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Der Innenraum eines Fahrzeugs hat sich in den vergangenen Jahren
grundlegend gewandelt: Er muss nicht nur ein Höchstmaß an Komfort,
Funktion und Individualität bieten, sondern auch ästhetisch ansprechend
sowie mit hochwertigen und nachhaltigen Materialien ausgestattet sein und
über vielfältige technologische Innovationen verfügen. Dabei wird das
Cockpit immer digitaler: Wesentliche Funktionen – wie zum Beispiel die
Anzeige und Steuerung verschiedener Assistenzsysteme – lassen sich am
Touchscreen oder per Sprachbefehl steuern.

Unter anderem aufgrund dieser technologischen Entwicklungen im Fahrzeug
und in der Fahrzeugproduktion hat das Bundesinstitut für Berufsbildung
(BIBB) gemeinsam mit den zuständigen Bundesministerien sowie den
Sozialpartnern und Sachverständigen aus der betrieblichen Praxis im
Auftrag der Bundesregierung die dreijährige Berufsausbildung zum
Fahrzeuginnenausstatter/zur Fahrzeuginnenausstatterin auf den neuesten
Stand gebracht. Um den umfangreichen Änderungen gerecht zu werden, erhält
der Ausbildungsberuf zudem die neue Bezeichnung Fahrzeuginterieur-
Mechaniker/Fahrzeuginterieur-Mechanikerin.

Fahrzeuginterieur-Mechaniker/-innen sind für die gesamte Ausstattung von
Fahrzeuginnenräumen verantwortlich. Sie fertigen und montieren
Fahrzeugsitze, Türen sowie Seitenbekleidungen, Fahrzeughimmel und
Bodenbeläge für Pkw, Lkw, Busse, Eisen- und Straßenbahnwaggons sowie für
Flugzeuge und Schiffe in Einzel- und Serienanfertigung. Die
rechnergestützte Fertigung gehört dabei ebenso zum Berufsbild wie die
Überwachung von Prozessabläufen. Auch der Umgang mit Montage-,
elektrischen Schalt- und Anschlussplänen sowie das Einrichten von
Maschinen und Anlagen machen den Beruf spannend und abwechslungsreich.

Die neue Ausbildungsordnung weitet Montagetätigkeiten aus und legt
Ausbildungsinhalte zur digitalisierten Produktion sowie zur
Arbeitsorganisation neu fest. So werden mittlerweile zum Beispiel
Ausstattungsteile mit dem 3-D-Drucker produziert sowie Hightech-Sitze und
Dokumentations- und Diagnosesysteme eingebaut. Daher besteht auch die
Möglichkeit, bereits während der Ausbildung die Zusatzqualifikation
„Additive Fertigungsverfahren“ zu absolvieren und eine entsprechende
Prüfung abzulegen.

Angehende Fahrzeuginterieur-Mechaniker/-innen werden insbesondere bei
Automobil-firmen ausgebildet, die auch sehr gute Übernahmemöglichkeiten
bieten. Nach der Abschlussprüfung kann unter anderem eine Weiterbildung
zum/zur Industriemeister/-in Fachrichtung Fahrzeuginnenausstattung, eine
Technikerausbildung in der Fachrichtung Fahrzeugtechnik oder auch ein
Studium für zum Beispiel Fahrzeugtechnik, Fahrzeugbau oder
Kraftfahrzeugdesign angeschlossen werden.

Die modernisierte Ausbildungsordnung und der darauf abgestimmte, von der
Kultusministerkonferenz (KMK) für den schulischen Teil der dualen
Ausbildung erarbeitete Rahmenlehrplan lösen die bestehende Verordnung aus
dem Jahr 2003 ab und treten zum 1. August 2021 in Kraft. Bestandteil der
neuen Ausbildungsordnung sind auch die neu gefassten
Standardberufsbildpositionen. Diese beschreiben neue, berufsübergreifend
geltende Ausbildungsinhalte zu den vier Bereichen „Digitalisierung“,
„Nachhaltigkeit“, „Recht“ und „Sicherheit“. Die identisch formulierten
Inhalte sind ab dem 1. August 2021 in allen modernisierten oder neu
entwickelten dualen Ausbildungsberufen verbindlich zu verwenden. Für alle
bestehenden Ausbildungsberufe haben sie Empfehlungscharakter.

Weitere Informationen zum/zur Fahrzeuginterieur-Mechaniker/-in unter
<www.bibb.de/neue-berufe>

Informationen zu den neuen, berufsübergreifend geltenden
Ausbildungsinhalten finden Sie unter <www.bibb.de/vier-sind-die-zukunft>