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Eine Vision für die Mobilität der Zukunft: der Superschnellzug Hyperloop.  TUM Hyperloop
Eine Vision für die Mobilität der Zukunft: der Superschnellzug Hyperloop. TUM Hyperloop

Fahren wir in Zukunft mit dem Hyperloop-Zug in 30 Minuten von München nach
Berlin? Wird die künstliche Intelligenz die Lenkung unserer Fahrzeuge
übernehmen? Und wie können wir die Mobilität in den Städten besser
vernetzen und klimafreundlicher machen? Mit diesen Fragen beschäftigen
sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Technischen Universität
München (TUM). Vom 7. bis 12. September stellen sie ihre
Forschungsprojekte auf der IAA MOBILITY in München vor.

In diesem Jahr präsentiert sich die Internationale Automobil-Ausstellung
(IAA) mit einem neuen Konzept. Präsentationen sowie Vorträge und
Diskussionen für die Fachwelt finden in den Messehallen in Riem statt. Das
Format „Open Space“ spricht gleichzeitig gezielt die breite Öffentlichkeit
an: Informationen und ein Austausch über neue Mobilitätskonzepte sind an
verschiedenen Orten in der Münchner Innenstadt frei zugänglich.

Auch die TUM beteiligt sich an dem offenen Dialog. Als Teil des „Citizen
Lab“ der IAA, bei dem sich alles um Lebensraumentwicklung und Mobilität
der Zukunft dreht, präsentieren Forscherinnen und Forscher der TUM auf dem
Marienplatz vor dem Rathaus ihre aktuellen Projekte.

Mit dem Fahrradsimulator durch virtuelle Welten

Unter anderem können Besucher und Besucherinnen auf dem Fahrradsimulator
des Lehrstuhls für Verkehrstechnik durch eine virtuelle Stadt radeln und
dabei noch ein neuartiges Kollisionswarnsystem testen.

Nicht nur virtuell fährt dagegen eine Rikscha, die im Rahmen des
Forschungsprojekts TEMPUS aufgebaut wurde, an dem der Lehrstuhl für
Verkehrstechnik beteiligt ist. In dem Projekt wird der intelligent
kombinierte Güter- und Personenverkehr in der Stadt getestet. Es werden
außerdem Pilotversuche für den automatisierten Straßenverkehr
durchgeführt.

Rennwagen ohne Fahrer

Ein Rennen, in dem keine Fahrerin oder Fahrer am Steuer sitzt, sondern die
Künstliche Intelligenz: Mitarbeiter des Lehrstuhls für Fahrzeugtechnik und
des Lehrstuhls für Regelungstechnik nehmen in diesem Jahr an der Indy
Autonomous Challenge in Indianapolis teil. Am Stand der TUM erfahren
Interessierte, warum die Weiterentwicklung der Software für das Rennen
auch die Künstliche Intelligenz für Fahrzeuge im Alltagsverkehr einen
großen Schritt weiterbringt.

Ebenfalls mit dem Thema autonomes Fahren beschäftigt sich das
Forschungsprojekt Providentia++, das vom Lehrstuhl für Robotik, künstliche
Intelligenz und Echtzeitsysteme geleitet wird. Ziel ist es, die aktuelle
Verkehrssituation digital abzubilden. So können autonome Fahrzeuge in
Zukunft besser Entscheidungen in komplexen Situationen treffen, aber auch
Warnungen und Vorhersagen zur Verkehrslage wären möglich.

Ultraschnell und klimaneutral reisen

An der Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie wird der Hyperloop
entwickelt, ein klimaneutrales, bodengebundenes Verkehrsmittel zur
ultraschnellen Verbindung von Mobilitätszentren. In der aktuellen ersten
Phase des Programms wird dafür ein 24-Meter-Demonstrator in Originalgröße
mit passender Passagierkapsel gebaut. Auf der IAA zeigt das Team des TUM-
Hyperloop-Programms ein 1:30 Modell dieses Demonstrators.

Auch der Lehrstuhl für Fahrzeugtechnik forscht an der Umsetzung einer
klimafreundlichen Mobilität – in der nahen Zukunft auf unseren Straßen.
Das „Webbasierte Analysetool für Elektromobilität“ (WATE) unterstützt
Firmen oder öffentlichen Einrichtungen dabei, den Umstieg auf
Elektrofahrzeuge zu planen und durchzuführen. Mithilfe einer Simulation
können verschiedene Elektrofahrzeuge und individuelle Ladesäulen-
Konfigurationen eingerichtet und damit die ideale Lösung für die
jeweiligen Mobilitätsbedürfnisse gefunden werden.

Mobilität in der Metropolregion

Straßen und andere Verkehrsinfrastruktur kann man nicht einfach
verschieben. Deshalb werden Verkehrsmodelle am Computer genutzt, um vor
dem Bau von neuer Infrastruktur sehr genau zu untersuchen, welche
Auswirkungen für Verkehrsnachfrage, Stauaufkommen und Umwelt zu erwarten
sind. An der Professur für Verkehrsverhalten werden agentenbasierte
Modelle entwickelt, die die Demografie der Bevölkerung simulieren, die
Verkehrsnachfrage aller Menschen in der Metropolregion München berechnen
und auf Straßen-, Rad- und ÖPNV-Netzen detailgetreu abbilden.

Die Wechselwirkung zwischen Verkehrsangebot, Raumstruktur und
Mobilitätsverhalten zeigt der Lehrstuhl für Siedlungsstruktur und
Verkehrsplanung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter präsentieren unter
anderem das Erreichbarkeitstool (GOAT) für Fuß- und Radverkehr. Das Street
Experiment Tool (S.E.T.) ermöglicht es Interessierten, sich durch die
zahlreichen Möglichkeiten der Straßenumgestaltung klicken.

Cluster „MCube“ stellt sich vor

Ein ehrgeiziges Ziel verfolgt der Münchner Cluster für die Zukunft der
Mobilität in Metropolregionen (MCube) unter Leitung der TUM. „MCube“
startet im November 2021 und wird dabei mit bis zu 45 Millionen Euro über
neun Jahre gefördert. In dem regionalen Netzwerk arbeiten ein
interdisziplinäres Forschungsteam und Partner aus Wirtschaft und
Gesellschaft an Lösungen für die großen Herausforderungen im
Mobilitätssektor. Besucherinnen und Besucher können sich am Stand der TUM
über den Cluster informieren.

Die TUM auf der Messe in Riem

Auf dem Messegelände in Riem ist der Lehrstuhl für Verkehrstechnik an zwei
Ständen vertreten. Am Stand B1/D20 wird das Projekt „@CITY“ und „@CITY-AF“
am Stand des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie vorgestellt.
Hier beteiligen sich die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit
Forschung zu automatisierten Fahrzeugen, Interaktion mit schwächeren
Verkehrsteilnehmern, Fahrverhalten und Fahrradsimulatorstudien. Am Stand
B1/ E50 wird das Projekt “SERVUS – Sichere und effiziente Lastenfahrräder
für den urbanen Verkehr” vorgestellt.
Veranstaltungen und Diskussionen

Prof. Klaus Bogenberger wird am Mittwoch, 8.September, von 12.30 bis 15
Uhr im Siemens Headquarter am Wittelsbacherplatz an der Gesprächsrunde
„Wer braucht die Verkehrswende“ teilnehmen. Am Donnerstag, 9. September,
stellt er sich ab 16 Uhr gemeinsam mit dem Münchner Oberbürgermeister
Dieter Reiter und Vertretern von BMW einer Podiumsdiskussion des
Arbeitskreises Gymnasium und Wirtschaft e.V. (AGW) auf dem Münchner
Marienplatz. Das Thema lautet: Wie stellen sich Jugendliche die Mobilität
der Zukunft in ihrer Stadt vor?

Studierende der TUM werden am 9. September auf dem Marienplatz in der
Dialog Arena von 19 bis 20 Uhr in jeweils 20 Bildern Mobilitätslösungen
für Städte präsentieren.

Am 10.9. findet von von 13.15 bis 14.45 Uhr der Workshop "Strategien für
die Zukunft der urbanen Mobilität" beim 1. Münchner Mobilitätskongress
unter Leitung von Prof. Gebhard Wulfhorst statt.

Mehr Informationen:

Informationen zur IAA allgemein, zur Anmeldung für die Veranstaltungen,
Tickets sowie zum aktuellen Hygienekonzept sind auf den Webseiten der IAA
zu finden: https://www.iaa.de/de/mobility

Die TUM führt ihre Kompetenzen im Bereich Mobilität in der
Forschungsplattform TUM.Mobility zusammen. Dort forschen über 40
Professuren an einer nachhaltigen Mobilität. Die große Stärke der TUM ist
dabei vor allem die intensive Zusammenarbeit der Disziplinen aus den
Ingenieur-, Natur-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften.