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Ein Film im Rahmen des Forschungsprojekts #womendigit
Ein Film im Rahmen des Forschungsprojekts #womendigit

Die deutsche Automobilindustrie steht mitten in einem historischen
Transformationsprozess. Dass Beschäftigte ihn auf Augenhöhe und über
Hierarchien hinweg mitgestalten können, beweist das Betriebliche
Praxislaboratorium „Flexibler Einsatz in der Schicht“ bei der AUDI AG. Das
im Rahmen von #WomenDigit initiierte und durchgeführte
Transformationsprojekt zeigt, wie der Wandel vom klassischen
Industriekonzern zur agilen „Mitmachorganisation“ gelingen kann. In
unserem Film „Menschen – Methodik – Erfolge“ lassen wir das Lab Revue
passieren und seine Akteurinnen und Akteure sowie namhafte Expertinnen und
Experten aus Wirtschaft, Politik und Gewerkschaften zu Wort kommen.

„Wir haben den Beschäftigten das Heft des Handelns in die Hand gegeben“,
sagt Dr. Kira Marrs, Projektleiterin des Forschungsvorhabens #WomenDigit.
„Und das Lab-Team hat die Chance ergriffen, um den Wandel der Audi-
Arbeitswelt in Eigenregie voranzutreiben.“ Betriebliche Praxislaboratorien
sind eine am Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München
entwickelte Methodik, die Beschäftigte in die Lage versetzen soll, in
ihren Unternehmen komplexe Transformationsprozesse agil,
beteiligungsorientiert und sozialpartnerschaftlich mitzugestalten. Nachdem
diese ergebnisoffenen Lern- und Experimentierräume in den indirekten
Bereichen namhafter Unternehmen bereits mehrfach erfolgreich zum Einsatz
gekommen sind, ist das Audi-Laboratorium „Flexibler Einsatz in der
Schicht“ das erste, das in der industriellen Produktion angesiedelt ist.

Zukunftsweisendes Gestaltungsinstrument für die Digitalökonomie
Management und Interessenvertretung der AUDI AG ziehen eine positive
Bilanz zum Laboratorium. „Vor allem Frauen waren in diesem Projekt die
Macherinnen“, erklärt Dr. Sabine Maaßen, Arbeitsdirektorin und Vorständin
Personal und Organisation der AUDI AG. „Und sie haben sich für ein Thema
eingesetzt, das keineswegs nur Frauen betrifft. Jeder dritte Beschäftigte
bei Audi hat Interesse daran in einem flexiblen Arbeitszeitmodell zu
arbeiten.“ Für Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender der AUDI AG,
ist das Lab nicht nur ein „Meilenstein im Gesamtprozess der Transformation
bei Audi“, sondern auch ein „Projekt zur Zukunft der Mitbestimmung in
Zeiten des digitalen Umbruchs“. Nach dem offiziellen Ende des Projekts
geht das Betriebliche Praxislaboratorium „Flexibler Einsatz in der
Schicht“ nun in Eigenregie weiter. „Das ist ein Riesenerfolg – für das
Lab-Team aus der Produktion, aber auch für eine Methodik, die über die
AUDI AG und die Automobilbranche hinaus zukunftweisend ist“, sagt
Christiane Benner, Zweite Vorsitzende der IG Metall. „Um in der
Digitalökonomie mithalten zu können, brauchen wir eine direkte Beteiligung
der Beschäftigten und eine zeitgemäße Mitbestimmung “, betont Benner.
„Betriebliche Praxislaboratorien sind das richtige Instrument, um diesen
Wandel voranzutreiben.“

Flexibles Arbeitszeitmodell für die Produktion
Im Rahmen des Labs haben Mitarbeitende aus verschiedenen Bereichen der
Audi-Lackiererei in Ingolstadt – von der Fertigungskraft über die
Industriemechanikerin und Fahrzeuglackiererin bis hin zur Sachbearbeiterin
und zum Gruppenleiter – Lösungen zur Flexibilisierung des starren
Schichtmodells in der Automobilindustrie erarbeitet und erfolgreich
erprobt. Unterstützt wurden sie dabei von Management, Betriebsrat und
Wissenschaftlerinnen des ISF München. Das gemeinsame Ziel: die Entwicklung
eines zukunftsfähigen Arbeitszeitmodells, das auch in der getakteten
Produktion die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und eine
gendergerechte Arbeitsgestaltung ermöglicht. „Dass Produktionsbeschäftigte
ihre Arbeitszeiten der Zukunft in einem ergebnisoffenen Prozess
mitgestalten können, ist Ausdruck eines gewaltigen Umdenkens“, betont
Arbeitsforscherin Marrs.

Blick hinter die Kulissen eines außergewöhnlichen Projekts
Mit dem Film „Menschen – Methodik – Erfolge“, der am 30. März 2022 in
Ingolstadt Premiere gefeiert hat, ermöglichen das ISF München und der Audi
Betriebsrat Ingolstadt einen Blick hinter die Kulissen dieses
außergewöhnlichen Transformationsprojekt. Die Dokumentation lässt die
Arbeit im Lab Revue passieren, dessen Promotorinnen und Promotoren zu Wort
kommen und sie erklärt die Methodik dahinter. Namhafte Expertinnen und
Experten ordnen die Bedeutung des Labs ein in die Transformation der AUDI
AG und der digitalen Arbeitswelt insgesamt. Neben Christiane Benner,
Sabine Maaßen und Peter Mosch äußern sich hier Björn Böhning, ehem.
Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, und Peter
Kössler, ehem.  Vorstand Produktion und Logistik der AUDI AG. „Es ist ein
Film von und mit engagierten Menschen, die neue Wege in der Gestaltung von
Unternehmen gehen wollen“, erläutert Marrs.
Zum Film geht es hier: https://womendigit.de/#aufbruch-zur-gestaltung/1
Weitere Informationen zum Praxislaboratorium „Flexibler Einsatz in der
Schicht“: https://womendigit.de/werkstattberichte/
Weitere Informationen zur Methodik der Praxislaboratorien:
https://womendigit.de/warum-praxislaboratorien/

Kontakt und Projektleitung
Dr. Kira Marrs, ISF München, Jakob-Klar-Straße 9, 80796 München, +49 (0)89
272921-0, <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>, https://www.isf-muenchen.de

Pressekontakt
Dr. Jutta Witte, Surpress GbR, Appenbergstraße 11, 72072 Tübingen, +49 (0)
7472 9487769, <Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!>, https://www.surpress.org
Frank Seiß, ISF München, +49 (0)89 272921-78, <frank.seiss@isf-
muenchen.de>,
https://www.isf-muenchen.de

Zum Projekt #WomenDigit
Das Projekt #WomenDigit (Laufzeit: 1. November 2018 bis 31. Juli 2022)
wird im Rahmen der INQA-Förderrichtlinie „Zukunftsfähige Unternehmen und
Verwaltungen im digitalen Wandel“ durch das Bundesministerium für Arbeit
und Soziales (BMAS) unter dem Dach der Initiative Neue Qualität der Arbeit
(INQA) gefördert und durch die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und
Arbeitsmedizin fachlich begleitet. Unter Federführung des Instituts für
Sozialwissenschaftliche Forschung e.V. (ISF) München beteiligen sich die
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Betriebsrat der
AUDI AG Ingolstadt, Atruvia AG, Gothaer Systems GmbH, RatePay GmbH,
Siemens AG, Volkswagen AG und IG Metall sowie Bitkom e.V. an dem Projekt.
Weitere Informationen unter https://www.womendigit.de,
https://inqa.de/DE/wissen/vielfalt/chancengleichheit/chancengleichheit-
women-digit.html


Die Initiative Neue Qualität der Arbeit: Zukunft sichern, Arbeit gestalten
Attraktive Arbeitsbedingungen sind heute mehr denn je ein Schlüssel für
Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit am Standort Deutschland und
bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Fachkräftesicherung in
Unternehmen und Verwaltungen. Das Bundesministerium für Arbeit und
Soziales unterstützt daher mit der Initiative Neue Qualität der Arbeit
(INQA) eine Plattform, auf der sich Verbände und Institutionen der
Wirtschaft, Unternehmen, Gewerkschaften, die Bundesagentur für Arbeit,
Sozialversicherungsträger, Kammern und Stiftungen gemeinsam mit der
Politik für eine neue, nachhaltige Arbeitskultur einsetzen – entlang der
Themenfelder Personalführung, Gesundheit, Wissen & Kompetenz sowie
Chancengleichheit & Diversity. Als unabhängiges Netzwerk bietet die
Initiative konkrete Beratungs- und Informationsangebote für Betriebe und
Verwaltungen sowie vielfältige Austauschmöglichkeiten in zahlreichen –
auch regionalen – Unternehmens- und Branchennetzwerken.
Weitere Informationen unter https://www.inqa.de.