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Lastenradfahrer auf niederländischem Radschnellwegenetz  Patrick Mayregger  Bergische Universität Wuppertal
Lastenradfahrer auf niederländischem Radschnellwegenetz Patrick Mayregger Bergische Universität Wuppertal

Lastenräder gewinnen zunehmend an Bedeutung im Stadtverkehr. Wie Netze,
Strecken, Knotenpunkte und Abstellanlagen für Lastenräder funktional,
komfortabel und sicher gestaltet werden können, ist Thema des
Forschungsprojekts „ENTLASTA - Entwurfselemente und Netze für Lastenräder
im Stadtverkehr“. Daran beteiligt sind Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp und
Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gerlach vom Fachzentrum Verkehr. Die Wissenschaftler
der Bergischen Universität Wuppertal erhalten für dieses Projekt vom
Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur im Rahmen des
Nationalen Radverkehrsplans 2020 rund 620.000 Euro über einen Zeitraum von
drei Jahren.

„Inzwischen sind viele Lastenradmodelle am Markt verfügbar. Neben
Kleinlasträdern, beispielsweise Lastenräder zum Kindertransport, werden
Schwerlasträder angeboten, die Nutzlasten von über 150 kg und ein
Ladevolumen von über 1 m³ zulassen. Verschiedene Fahrräder haben
allerdings unterschiedliche Anforderungen an die Radverkehrsinfrastruktur“
erläutert Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Bert Leerkamp vom Lehr- und
Forschungsgebiet Güterverkehrsplanung und Transportlogistik. Kommunen
stehen deshalb vor der Herausforderung, ihre Radverkehrsinfrastruktur auf
diese Entwicklungen hin zu überprüfen, auszurichten und auszubauen, um für
alle Verkehrsteilnehmenden funktionale und verkehrssichere Voraussetzungen
zu schaffen.

Im Projekt werden die Planungsverfahren für das gesamte Radverkehrsnetz
überprüft und weiterentwickelt, um eine harmonisierte Netzplanung für alle
relevanten Fahrtzwecke des Radverkehrs sicherzustellen.

Dazu ist die Zusammenarbeit mit verschiedenen Kommunen geplant. Ziel
dieser Einbindung sind praxisbezogene Rückmeldungen zum derzeitigen
Planungsprozess sowie die Identifizierung von Erwartungshaltungen an eine
mögliche Anpassung der jeweiligen Planungsprozesse. In drei Städten soll
das entwickelte Netzplanungsverfahren in enger Abstimmung mit den
Stadtverwaltungen durchgeführt werden, um die Anwendbarkeit und
Problemorientierung in der Planungspraxis zu garantieren.

Außerdem werden die Radinfrastrukturanlagen auf die Anforderungen von
Schwerlasträdern und Kleinlasträdern überprüft, bewertet und
Gestaltungsempfehlungen abgegeben.

„Ziel ist es, die Nutzung des Lastenrades sowohl im Wirtschaftsverkehr als
auch im Alltagsverkehr für alle Verkehrsteilnehmenden verträglich,
konfliktfrei und sicher zu gestalten und den Lastenradnutzenden eine
funktionale, komfortable und sichere Nutzung zu ermöglichen“ so Prof.
Dr.-Ing. Jürgen Gerlach vom Lehr- und Forschungsgebiet
Straßenverkehrsplanung und -technik.