem die Gelegenheit, an der Jahrestagung des Fraunhofer
IISB zur Leistungselektronik für Elektromobilität teilzunehmen.

Fotos sowie weitere Informationen zu den Studienpreisträgern und ihren
Arbeiten sind verfügbar unter: https://www.drive-e.org/studienpreis